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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga
Autoren: Unbekannt
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Kontrollbildschirm."
    Ich winkte den Männern zu, schaltete den Deflektor ein und flog mit hoher Fahrt davon.
    Im Antigravschacht traf ich Koko. Wir segelten zusammen nach unten, stießen uns aus dem Feld heraus und flogen die Eingangshalle hinein.
    Hier gab es eine Wachstation mit automatischen Abwehrwaffen.
    Ein hohes Bogentor führte zum Innenhof hinaus, aber es wurde durch einen Energieschirm abgeriegelt.
    Koko entdeckte die beiden Wandprojektoren. Wir legten gerade zwei Mikrosprengladungen an, als der von mir längst erwartete Alarm erfolgte.
    „Es wird Zeit", sagte mein Robot.
    Ich griff zum Funkgerät und drückte die Sendetaste nieder. Wenn das Boot jetzt nicht haargenau schaltete, war alles verloren. Die Zellenautomatik musste entdeckt haben, dass die Türverschlüsse nicht mehr ordnungsgemäß funktionierten.
    Ich gab das Kodesignal. Jetzt musste die Bootspositronik die längst eingepeilten Ziele unter Feuer nehmen.
    Hinter mir dröhnte es. Die automatische Abwehrstation zerbarst in einem Glutball. Koko gebrauchte terranische Kraftausdrücke.
    Anscheinend hatte er sich noch etwas zu dicht bei der explodierenden Mechanik befunden.
    Bisher hatten wir nur mit chemischen Sprengstoffen von allerdings höchster Leistung gearbeitet. In wenigen Augenblicken musste draußen ein Inferno losbrechen, denn dort wurden die Kräfte des Atoms eingesetzt. Zum erstenmal begann ich ernsthaft um das Leben der Terraner zu fürchten.
     
     
    Bericht Melbar Kasom
     
    Es war alles schneller abgelaufen als gedacht. Der Siganesische Wichtelmann hatte so prompt gearbeitet, dass ich ihn bewundern musste.
    Gleich nach dem Aufschweißen der Türen hatte es unter uns geknallt. Ich ahnte, dass die automatische Waffenstation in die Luft geflogen war. Von da an hatte ich so gehandelt, wie ich es mir vorgenommen hatte. Hier half nur Schnelligkeit und hartes Zuschlagen.
    Die vier Erdgeborenen folgten mir auf dem Fuße. Ich hatte die beiden besinnungslosen Wärter vom Boden aufgelesen und sie rechts und links über meine Schultern geschwungen. Sie boten mit ihren Molkexpanzern einen vorzüglichen Feuerschutz.
    Captain Monoe und Sergeant Umigo hatten die Strahlgewehre der Blues mitgenommen. Ich trug Lemys winzigen Nadler, dessen Wirkung viel verheerender war, als es sich Außenstehende vorstellen konnten. Ich kannte die Leistung der siganesischen Mikrowaffen.
    Nach der Detonation im Erdgeschoß erfolgte der Alarm, doch da waren wir bereits am Antigravschacht angekommen. Gerade noch rechtzeitig - denn nur wenige Meter hinter uns wurde der Zellengang von einem plötzlich entstehenden Energiefeld abgeriegelt.
    Ich sprang mitsamt den Blues in das A-Feld hinein und stieß mich ab. Fast war der Aufschlag auch für meine Beinmuskulatur zuviel, aber ich schaffte es noch.
    In dem Vorraum wartete ich auf die Terraner, die nun endlich begriffen hatten, dass ich kein Verräter an der Menschheit war.
    Das Tor zum Vorhof war ein wüster Trümmerhaufen. Lemy hatte auch hier programmgemäß gearbeitet. Jetzt warf sich nur die Frage auf, wie wir nach draußen kommen wollten. Das Gelände bot keine Deckungsmöglichkeiten. Wir hatten etwa dreißig Meter bis zur Metallmauer zurückzulegen. Sie stellte die Grenze zwischen der Uferstraße und dem Gefängnis dar.
    Monoe war flinker, als ich für möglich gehalten hatte. Er stürmte an mir vorbei und warf sich hinter den Torpfeilern zu Boden. Umigo folgte seinem Beispiel.
    „Wo sind Ihre Wundermänner?" rief der Festungsbauer. Ich kam nicht mehr zu einer Antwort. Lemy nahm mir auch diesmal die Initiative ab.
    „In Deckung gehen, schnell", schrillte seine Stimme aus meinem Ohrlautsprecher.
    Ich zögerte keine Sekunde, ließ die beiden Blues fallen und faßte Tosonto und Hefeter am Kragen ihrer verschmutzten Uniformen.
    Mit zwei Sprüngen kam ich hinter der Außenwand an und stürzte neben Monoe auf den Plattenbelag der Halle.
    Im gleichen Sekundenbruchteil blendete draußen der Glutball einer atomaren Explosion auf. Hefeter umklammerte mein Bein.
    Tosontos Gesicht lief blau an, da ich ihn zu fest an mich preßte.
    Als die Druckwelle ankam und Trümmerstücke gegen die Wandungen des Gebäudes krachten, wußte ich, dass siganesische Miniaturtorpedos nicht zu verachten sind. Draußen war plötzlich die Hölle los. Weitere Druckwellen, die glühende Luftschwaden mit sich führten, wirbelten uns aus der sicheren Deckung und schleuderten uns quer durch die Halle. Mehrere Blues, die im Hintergrund des Raumes aufgetaucht
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