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0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb

Titel: 0182 - Mord ist kein Geschäftsbetrieb
Autoren: Mord ist kein Geschäftsbetrieb
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für mich ein fremdes Pflaster. Bevor ich hier ’ne gute Gelegenheit finde, bin ich längst verhungert oder muss mein Schießeisen für fünfzig Dollar verkaufen, um mir eine letzte Flasche Whisky und einen Strick zum Aufhängen beschaffen zu können.«
    Callhoun warf sich in seine Brust.
    »Ein Junge wie du, der zwei Cops innerhalb von zehn Sekunden zu erledigen versteht, ist doch Gold wert. Mann, du weißt gar nicht, wie sich viele Leute die Hände reiben würden, wenn du einen Job für sie annimmst.«
    »Los, zeig mir einen Mann, der mir einen Hunderter in meine Hand hinein reibt, und ich schlage dafür der Reihe nach sämtliche Cops von Frisco zusammen.«
    »Ich zeige dir den Mann«, erklärte Callhoun gewichtig. »Heute Abend bringe ich dich zu Charly Brown. Das ist ein großer Boss in Frisco, und ich will geradewegs zum nächsten Polizeirevier gehen und mich verhaften lassen, wenn Brown nicht einen Job für dich hat.«
    Ich grinste inwendig. Ich hatte die erste Hürde genommen.
    ***
    Vor ein paar Monaten hatte sich in Vallejo, ein paar Meilen von Frisco entfernt, ein Mann auf dem Dachboden eines mittelgroßen Hotels aufgehängt, das er gerade vor einem halben Jahr von seinem plötzlich verschwundenen Vetter geerbt hatte.
    Der Mann hinterließ einen Brief von ungefähr folgendem Wortlaut: »Mein Vetter John ist auf meine Veranlassung beseitigt worden. Ich weiß nicht, wo und wann es geschehen ist, aber ich habe dafür gezahlt, denn ich wollte das Hotel, an dem ich beteiligt war, ganz übernehmen. Ich habe dafür fünftausend Dollar gezahlt, als ich den Auftrag erteilte, und der Mann, der den Auftrag entgegennahm, versicherte mir, es sei die einzige Summe, die ich zu zahlen hätte. Die fünftausend Dollar musste ich in einem Päckchen postlagernd zum Hauptpostamt in Frisco senden. Später, nachdem John verschwunden war und ich das Hotel übernommen hatte, kam der Mann wieder. Er verlangte Geld, und ich gab ihm weitere tausend Dollar. Dann wollte er zweitausend. Ich zahlte. Und jetzt hat er fünftausend Dollar von mir verlangt. - Ich kann nicht mehr. Ich bereue meine Tat tief, aber ich vermag es nicht, mich der Polizei zu stellen. Ich werde Selbstmord begehen. Ich weiß den Namen des Mannes nicht, der mir den Mord an John verkaufte und mich dann erpresste, aber bei seinem letzten Besuch habe ich ihn heimlich fotografiert. Ich lege das Bild diesem letzten Brief bei, und ich hoffe, dass es der Polizei gelingt, den Mann zu finden und unschädlich zu machen.«
    Das Bild war eine schlechte und unscharfe Amateurfotografie, aber es gelang der Polizei, den Abgebildeten als Charly Brown zu identifizieren.
    Dass die Polizei Brown, der ein bekannter Friscoer Gangster war, nicht vom Fleck weg verhaftete, hatte folgenden Grund:
    Bevor der Mann in Vallejo Selbstmord beging, waren bei Baggerarbeiten in der Bucht die Überreste von zwei Menschen gefunden worden. Obwohl sich keine Kleider und selbstverständlich keinerlei Papiere, Ringe oder sonstige Gegenstände fanden, gelang es der Polizei in minutiöser Kleinarbeit, die Toten zu identifizieren. Die Gebisse, ein verheilter Armbruch und ein fehlendes Fingerglied genügten. Schädelverletzungen ließen darauf schließen, dass es sich um Opfer eines Mordes handelte.
    In einem Fall handelte es sich um einen gewissen Rastrick, der keine Familie besaß. An seinem Tod konnte nur sein Geschäftsführer interessiert sein, ein Mr. Flower. Aber Flower wies nach, dass er zurzeit von Rastricks Verschwinden auf Geschäftsreise an der Westküste geweilt hatte. Er leugnete hartnäckig, mit der Ermordung seines Partners das Geringste zu tun zu haben, obwohl er der Nutznießer des Todes Rastricks war.
    Im anderen Fall handelte es sich um eine Frau, die zu Lebzeiten Helen South hieß. Ihr Mann, William South, leugnete ebenfalls, aber er verstrickte sich in Widersprüche, brach schließlich zusammen und gestand, dass er gegen Bezahlung von zweitausend Dollar einen Unbekannten beauftragt hatte, Helen South zu ermorden, während er selbst zu einer Erholungsreise nach Mexiko startete.
    South wurde das Bild Charly Browns vorgelegt, und nun gab es eine unerwartete Überraschung. South behauptete, Brown sei nicht der Mann, der ihm den Mord »verkauft« hatte. Auch sei er nie erpresst worden.
    Das kalifornische FBI zögerte, Brown hochzunehmen. Der Brief eines Toten war kein gültiger Beweis. Einen anderen Zeugen gab es nicht. Sie kochten in tagelangen Beratungen einen Plan aus, um einen Mann an Charly
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