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0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir
Autoren: Jason Dark
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schützend um die Schultern der Kindern gelegt. Die zweite Untote war von Silberkugeln endgültig getötet worden. Sie lag am Boden und rührte sich nicht mehr. Als ich genauer hinschaute, da erkannte ich, daß es sich bei ihr nur noch um die Kleidung handelte. Der Körper war bereits verfault.
    »Das wär's«, sagte der Kommissar. »Jetzt geht es so schnell wie möglich nach Hause«, wandte er sich an die beiden Jungen.
    »Und meine Mutti?«
    Der kleine Helmut fragte dies. Der Satz ging uns durch und durch. Ich schluckte und biß mir auf die Lippen. Seine Mutter war gestorben. Sie hatte das Schicksal einer Untoten erlitten.
    »Was ist mit meiner Mutti?« Helmut hakte nach. Ich wollte versuchen, ihm eine Erklärung zu geben, als ich zufällig auf Suko schaute und seine angespannte Haltung sah.
    Irgend etwas war.
    Da hörte ich es auch.
    Hinter uns schabte Stein über Stein. Die Särge! schoß es mir durch den Kopf.
    Wir wirbelten herum.
    Im offenen Sarg stand Lady X. Sie hatte die Zähne gebleckt, und in ihren Händen hielt sie die Maschinenpistole, deren Mündung auf uns zeigte…
    ***
    Es war genau die richtige Zeit gewesen. Wenn wir eine Sekunde zögerten, konnte es zu spät sein.
    Ich flog nach rechts.
    Zum Glück hielt ich noch meine Beretta in der rechten Hand. Bevor Lady X abdrückte, feuerte ich schon. Ich befand mich dabei in der Luft, konnte deshalb nicht so gut zielen, und meine beiden Kugeln pfiffen an der Blutsaugerin vorbei.
    Trotzdem lenkten die Schüsse sie ab.
    Suko und Will hatten sich zu Boden geworfen. Der Kommissar deckte die Körper der Kinder mit dem eigenen. Das war gut so, denn die Scott dachte nicht daran, aufzugeben.
    Sie schoß.
    Ich sah die gelbroten Mündungslichter. Die Garbe hackte durch die Höhle, wobei sie eine lange, tödliche Spur zog. Steinsplitter umsirrten uns, das Zirpen der Querschläger klang in meinen Ohren wie Musik aus der Hölle, und nicht nur die MPi krachte, sondern auch noch unsere Waffen.
    Zwei, drei Sekunden — länger hatte das makabre Konzert nicht gedauert. Urplötzlich brach es ab.
    Ich rollte mich sicherheitshalber noch um die eigene Achse, bevor ich auf die Beine sprang.
    Will Mallmann blieb mit den beiden Kindern am Boden, Suko stand ebenfalls.
    Wie auch ich sah er von Lady X keine Spur mehr. Sie hatte sich in den Sarg verkrochen. So folgerten wir beide, denn Suko meinte grinsend:
    »Jetzt sitzt sie fest!«
    Ich widersprach ihm nicht, war allerdings nicht so optimistisch wie er.
    Es wäre dumm von der Scott gewesen, so zu reagieren. Sicherlich hatte sie noch einen Trick in der Hinterhand.
    Wir näherten uns vorsichtig dem Sarg.
    Suko hatte seinen Stab gezogen. Er hielt für fünf Sekunden die Zeit an.
    Neben dem Sarg blieben wir stehen.
    Kreuz und Beretta, damit wollte ich Lady X erledigen. Doch sie hatte ihren letzten Trick noch nicht ausgespielt. Der Sarg war am Kopfende nicht völlig geschlossen, und ich sah zuerst den feinen Nebelschwaden, der aus ihm quoll.
    Das war der Todesnebel!
    Lady X mußte den Würfel gehabt haben, wie Xorron beim letzten Fall, als wir das Hotel zur dritten Hölle stürmten.
    »Weg!« schrie ich Suko zu.
    Der Chinese reagierte auch sofort. Er drehte sich und rannte auf Will Mallmann zu. Gemeinsam verließen sie mit den beiden Kindern die Höhle.
    Im Gang tauchten sie unter.
    Ich nahm mein Kreuz und hielt es an den Spalt, wo der Nebel ausströmte.
    Sofort zischte es. Ich sah in seinem Innern ein fratzenhaftes Gesicht, denn der Nebel bestand aus den heulenden Seelen geknechteter und toter Dämonen.
    Das Gesicht löste sich auf. Der Mund war verzerrt zu einem stummen Schrei. Ein letztes Bild, das ich wahrnehmen konnte, dann kippte ich den Deckel hoch und schaute in einen leeren Sarg.
    Im Schutz des Todesnebels war Lady X geflüchtet. Der Würfel des Unheils, den ich so gern gehabt hätte, hatte ihr dies ermöglicht.
    Abermals hatte sie uns einen Streich gespielt.
    Bis auf Staub und Spinnweben war der Sarg leer…
    Wütend verließ ich die Stätte des Schreckens.
    ***
    Draußen hatte sich Emil Michorek der beiden Kinder angenommen.
    »Ich…ich hatte Schüsse gehört«, sagte er, »und wollte immer eingreifen, aber…«
    »Seien Sie froh, daß Sie nicht gekommen sind«, erwiderte ich.
    »Und die Kinder?«
    Ich hob die Schultern. Es würde schwer sein, Dirk Leber die Wahrheit beizubringen, aber das übernahm der Kommissar, als wir zurück waren.
    Suko und ich standen vor dem Haus auf der Straße, und beide hörten wir den
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