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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Luxusgüter, die in Aronyx an der Tagesordnung waren, in anderen Städten aber nicht. Dort würde man sich alle Finger danach lecken.
    Voll beladen waren die Teppiche, auf deren vorderstem der Dhyarra-Techniker saß. In seiner Hand schimmerte der kleine bläuliche Kristall und gab einen kaum wahrnehmbaren singenden Ton von sich. Hinter den Teppichen bewegten sich die Lastenpferde und ihre Treiber. Ein großer Teil der Pferde ging ohne Last; es konnte sich ergeben, daß Carru unterwegs Handelsgüter aufnahm oder nur Transportaufträge annahm, an denen er nicht weniger schlecht verdiente als am Handel.
    Hinter ihnen fielen die düsteren Mauern von Aronyx zurück. Carru mochte die Stadt nicht mit ihren wenigen breiten Hauptstraßen und den beiden Palästen im Zentrum - der eine der Palast des Königs der andere der ORTHOS-Tempel. Die anderen Straßen waren schmal, noch schmaler aber unten die Häuser, die nach oben breiter wurden und die Straßen überdeckten, so daß dort unten stets nur eine diffuse Dämmerstimmung herrschte.
    Nur Dämonen konnten sich dort wohlfühlen oder Menschen, die alles Menschliche von sich wiesen und lebten wie Dämonen. Carru liebte zwar sein Land, nicht aber die Dämonen und noch weniger die Hauptstadt.
    Aber es war unmöglich, etwas gegen die Herrschaft der Dämonen und ihrer Diener zu unternehmen. Die Schamanen hatten alles im Griff, die schwarzen Priester, die selbst dem König geboten. Jeder Aufstand war von Anbeginn zum Scheitern verurteilt. Denn mit ihrer Magie und den Kristallen konnten die Herrschenden die Gedanken der Beherrschten lesen, und Dhyarra-Teçhniker, die keine Adepten wurden, taten gut daran, sich nach der Decke zu strecken, weil es sonst sein konnte, daß ihnen ihre Fähigkeiten gewaltsam genommen wurden. Ohne Magie dagegen konnte es keinen Aufstand geben.
    Auch jetzt nicht, da die Schwarzen einen Feldzug gegen Rhonacon planten. Der bevorstehende Krieg gefiel Tane Carru nicht. Wer konnte denn wissen, ob die Rhonaconer nicht zurückschlugen und ihrerseits Grex verwüsteten? Rhonacon war zwar friedliebend, aber auch eine Schafmutter wird zur rasenden Bestie, wenn sie ihre Lämmer bedroht sieht.
    Der schwarzbärtige Carru schritt der Karawane voran. Er war ein guter Wanderer, und in seiner Karawane war es Gesetz, daß sie sich bewegte, solange Tane Carru ihr voranschritt. Ohne auszuruhen konnte er einen ganzen Tag lang marschieren, wenn es sein mußte. Und es mußte jetzt sein, denn Tane Carru wollte vor Ausbruch des Krieges noch soviel Gewinn machen wie eben möglich. Wer konnte sagen, was danach kam, auch wenn sich die Schwarzen siegessicher gaben. Wohl hatten sie die Dämonen des ORTHOS auf ihrer Seite, aber in Rhonacon stand der OLYMPOS…
    Plötzlich ging Tare Carru langsamer.
    Vor sich auf dem Weg sah er etwas, das eigentlich nicht sein durfte.
    Ein Schatten…?
    Ein Schatten der sich bewegte?
    Und noch mehr als das!
    Carru wurde blaß, als er erkannte, was hier geschehen war.
    ***
    In der Intensivstation des Krankenhauses von Carmarthen wurde die Hautfarbe der Unbekannten immer blasser. Drei Ärzte befaßten sich mit der Patientin und waren nicht in der Lage zu sagen, warum sie starb.
    Organisch war sie vollkommen unversehrt! Wieso sie bei ihrer unfreiwilligen Luftreise sich nicht einmal eine Schramme oder Prellung zugezogen hatte, blieb allen drei Ärzten ein Rätsel. Aber die Untersuchung, die gewissermaßen nebenher durchgeführt worden war, ließ keinen Zweifel daran.
    Die Unbekannte, in deren Kleidung es keinen einzigen Hinweis auf ihre Person gegeben hatte, durfte eigentlich gar nicht hier liegen. Sie hatte hier nichts zu suchen, weil sie kerngesund war.
    Und kerngesund dämmerte sie ihrem Tod entgegen.
    Arron, der an zwei Tagen in der Woche an einer Hochschule lehrte, warf einen Blick auf den Enzephalografen. Der zeigte ihm, daß die Gehirnströme der Patientin immer mehr abflachten.
    Builtmaster war der Nerven-Experte, den Arron hinzugezogen hatte. Builtmaster winkte nur ab, als Arron ihn fragend ansah.
    »Wie bei Gehirnschwund im allerletzten Stadium…«
    Für die Pulskontrolle benötigte Arron kein Meßinstrument, sondern zwei Finger und seine Uhr.
    »Herztätigkeit verlangsamt…«
    »Schon wieder?« Larkins hatte es gefragt, der zum dritten Mal kreislaufstützende Mittel injiziert hatte. »Eine vierte Spritze kann ich nicht verantworten! Die bringt die Frau um!«
    »Ohne holt sie Gevatter Tod auch von der Platte!« behauptete Arron, zuckte aber dann mit
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