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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ewigkeit nicht mehr eingekauft.«
    ***
    Die Krieger aus Grex waren demoralisiert.
    Sie hatten den mächtigen Krieger in der schwarzen, prunkvoll verzierten Rüstung für ihren König Wilard gehalten, der sie anführte und in die Schlacht geleitete. Systematisch waren sie aufgeputscht worden, war ihnen das Feindbild eingehämmert worden. Sie kamen, um das Land Rhonacon zu unterwerfen.
    Den meisten von ihnen waren die Schamanen schon in Aronyx suspekt gewesen. Vielen Kriegern mißfiel ihre ständige Anwesenheit. Auch mit den ständig zwischen ihnen wirbelnden Derwischen, Mittelding zwischen Schamane und Dämon, konnten sie sich nicht anfreunden, obgleich sie andererseits spürten, daß jene mit ihren magischen Kräften ihren eigenen Kampfwillen anstachelten und sie nahezu unbesiegbar machten.
    Sie fühlten sich unbesiegbar.
    Und dann waren sie auf die erstaunlich wehrhaften Männer aus Rhonacon getroffen, aber der König zog ihnen allen voran und tötete die Feinde. Bis jener silberne Streiter erschien und die Identität des Königs entschleierte.
    Sie waren einem Dämon gefolgt!
    Eine Welt brach in den meisten von ihnen zusammen. Plötzlich erkannten sie, daß sie verhetzt und verblendet worden waren, und das nicht nur anläßlich dieses Feldzuges, sondern ihr ganzes Leben lang.
    Ihr Mut war gebrochen. Sie wandten sich zur Flucht.
    Und die anderen, die Angegriffenen, setzten ihnen sofort nach.
    Es gab niemanden mehr, der die Grecer anfeuern konnte. Die doppelte Desillusionierung - zum einen das Bewußtsein, daß sie keinem Menschen, sondern einem Teufel gefolgt waren, zum anderen die Flucht ihres Anführers -, zerstörte ihre Kampfmoral. Sie wollten nur noch fort von hier, zurück in ihr Land.
    Selbst die Derwische konnten sie nicht mehr halten, während die Rhonaconer ihnen nachsetzten und sie vor sich her trieben.
    Und noch weiter vor ihnen hetzte der Dämon davon, eine Feuerspur hinter sich zurücklassend. Riesig waren seine Schritte. Sie würden ihn nicht so rasch Wiedersehen.
    Pluton war besiegt.
    Das Heer der Grecer war besiegt.
    ***
    »Ich glaube«, sagte Zamorra am folgenden Tag, als die wilde Flucht des grecischen Heeres immer noch kein Ende gefunden hatte, »sie haben sich diesen Krieg auch ein wenig anders vorgestellt.«
    »Einen Krieg«, behauptete Nicole, »stellt man sich immer etwas anders vor als er wirklich ist.«
    »Ich meine es anders«, sagte er. »Sicher, sie haben damit gerechnet, im Kampf zu fallen, nicht aber während einer heillosen Flucht. Das widerspricht ihrem gesamten Empfinden. Sie haben völlig andere Ehrvorstellungen. Und ich glaube, das ist es, was ihnen noch mehr zusetzt als die Flucht ihres Anführers.«
    Nicole zuckte mit den Schultern. Einmal in Bewegung geraten, waren die beiden Heere nicht mehr aufzuhalten. Die wilde Jagd würde wahrscheinlich erst an den Stadtmauern von Aronyx ihr Ende finden - wenn nicht die Stadt ebenfalls fallen würde.
    Professor Zamorra interessierte es nur am Rande. Er hatte seit dem vergangenen Abend ein seltsames Gefühl, das ihm sagte, daß ihre Tage in der Straße der Götter gezählt waren.
    Er versuchte, den Anschluß an die Armeen zu halten. In der Nacht hatte es eine kurze Rast gegeben - für die Rhonaconer. Die Grecer hatten zugesehen, daß sich der Abstand zwischen ihnen und ihren Feinden vergrößerte. Auch Zamorra und Nicole hatten, etwa zwei Meilen vom Heer entfernt, Rast gemacht und ein wenig geschlafen. Zamorra konnte selbst nicht sagen, was ihn hinter den Armeen her trieb - die Neugier, wie dieser Kampf enden würde, konnte es bestimmt nicht sein, denn der Parapsychologe war nicht darauf erpicht, so viel Blut wie möglich fließen sehen zu können. Ganz im Gegenteil. Von Natur aus war er ein friedliebender Mann, der Gewalt und Waffeneinsatz verabscheute. Vielleicht war er gerade deshalb zu einem so kompromißlosen Gegner der Dämonischen geworden…
    Nein, es mußte noch etwas anderes sein, das ihn und Nicole zurück ins Land Grex zog.
    Ein Weltentor vielleicht…?
    Es mußte so sein. Denn wie anders konnte in ihm die Gewißheit entstehen, daß sie diese Dimension schon bald wieder verlassen würden?
    Gegen Mittag erreichten sie den Krokodilfluß. Es war eine gehörige Strecke oberhalb jener Stelle, an der Zamorra Nicole befreit und gegen Pluton gekämpft hatte.
    Die beiden Heere waren bereits hindurchgezogen, der Fluß in Aufruhr. »Da!« rief Nicole mit ausgestrecktem Arm.
    Zamorra sah in die angegebene Richtung. Die gewaltigen
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