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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gegen die Augen gepreßt.. Der Australier schluckte. Es war nicht jedermanns Sache, zwei solchen ins riesenhafte gewachsene Bestien an einem Tag zu begegnen, und er selbst…
    Ja, er hatte Angst. Teuflische Angst.
    Ein Daumendruck ließ die Signalpistole aufklappen. Er ließ mit traumwandlerischer Sicherheit die Leuchtpatrone hineingleiten. Es klickte leise, als sie anstieß.
    Die Eule jagte heran.
    Der Lauf schloß sich. Jens Walker riß die Hand mit der Waffe hoch. Er wußte, daß es um Sekunden ging. Viel zu schnell war die Bestie.
    Da kam sie!
    Er drückte ab!
    Die Sekunde des Handels wurde zu einer Ewigkeit. Er sah die gespreizten Krallen und die ausgebreiteten Schwingen, sah den kurzen, aber dennoch tödlichen Schnabel und die glühenden, dämonischen Augen, während sich sein Zeigefinger krümmte und noch in dieser Bewegung der Lauf auf die Eule zuschwang.
    Gigantisch ragte sie vor ihm auf, schneller und größer werdend. Der personifizierte Tod.
    Dann zündete die Patrone.
    Sie hatte keinen weiten Weg. Wenige Meter nur…
    Sie konnte die riesige Raubeule nicht mehr stoppen!
    Jens Walker schrie auf, als der massige Körper mit den messerscharfen Krallen auf ihn prallte. Der Jagdreflex steuerte die Krallen der überdimensionalen Alptraumbestie!
    Walker schrie!
    ***
    Ruhe überall! Um diese Zeit war in einem Ort wie Unterwössen kaum noch etwas los. Wer um diese Zeit noch etwas erleben wollte, mußte nach Grassau, Bernau oder Prien fahren.
    Doch Zamorra und Nicole wollten nichts erleben. Sie wollten einfach die Stille der Nacht genießen. Abenteuer und Erlebnisse hatten sie zur Genüge. Zamorra war nicht nur ein trockener Akademiker und Parapsychologe, sondern hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Böse in der Welt zu bekämpfen. Das Amulett des Leonardo de Montagne war ihm hierbei eine große Hilfe, nicht minder groß war die Unterstützung durch Nicole.
    Sie schritten durch die Nacht, eng aneinandergeschmiegt.
    Nicole sah zum Himmel auf, an dem die Sterne matt schimmerten. »Ob einer von ihnen Merlins Stern ist… oder war?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Merlins Stern befand sich in einer anderen Dimension als der unseren«, erinnerte er und fühlte sich an jenes Abenteuer erinnert-, in dem es ihm vergönnt war zu erleben, wie der mächtige und geheimnisvolle Zauberer Merlin das Amulett schuf, das er auf der Brust trug. Merlin hatte in einem in allen bekannten Dimensionen einmaligen Vorgang einen Stern vom Himmel geholt - MERLINS STERN -, und hatte aus diesem, aus der Kraft einer entarteten Sonne, das Amulett geformt. Alles andere blieb nach wie vor im Dunkeln. Welche Kräfte das Amuett wirklich besaß, war unbekannt. Zamorra wußte wohl, daß er durch bestimmte Symbolaktivierungen bestimmte Reaktionen herbeiführen konnte, wußte, daß das Amulett als Verstärker arbeitete - aber das war auch schon alles. Er schätzte, daß mindestens neunzig Prozént der Amulett-Aktivitäten noch unerforscht waren und brach lagen.
    Im Zentrum einen Drudenfuß, rundum die zwölf Tierkreiszeichen, wurde die Silberscheibe von einem Band mit seltsamen Hieroglypen eingefaßt, die bislang kein Sprachwissenschaftler hatte entziffern können. Die Zeichen mußten einer unirdischen Kultur entstammen, da es nicht einmal eine einzige Vergleichsmöglichkeit gab.
    Ein Indiz dafür, daß der Schöpfer des Amuletts, Merlin, der in der Artus-Sage eine tragende Rolle spielte, kein Mensch war?
    Zamorra wagte es nicht, darüber nachzudenken. Zu fantastisch und zu universal waren die Möglichkeiten, die sich aus solchen Spekulationen ergaben. Merlin, der Zauberer, war sein Freund und Mentor; irgendwann würde er seine Karten aufdecken. Bis dahin mußte Zamorra sich eben in Geduld wappnen oder auf den Zufall einer Enthüllung vertrauen.
    War es ein Wunder, daß er nach diesen Gedankengängen das Amulett mit beiden Händen erfaßte und es vor sein Gesicht hielt, um es einmal mehr zu betrachten?
    Nicole spürte seine Geistesabwesenheit. »Woran denkst du?« fragte sie leise.
    Der Meister des Übersinnlichen antwortete nicht.
    Etwas schlug ihn in seinen Bann.
    Es war ein leises Raunen und Wispern, das aus dem Amulett zu kommen schien. Fremde Gedanken, die seine eigenen Para-Sinne unwillkürlich aufnahmen, die aber durch das Amulett plötzlich bis zur Verständlichkeit verstärkt wurden, Zamorra schluckte.
    Die Gedanken waren nicht schön. In ihnen stand Panik. Todesangst, und es waren menschliche Gedanken. Jemand war in Gefahr.
    Doch - wo
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