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0157 - Wer mit Gedanken töten kann

0157 - Wer mit Gedanken töten kann

Titel: 0157 - Wer mit Gedanken töten kann
Autoren: Jason Dark
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knirschte, der Schlag, der trotz Deckung meinen Kopf traf, war noch hart genug, so dass Sterne vor meinen Augen aufblitzen, und als ich aus dieser Höhe mit vollem Gewicht zu Boden knallte, da glaubte ich, mein Schädel würde zerspringen.
    Jerry Peters war noch nicht fertig. Er wollte mich langsam und auf teuflische Art und Weise umbringen.
    Wieder wirbelte ich vom Boden hoch. Dabei drehte ich mich um die eigene Achse, verlor Horns Revolver, der irgendwo hinsegelte, und die unheimliche Kraft des Jungen peitschte mich der Scheunendecke entgegen.
    Ich krachte gegen die Balken. Sie waren dick. Zwischen ihnen und der eigentlichen Decke befand sich auch noch ein Zwischenraum, so dass es mir gelang, meine Hände um einen Balken zu klammern.
    Eisern hielt ich fest.
    Ich keuchte, japste, mein Körper schmerzte. Ich hing an dem Balken geklammert, während unter mir. Jerry Peters stand, den Kopf in den Nacken gelegt und die Hände in die Hüften gestemmt hatte und zu mir hoch schaute, wobei ein kaltes Grinsen seine Lippen kerbte und die Pupillen immer noch wie Silber ausgegossen wirkten.
    »Spring doch!« höhnte er. »Los, spring!«
    Ich hielt mich fest. Der Schweiß rann in wahren Sturzbächen über mein Gesicht.
    »Du willst nicht?« keifte der Junge. »Warte, dann werde ich es dir zeigen!«
    Wieder schickte er seine mörderischen Gedanken auf die Reise. Er wirkte jetzt wie entfesselt, und ich spürte, wie meine Finger langsam in die Höhe gebogen wurden.
    Mit der rechten Hand fing es an. Immer weiter. Verzweifelt versuchte ich, mich festzuhalten, doch die andere Kraft war stärker. Ich kam nicht gegen sie an. Die rechte Hand rutschte.
    Dann die linke.
    Ich fiel…
    Unbewusst stieß ich einen Schrei aus. Heil würde ich unten nicht landen, sondern mir die Beine bestimmt brechen. Aber wiederum hatte sich Jerry Peters etwas anderes ausgedacht.
    Kurz bevor ich zu Boden prallte, trieb er meinen Körper wieder hoch und in einer Dreh- und Torkelbewegung wurde ich gegen die Wand geschleudert, wo ich mit dem Gesicht zuerst vorprallte und zu Boden fiel.
    Diesmal war die Höhe nicht groß. Ich überstand auch diesen Fall. Doch mehr tot als lebendig. Ich konnte gar nicht nach halten, welche Stelle mir überhaupt schmerzte. Mein gesamter Körper bestand aus einem einzigen gnadenlosen Schmerzwirbel, und an die Prellungen wollte ich erst gar nicht denken.
    Groggy, K.o. und wie ein Häufchen Elend lag ich auf dem Boden der Scheune. Es gelang mir nicht mehr, von allein aufzustehen, meine Glieder schienen auseinandergerissen zu sein.
    Und Jerry kam näher.
    Schritt für Schritt ging er auf mich zu. Kalt lächelnd, in seinen Augen das silberne Leuchten.
    Er würde mich vernichten.
    Endgültig…
    Ich sah ihn nur verschwommen, weil mir Tränen über das Gesicht liefen, dabei biss ich die Zähne zusammen, suchte Energiereste und schaffte es doch nicht.
    Einen Schritt vor mir blieb er stehen. Langsam senkte er den Kopf. »Und jetzt mache ich ein Ende!« keuchte er. »Weißt du wie? Du wirst vor den Augen dieser Zeugen hier zerplatzen!«
    Nein, er bluffte nicht. Ich wusste auch, dass er die Kraft dazu besaß. Dieser Jerry Peters war ein grausamer Tyrann und durch eine verdammte Gesellschaft erst dazu gemacht worden.
    Das war das schlimme.
    »Jetzt!« schrie er.
    Und da peitschten die Schüsse.
    Ich hörte die Detonationen. Einmal, zweimal, dreimal.
    Jerry Peters zuckte zusammen, als die Geschosse seinen Rücken trafen. Er riss die Arme hoch, sein Gesicht weitete sich vor Entsetzen, die Augen wurden kugelrund, das Flimmern verschwand, dafür sickerte Blut aus seiner Kleidung.
    Dann brach er zusammen.
    Quer fiel er über meine Beine. Ich sah seinen Rücken und auch das, was die abgefeilten Kugeln daraus gemacht hatten.
    Denn geschossen hatte Jack Horn. Er war wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, hatte seine Waffe gesehen und sie an sich gerissen. Horn war mein Lebensretter.
    Doch er dachte gar nicht daran, mich am Leben zu lassen. Er kam näher, hielt die Waffe im Anschlag, hatte den Kolben dabei mit beiden Händen umfasst, blieb stehen und schwankte dabei von links nach rechts.
    Er starrte mich an. »Ich lege dich um!« keuchte er. »Verdammt, ich lege dich um, Sinclair. Keiner soll Zeuge sein, keiner!«
    Das letzte Wort ging in einem mörderischen Krachen unter. Die Scheune bebte, die Wände wackelten, und der angebliche Tote richtete noch einmal seinen Oberkörper auf, um dann endgültig zurückzufallen. In einem letzten Kraftakt hatte
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