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0169 - Die kleinen Männer von Siga

Titel: 0169 - Die kleinen Männer von Siga
Autoren: Unbekannt
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neunzehnten Vorsicht".
    Koko hatte das „Fischboot", unter einem großen Landesteg auf Grund gelegt. Rechts und links von uns stießen stählerne Stützpfeiler in die Tiefe vor. Direkt über uns lag die Plattform des Steges.
    Sie bot einen guten optischen Schutz für die Sonde, die gleich einem Korken auf dem Wasser schwamm.
    Ich hatte meine Kampfausrüstung bereits angelegt. Sie bestand aus einem Mikro-Deflektor, dessen Lichtbrechungsfeld mich unsichtbar machte. Dazu trug ich noch einen ortungsfreien Hubkreisler mit Batterieantrieb.
    Koko war auf solche Dinge nicht angewiesen. Sein Deflektorschirm war eingebaut, und die Flugfähigkeit erhielt er durch einen Antigrav-Projektor, der allerdings ortungsempfindlich war.
    Wir standen nebeneinander im Turm des Bootes, das ich auf die Vollautomatik umgeschaltet hatte. Der Bug lag seewärts gerichtet; die Programmierung der Waffenzentrale war beendet.
    Es war anzunehmen, dass der erst kurz vor uns angekommene Schwimmbehälter noch für einige Zeit im Inselhafen liegen würde.
    Roboter und vollautomatische Entladegeräte waren mit der Löschung des Frachtgutes beschäftigt. Es schien sich um Lebensmittel zu handeln.
    Unsere Torpedorohre waren bereits geflutet und die Klappen geöffnet. Die selbstlenkenden Gefechtsköpfe hatten die Zieljustierungen bestätigt.
    „Ablenkung vom Wesentlichen" so lautete meine Devise. Ich hatte auch gar keine andere Wahl, als Dinge zu riskieren, die Lordadmiral Atlan wahrscheinlich gar nicht gefallen hätten.
    Mein Armbandempfänger sprach an. Kasom meldete sich erneut.
    Seine Stimme klang leise und etwas verzerrt. Er sprach wieder, ohne dabei die Lippen zu bewegen.
    „Die Terraner sind im Nebenraum. Ich kann sie hören. Die Zimmer sind groß und gut eingerichtet Fernbildanlagen sind vorhanden. Ich bin soeben von einem Offizier aufgefordert worden, endlich das gewünschte Bad zu nehmen. Anscheinend stehe ich unter Fernbeobachtung. Die Fensterfront besteht aus dicken Stahlblechen, in die man nach der hier üblichen Methode Sechskantöffnungen eingestanzt hat."
    „Wie groß sind sie?`° fragte ich zurück.
    „Groß genug für dich."
    „Ich werde dir eine Mikrowaffe bringen."
    „Wie sieht es mit Deflektorgeräten aus? Wir brauchen fünf Stück."
    „Unmöglich. Wir könnten sie nicht transportieren."
    „Dein Robot auch nicht?"
    „Nein. Es ist schon schlimm genug, dass er mit einem Antigrav fliegt. Für fünf Deflektorgeneratoren hätten wir eine Schwebeplattform aufbieten müssen. Die wäre sicher bemerkt worden. Sind jetzt Wachen auf dem Gang?
    „Ich kann augenblicklich niemand hören. Es ist alles still. Die Nahrungsmittel gleiten aus einem Bodenschacht in mein Zimmer.
    Niemand hat es bis jetzt betreten. Beeile dich, Kleiner."
    Wir unterbrachen die Verbindung. Es war alles gesagt worden.
    Ich überprüfte Kokos Ausrüstung, vordringlich aber den atomaren Schneidstrahler in seinem rechten Arm.
    Meine Waffen waren in Ordnung. Die Mikro-Haftladungen waren groß und schwer, was in erster Linie durch die eingebauten Funkzünder kam. Ich wollte aber nicht auf diese Sprengkörper verzichten.
    Koko kletterte nochmals nach unten und überprüfte die zusammengefalteten Maskenfolien. Wenn sie vom Boot ausgestoßen wurden würden sie sich automatisch aufblasen und fünf schwimmende Männer darstellen.
    Wenn ich mich schon dazu entschließen wußte, die Aktion mit viel Lärm durchzuführen, so war es auch erforderlich, die Blues davon zu überzeugen, dass sie nicht wegen der terranischen Gefangenen stattfand.
    Ihre Flucht wußte als Nebenerscheinung von Geschehnissen ausgelegt werden, die von Revolutionären angezettelt waren. Wir wußten beispielsweise sehr genau, dass es auf Gatas gärte. Fast täglich wurden irgendwelche Unruhstifter verhaftet und zur Insel gebracht. Attentate waren nicht selten.
    Ich drückte auf den Hauptschalter der Automatik. Die Turbopumpen liefen an und preßten das Wasser aus den Fluttanks. Langsam begann das Boot zu steigen.
    Als das Turmluk eben über der Wasseroberfläche sichtbar wurde, pendelte die Positronik den Körper aus. Es würde nicht mehr von dem Boot gezeigt, als unbedingt notwendig war.
    Ich stieg aus und sah mich vorsichtig um. Zwei Meter über mir gewahrte ich den Metallbelag des langen Steges. Koko schwebte in der Luft. Ich schloß das Luk und überprüfte meinen Fernbedienungssender. Er arbeitete einwandfrei.
    Leise gurgelnd sank das getarnte Boot auf den Grund zurück.
    Nur eine winzige Antennensonde,
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