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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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los ist, verdammt noch mal«, brüllte er. »Schließlich kann man mir ja den Eintritt in das Haus meines leiblichen Onkels nicht verwehren.« Er sah sich einen Augenblick um. »Ist der alte Geizkragen endlich zur Hölle gefahren? Hat ihm einer die schmutzige Kehle zugedrückt?«
    Inzwischen hatte der Cop sich wieder aufgerafft und seinen Gummiknüppel herausgeholt. Lieutenant Crosswing winkte ab, aber es war bereits zu spät.
    Der Muskelmann wischte seinen Widersacher mit einer Armbewegung zur Seite, die ihn gegen einen Tisch und mit diesem in die Ecke feuerte.
    Im nächsten Augenblick war die herrlichste Prügelei im Gang. Zwei Cops und drei Detectives stürzten sich auf den gewalttätigen Eindringling, und ein paar Sekunden später, wälzte sich ein Haufen von Menschen auf dem nicht gerade sauberen Fußboden.
    Mr. Carimians Neffe, denn der war es augenscheinlich, wehrte sich mannhaft, aber er war der Übermacht nicht gewachsen. Als er endlich keuchend aufgab, hatte er ein blaues Auge und etliche blutige Schrammen.
    Wir hatten uns das Theater in Ruhe angesehen, und jetzt meinte der Lieutenant gemütlich:
    »Nachdem nun die Begrüßungsformalitäten erledigt sind, darf ich vielleicht höflichst anfragen, mit wem ich das Vergnügen habe?«
    »Den-Teufel dürfen Sie«, knurrte der Dicke.
    Dann holte er ein nicht sehr reines Taschentuch heraus, wischte sich den Mund ab und blickte etwas erstaunt auf die roten Flecken.
    »Das war Körperverletzung, das wird Sie etwas kosten«, behauptete er.
    »Das war Widerstand gegen die Staatsgewalt und tätlicher Angriff auf Polizeibeamte«, sagte Crosswing grinsend. »Wenn ich wollte, könnte ich Ihnen daraus einen Strick drehen, aber ich ziehe es vor, mich vernünftig mit ihnen zu unterhalten, das heißt, wenn Sie wollen. Sie können es auch anders haben.«
    »Was ist hier los?«, fragt der Dicke dagegen.
    »Vorläufig haben Sie uns noch immer nicht gesagt, wer Sie sind und mit welchem Recht Sie sich hier wie ein Wilder aufführen.«
    Der Neffe zog geräuschvoll die Nase hoch und sagte:
    »Ich heiße Joseph Bellery. Dieser Laden hier gehört meinem Onkel, dem Bruder meiner Mutter. Wollen Sie sonst noch etwas wissen?«
    »Vorläufig genügt mir das.«
    »Was ist mit meinem Onkel los? Warum ist er nicht hier?«
    »Ihr Onkel wurde heute Nacht ermordet. Zurzeit liegt er im Leichenschauhaus, und wahrscheinlich beschäftigt sich der Polizeiarzt mit ihm«, entgegnete Crosswing rocken.
    Diese Eröffnung schien auf Mr. Bellery keinen großen Eindruck zu machen, dagegen bemerkte er erst jetzt den aufgeschweißten Panzerschrank und fuhr zurück, wie von einer Tarantel gestochen.
    »Was befand sich in dem Schrank?«, fragte ich scharf, aber meine Hoffnung, er werde in der Verwirrung die richtige Antwort geben, war eitel.
    Bellery hatte sich blitzschnell gefangen. Er zuckte die Achseln.
    »Wie soll ich das wissen? Leider war ich nicht meines Onkels Vertrauter. Nur dass er darin seine Glitzerchen aufhob, und zwar nicht wenig, ist mir bekannt.« Er dachte einen Augenblick nach. »Wie viel hat er auf seinem Bankkonto?«
    »Wir sind nicht verpflichtet, Ihnen darüber Auskunft zu geben«, meinte ich. »Sie haben zwar gesagt, Sie seien der Neffe, sind uns aber den Beweis dafür schuldig geblieben. Selbst wenn Sie es sind, so besteht erstens die Möglichkeit, dass noch mehr Verwandte auftauchen, und zweitens, die, dass Ihr Onkel gar nicht daran dachte, Ihnen etwas zu vermachen. Er wird ja wohl ein Testament gemacht haben.«
    »Den Teufel hat er. Übrigens kann ich das sofort feststellen.« Wieder versuchte er seine Ellenbogen zu gebrauchen und in das Hinterzimmer, das der Pfandleiher als Büro benutzte, vorzudringen.
    Jetzt hatte Crosswing endgültig genug. Er zog die Pistole.
    »Wenn Sie sich jetzt nicht vernünftig benehmen, so lasse ich Sie in Handschellen abführen, und wir unterhalten uns später, wenn Sie sich beruhigt haben.«
    »Unterstehen Sie sich.«
    »Das werde ich, und zwar ohne Sie um Erlaubnis zu fragen. Wann haben Sie Ihren Onkel zum letzten Mal gesehen?«
    »Irgendwann. Ich erinnere mich nicht mehr genau.«
    »Und da kommen Sie ausgerechnet heute Morgen hierher?«
    »Wollen Sie mir das etwa verbieten?«
    »Nein, aber es interessiert mich, den Grund zu erfahren.«
    »Ich wollte ihm einmal guten Tag sagen.«
    »Ach nein«, sagte ich. Der Kerl wurde mir immer unsympathischer. »Ich glaube, wir werden uns etwas eingehender mit ihnen befassen müssen.«
    »Sie lächerliche Figur von einem
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