Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten

Titel: 0183 - Schüsse aus dem Geigenkasten
Autoren: Schüsse aus dem Geigenkasten
Vom Netzwerk:
Riesenräder und ähnlichen Dingen bildet, die zu einem Rummelplatz gehören.
    Es war ein herrlicher Abend, und Tausende waren herübergekommen, um ausgelassen herumzutollen und zu flirten. Die Luft war schwer von dem Duft gebratener Würstchen, geröstetem Mais, Waffeln, Eiscreme, Pfannkuchen und allen Herrlichkeiten, die große und kleine Kinder sich wünschen können.
    Wir schlängelten uns durch bis Surf Avenue und ließen den Wagen vorsichtshalber vor der Polizeistation stehen. Dort kannte niemand einen Mann namens Karopoulos. Also schlenderten wir weiter.
    In einer Bude tranken wir Bier und in der nächsten Coca. Danach blieb ich bei Frankfurtern, während Phil sich für Eiscreme entschloss. Überall erkundigten wir uns nach dem Griechen.
    Ich hatte schon das fünfte Paar Würstchen verdrückt und das dringende Bedürfnis, einen ordentlichen Schnaps zu kippen, als wir ein kleines, festes Haus und darin eine Kneipe mit den Namen »Die weiße Maus« entdeckten.
    Gerade kam ein Pärchen heraus, das dem Namen der Bar alle Ehre machte. Die beiden waren so voll, dass sie weiße Mäuse sehen mussten. Vielleicht waren es sogar rosa Elefanten. Die Kneipe war gut besetzt, wie das nicht anders zu erwarten war.
    Wir stellten uns an die Theke mitten zwischen eine angeheiterte Gesellschaft von Jungen und Mädchen, die eigentlich schon längst im Bett hätten liegen müssen. Zuerst tranken wir einen Whisky und fragten den Wirt, ob er Mr. Karopoulos kenne. Er war so beschäftigt, dass es noch zwei Whiskys dauerte, bis er Gelegenheit hatte, irns zu antworten.
    »Der Grieche?«, brummte er. »Wenn Sie den meinen, der wohnt hier gleich um die Ecke in einem Sommerhaus. Ich hätte mir verdammt einen anderen Platz ausgesucht, um mich zu erholen. Ohne Schlaftabletten kann der Kerl doch kein Auge zutun.«
    »Wohnt er allein da drüben?«, fragte ich.
    Der Wirt musterte uns, als wolle er sich davon überzeugen, dass wir keine Gangster waren, die dem Griechen seine Dollars abnehmen wollten. Die Prüfung schien zu unserem Gunsten ausgefallen zu sein, denn er sagte:
    »Bis gestern ja, aber seit heute ist da ein Mädchen, ein nettes Ding übrigens. Bloß würde ich ihr nicht über den Weg trauen.«
    Wir bedankten uns, zahlten und schlenderten hinaus. Das Sommerhaus war nicht Viel besser, als eine grün gestrichene Baracke. Es gab keine Klingel, also klopften wir.
    Es dauerte eine paar Minuten, bis uns aufgetan wurde. Der Mann, der da mit herabhängenden Hosenträgern und in ausgetretenen Pantoffeln in der Tür stand, konnte seine Herkunft nicht verleugnen. Seine Haut war olivfarben, sein Haar pechschwarz, aber im Übrigen hatte er keine Ähnlichkeit mit Apollo oder anderen griechischen Göttern.
    Er war fett und schwammig.
    »Mr. Karopoulis?«, fragte ich.
    »Ja, der bin ich«, gab er in merkwürdig gutem Englisch zurück. »Was wünschen Sie?«
    »Wir möchten uns fünf Minuten mit Ihnen unterhalten.«
    »Worüber?« Er grinste, aber das Grinsen war nicht ganz echt.
    »Das sagen wir Ihnen sobald Sie uns eingelassen haben.«
    »Da könnte jeder kommen.«
    Und damit versuchte er, die Tür wieder zu schließen, aber ich hatte bereits den Fuß dazwischen.
    »Es wir Ihr Schaden nicht sein, wenn Sie uns Auskunft geben«, versprach ich.
    »Sind Sie Cops?«, forschte er misstrauisch.
    »Sehen wir so aus? Ich sagte ja schon, wir möchten lediglich eine Auskunft.«
    Widerwillig öffnete er und trat zur Seite.
    Das Haus schien nur aus zwei Zimmern und einer Küche zu bestehen. Die Küche war ein Saustall und das Zimmer nicht viel besser. Überall lagen schmutzige Wäschestücke, Socken, ungeputzte Schuhe und Zeitungen herum.
    Dazwischen stand eine Flasche mit unleserlicher, griechischer Aufschrift und ein Wasserglas. Ich roch sofort, welche Getränke Mr. Karopoulos bevorzugte. Es war Uso, ein griechischer Schnaps, der nach Anis schmeckt und so alkoholhaltig ist, dass er auch den stärksten Mann umwirft, wenn man das Zeug nicht mit Wasser verdünnt.
    Karopoulos fasste zwei Stühle an den Lehnen und schüttelte sie, sodass der ganze Kram, der darauf lag, durch die Gegend flog. Dann machte er eine einladende Handbewegung und lächelte höflich.
    »Bitte, setzen Sie sich.«
    Er selbst nahm auf dem ungemachten Bett Platz. Wir wateten erstmal durch den Wust am Boden und parkten unsere Rückseiten vorsichtig auf den angebotenen Sitzgelegenheiten.
    »Kennen Sie eine Miss Sophia Teasy?«, fragte ich.
    Er hielt einen Augenblick den Atem an und schüttelte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher