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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten
Autoren: Unbekannt
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Spiralgewebe, die Galaxis.
    Während ihres kurzen Aufenthaltes auf Impos waren die Archäologen immer tiefer in die Ruinenschichten der großen Stadt hinabgestoßen. Mit den modernsten Ausgrabungsgeräten kamen sie schnell voran. Aber immer noch nicht waren sie auf die erste und älteste Schicht gestoßen. Die Ruinenstadt nannten sie Äona.Es widersprach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, daß es jemals eine intelligente Rasse gegeben haben sollte, die über Jahrtausende Bestand gehabt hatte. Die Wissenschaftler konnten den höllischen Spuk nicht vergessen, den er über sie hatte kommen lassen, als sie mit ihrer EXPLORER-2115 gerade auf Impos gelandet waren. Durch ihn waren sie in vierzigtausendjährige Vergangenheit versetzt worden und hatten die Kugelbauchwesen kennengelernt - eine primitive, kriegerische, humanoide Rasse - die niemals die Nachkommen jenes großen Volkes gewesen sein konnten, das im Innern eines Achttausenders das Planetarium mit seinem Maschinenpark errichtet hatte.Die Kugelbauchwesen hatten keine Ähnlichkeit mit jenem hochstehenden Volk aus grauer Vorzeit. Von den letzteren gab es nämlich eine Abbildung!
    Im Felsdom, innerhalb der Randzone der kreisförmigen Bodenfläche, die achttausend Meter Durchmesser hatte, war hinter hundert Meter langen und in Höhe und Breite dreißig Meter starken Maschinensätzen eine Plastik entdeckt worden.
    Sie stand auf einem Sockel, der sich langsam drehte.Die Plastik stellte eine schlanke Figur ohne Arme und Beine dar.
    Ein weich fallender Überhang ließ anatomische Merkmale nicht erkennen. Der stilisierte Kopf war nicht menschlich. Mund und Nase fehlten, aber das Augenpaar, das von innen heraus leuchtete, war humanoid.
    Doch unter den Milliarden Menschen der heutigen Galaxis gab es keinen, aus dessen Augen diese Abgeklärtheit, Güte und Weisheit sprachen. Man zweifelte nicht daran, daß das Aussehen jener längst untergegangenen Rasse in dieser Plastik verkörpert war.Man hatte auch an der Statue Altersmessungen vorgenommen. Man hatte erneut Grund zum Staunen bekommen: Die Plastik war etwas jünger als alles andere an technischen Geräten im Singenden Berg! War sie die Krönung eines genialen Schöpfungsaktes? Hatte man sie auf den schwebenden, sich drehenden Sockel gestellt, als das Planetarium zum erstenmal in diesem Dom aufgeleuchtet war und sein weißes Licht nach allen Seiten verstrahlt hatte?
    Alles war ein Rätsel. Zu diesem Rätsel hatte er die Terraner geführt. Er hatte sie das kosmische Planetarium entdecken lassen, und die terranischen Experten hatten den Atem angehalten, als sie erkannten, daß die Stellung der Sterne zueinander mit der Wirklichkeit draußen übereinstimmte. Über einen unvorstellbaren Zeitabschnitt hatten sie sich gedreht und bewegt wie die Sonnen der Milchstraße. Er hatte von diesem Wunder gewußt; und er war vor einer Gefahr geflohen! Er tat nie etwas ohne Hintergedanken.
    Bestand zwischen der Gefahr und dem Planetarium ein Zusammenhang?
    Nur einer hatte sich all diese Fragen gestellt, seine Vermutungen aber nicht ausgesprochen: Tyll Leyden. War dieses Erbe aus grauer Vorzeit das Bindeglied zum Heute? Verband es über 1,3 Millionen Jahre hinweg Vergangenheit und Gegenwart?
    Leyden vergaß die Warnung des Geistwesens von ,Wanderer nicht: Manchmal ist es praktisch, diese Spielereien zu betreiben, besonders dann, wenn man eine gefährliche Gegend zu meiden hat. Ihr werdet noch erleben, was euch blüht. Was verbarg sich hinter dieser Anspielung? Wieso war dieses System eine gefährliche Gegend? Tyll Leyden hatte bei seiner ersten Lagebesprechung heute früh darauf Bezug genommen. Über die erstaunten Blicke seiner Kollegen war er kommentarlos hinweggegangen. Es war ihm gleichgültig, ob sie ihn für einen ängstlichen Mann hielten. „Punkt 3: tägliche Kontrolle des Systems... des ganzen Systems, angefangen von der Sonne über Herkules bis zum letzten Mond. Jeden Tag, um zwölf Uhr Imposzeit, möchte ich die Berichte vorliegen haben." In einem anderen Punkt untersagte er, die Aggregate im Berg zu demontieren. Den Protesten der Robotiker begegnete er mit der Frage: „Können Sie garantieren, daß die Funktionen des Planetariums dadurch nicht gestört werden?" Man konnte ihm diese Garantie nicht geben! Er war zum nächsten Punkt übergegangen. In knapp fünfzehn Minuten hatte er den einzelnen Teamchefs ihre Aufgabe zugeteilt. Es schien, als hätte er vieles beim alten belassen, aber wer das glaubte, kannte den jungen
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