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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten
Autoren: Unbekannt
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neunundzwanzig Jahre alt, war zum Chef über hundert Wissenschaftler ernannt worden und freute sich nicht einmal über diesen wunderbaren, verantwortungsvollen Auftrag? Nein, er freute sich tatsächlich nicht. Er sagte voller Abwehr: „Mit dem Papierkrieg will ich nichts zu tun haben."
    „Ich gratuliere Ihnen", sagte Mungs ehrlich. „Aber was wird das Triumvirat dazu sagen?"
    Leyden wußte es auch nicht. Bisher war das Kommando auf Impos von einer dreiköpfigen Gruppe geführt worden. „Da, Mungs, lesen Sie!" Dieser überflog neugierig die wenigen Zeilen. Sie waren unmißverständlich. Rhodan hatte Tyll Leyden alle Vollmachten erteilt. Mit diesem Schreiben suchte der junge Mann das Triumvirat auf. Die drei Kollegen befanden sich in der Kabine von Oberst Guara und diskutierten mit dem Kommandanten. Der verlor beinahe die Beherrschung, als er Leyden erblickte. „Was wollen Sie hier?" fuhr er ihn an. „Bitte", sagte Leyden und überreichte dem Nächststehenden seine Vollmacht. Obwohl alle drei Mann damit gerechnet, hatten, daß ihre provisorischen Befugnisse durch die offizielle Ernennung eines Leiters aufgehoben werden würden, so war ihnen nie in den Sinn gekommen, Tyll Leyden könnte auf diesen Posten gesetzt werden. „Jetzt habe ich nur mit Ihnen zu tun?" stöhnte Guara.
    „Ja", entgegnete Leyden. „Darf ich wissen, ob die Sternkarten geliefert worden sind, die ich über Oberstleutnant Herzog bestellt habe?"
    „Fragen Sie Ihren Teamchef!" erwiderte Guara unfreundlich. „Wie Sie wollen." Damit machte Tyll Leyden kehrt und ging. Es war nicht seine Art, die Autoritätsperson herauszustreichen. Trotzdem verstand er es immer wieder großartig, das durchzusetzen, was er sich vorgenommen hatte.
    Genau einen Impostag später spannte er sogar die Archäologen für seine neuen Aufgaben ein. Er traf seine Dispositionen so unauffällig, daß erst nach geraumer Zeit einige Experten verblüfft feststellten, daß sie mit ihrer Arbeit in eine neue Zielrichtung gedrängt worden waren. Der Forschungsraumer 777 hatte das System noch in der vergangenen Nacht verlassen; Guara und Leyden hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt. Der neuernannte Chef war auch gar nicht mehr dazu gekommen, denn er mußte sich plötzlich doch mit dem Papierkrieg auseinandersetzen. Bis nach Mitternacht hatte er sich damit abgeplagt, dann aber mit der Bemerkung: „So, damit ist vorläufig mal Schluß!" die Akten weggeschlossen. Mit der 777 waren 42 neue Wissenschaftler eingetroffen. Daraus ersah man, welche Bedeutung Perry Rhodan dem entdeckten Planetarium im Singenden Berg auf Impos beimaß.Im Gleiter flog Leyden seinem Ziel entgegen. Hinter einem kreisbogenförmigen Tal stieg ein Gebirgsmassiv bis zu achttausend Meter in den Himmel hinein.
    Der Gleiter überflog in hundert Meter Höhe das Tal. Leyden blickte in die Tiefe. Unter ihm befanden sich die Ruinen einer untergegangenen Stadt. Ein rund fünfzig Meter hoher Turm, der auch schon zum Teil verfallen war, ragte als einziges sichtbares Monument aus den Trümmern heraus. Große Gruben innerhalb des Gebietes wiesen darauf hin, daß die Archäologen sich in die tieferen Bodenschichten hineingegraben hatten, um festzustellen, vor wieviel Jahrhunderttausenden hier die ersten Bauten errichtet worden waren.
    Nur noch hin und wieder wurde auf Impos von dem Gemeinschaftswesen gesprochen, das seine Kunstwelt Wanderer zerstört hatte und vor einer nicht näher bezeichneten Gefahr geflohen war. Es hatte die Terraner nach Impos geführt. Im Singenden Berg hatte es einen der verstreuten fünfundzwanzig Zellaktivatoren versteckt gehabt. Bei der Suche nach dem lebensverlängernden Gerät war dann von Tyll Leyden das Planetarium in dem ausgehöhlten Gebirgsstück entdeckt worden.
    Es verdiente die Bezeichnung Wunder. Als man daranging, Altersmessungen vorzunehmen, trauten die Terraner ihren Instrumenten nicht mehr. Die Geräte behaupteten, daß die Technik im Singenden Berg bis zu 1,3 Millionen Jahre alt wäre!
    Immer wieder war mit dem Argument: Keine Maschine kann so lange laufen, versucht worden, an der Richtigkeit der Altersmeßwerte zu zweifeln. Die EXPLORER-2115 war längst zur Erde zurückgekehrt und zu neuen Forschungsaufgaben unterwegs, doch der Streit unter den Experten war immer noch nicht beigelegt.Unverändert ruhig, leise singend, liefen im Berg die Maschinen; unverändert in seiner grandiosen Pracht stand im sechstausend Meter hohen Felsdom das maßstabgerechte, billionenfach verkleinerte
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