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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium
Autoren: Unbekannt
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bodenlosen Abgrund zwischen den beiden Schiffen und glitt hinein in die Luke der MANOLI. Dort faßte er Fuß, kroch ein Stück hinein und drehte sich dann um. Rhodan vermeinte das Winken der beiden oberen Greifglieder zu sehen, aber er konnte sich auch getäuscht haben.
    Er gab Atlan und seinen Wissenschaftlern ein Zeichen. Reginald Bull seufzte: „Wenn ich das einigen Leuten in Terrania erzähle, werden die mich auslachen. Ein intelligenter Riesenwurm, der Raumschiff spielt! Ich würde es selbst nicht glauben, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen."
    „Wir haben schon merkwürdigere Dinge gesehen", tröstete Rhodan ihn. „So, beeilen wir uns, Bully. Niemand weiß, wie lange ein Schreckwurm das Vakuum verträgt."
    Fünf Minuten später waren nur noch einige Wissenschaftler und Techniker an Bord des havarierten Molkexschiffes. Steuerlos raste es mit halber Lichtgeschwindigkeit weiter, aber Rhodan hatte durchaus nicht die Absicht, es aufzugeben. Das Schiff gab ihm Hinweise auf die Rasse, die es gebaut hatte, und auf den Stand seiner technischen Entwicklung. Und man benötigte diese Hinweise, denn niemand war einem der sogenannten Huldvollen bisher begegnet, wenigstens niemand, der noch lebte.
    Die Luke der MANOLI schloß sich, und Luft strömte in die Schleuse. Peterle schien ein wenig zu schrumpfen, als der Druck stieg. Aber sonst fühlte er sich, wie er behauptete, normal und wohl. Seine Glotzaugen gingen lebhaft hin und her, als er seine Umgebung studierte.
    Das also sind die Terraner, dachte er bei sich und versuchte, seine Zweifel beiseite zu schieben. Sie haben große Schiffe, größer noch als die der Huldvollen. Sind sie aber auch stärker?
    Werden sie siegreich bleiben, wenn es zum Kampf kommt? Ich habe mich auf ihre Seite geschlagen; sie sind es nun, die mein Schicksal entscheiden. Zu meinem Volk kann ich nicht mehr zurück, ebensowenig wie zu den Huldvollen. Ich bin ein Verräter - aber, bin ich das wirklich? Die Huldvollen haben uns ausgenutzt.
    Wir waren ihre Sklaven - ich weiß nicht, warum und wieso. Ich werde es eines Tages alles genau wissen. Wenn ich bis dahin noch lebe. Es hängt von den Terranern und ihren Freunden ab.
    Rhodan unterbrach seinen Gedankengang. „Beschwerden, Peterle?"
    „Nein, ich fühle mich wohl. Darf ich euer Schiff sehen?"
    „Du mußt es sehen, denn die Huldvollen sind nicht mehr weit. Sie werden uns vielleicht angreifen, obwohl wir keinen Krieg mit ihnen wollen. Du weißt mehr von ihnen als wir. Vielleicht kannst du uns helfen." Rhodan stand dicht vor dem Schreckwurm und sah ihn an.
    „Wie hast du es eigentlich gemacht, im Vakuum keinen Schaden zu nehmen?" '„Ich habe meine Atmungsorgane abgeschirmt und meine Zellen und Gefäße durch organische Spannungsverhärtung unempfindlich gemacht. Es ist ganz einfach, wenn man es versteht."
    Immer mehr mußte Rhodan erkennen, daß die Schreckwürmer trotz ihres fürchterlichen Aussehens zu den hervorragendsten Geschöpfen der Galaxis gehörten.
    Oberst Dantur meldete, daß sich die Lage inzwischen nicht verändert hatte. Die Flotte der Huldvollen hielt den Abstand, kam nicht näher und wich nicht zurück. Damit wurde aber die Entfernung trotzdem mit der Zeit geringer, denn die terranische Flotte hatte sich der Geschwindigkeit des führerlosen Molkexschiffes angepaßt. Mit halber Lichtgeschwindigkeit raste sie auf das unbekannte Sonnensystem und die wartende Riesenflotte zu. Wenn sich nichts veränderte, würde der Zusammenprall in vier Monaten erfolgen.
    Einer der Wissenschaftler der Chef biologe Anders Nielson, war neben Rhodan getreten. Er deutete auf Peterle und sagte: „Auf sich allein gestellt, ist der Schreckwurm nichts als ein Tier, das keinen Verstand zu haben scheint. Seine überragende Intelligenz nützt ihm überhaupt nichts, weil ihm die organischen Werkzeuge fehlen, Denkvermögen in die Tat umzusetzen.
    Schreckwürmer können keine technische Zivilisation aufbauen. Die Huldvollen dagegen scheinen ausgebildete Hände zu haben, sonst hätten sie keine Schiffe konstruieren können. Wenn sich nun Schreckwürmer und Huldvolle zusammentun, eine Art Symbiose bilden, wären sie eine fast unschlagbare Macht. Eine Schwäche wird durch die Stärke der Partner ausgeschaltet, kompensiert. Die Schreckwürmer denken, die Huldvollen handeln."
    Rhodan sah den Biologen forschend an. Auf seiner Stirn entstand eine steile Falte. „Sind Sie selbst davon überzeugt, daß es so sein könnte, Nielson?"
    „Das bin ich allerdings,
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