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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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stammelte Steve Glythan und wich entsetzt zurück, Schritt für Schritt. »Was ist das denn wieder? Was…«
    Jetzt erst begriff Pyter, daß da einer umgekippt war. Er wieselte um die Theke herum und kniete neben dem Mann nieder. »He, Boyd, was ist mit dir los? Soviel hast du…«
    Er stockte. Seine Hand tastete nach der Halsschlagader Boyds und versuchte etwas zu fühlen.
    »Nein…« stammelte Pyter. »Er ist - tot…«
    »Caermardhin!« schrie Glythan auf. »Caermardhin hat sich gezeigt! Die Gefahr - die Gefahr - wir…«
    »Schnauze!« brüllte Pyter und kam wieder hoch. »Halt endlich die Klappe, du hysterisches Waschweib!«
    Das half. Steve Glythan verstummte abrupt. Aber in seinem Gesicht stand immer noch namenloses Entsetzen. »Tot«, flüsterte er heiser. »Er ist tot…«
    Ratlos starrte Pyter auf den Toten. Warum war Boyd so abrupt umgekippt? Er war längst noch nicht in dem Alter, wo der Tod zu jeder Sekunde kommen kann. Es mußte einen anderen Grund geben. Pyter kannte Boyd, er war kerngesund gewesen. Solche Menschen fallen nicht von einer Sekunde zur anderen tot um.
    Etwas war hier faul im Staate Dänemark.
    »Ich hole den Constable…« murmelte ein Mann und eilte zur Tür. Damit war von ihm der Verdacht ausgesprochen worden, daß es sich um Mord handelte!
    Doch der Mann, der zu nächtlicher Stunde den Dorfpolizisten aus seinem wohlverdienten Schlaf reißen wollte, kam nicht aus dem Pub hinaus. In der Tür prallte er mit einem Mann zusammen, der ihm den Weg versperrte.
    »Bleib hier, mein Junge«, sagte Gryf rauh. »Der Constable kann da auch nichts mehr machen. Hier müssen Fachleute ’ran.«
    Der Mann, den alle als Parapsychologen kannten, trat ein. Ihm folgten der Fremde, der gegen Mittag im Dorf erschienen war, und dessen hübsche Begleiterin.
    Auf der Brust des Fremden leuchtete ein silbernes Amulett hell auf.
    ***
    Minuten vorher
    »Chef!« keuchte Nicole Duval und riß Zamorra herum. Ihr ausgestreckter Arm wies zum Berg.
    Im gleichen Moment war es taghell geworden. Etwas war dort oben explodiert. Das Amulett auf Zamorras Brust fing ein wenig von dem hellen Lichtschein auf und speicherte es. Als das Licht am Berg längst wieder erloschen war, leuchtete das Amulett immer noch hell.
    »Was war das?« fragte Nicole. Sie starrte die silberne, jetzt leuchtende Scheibe an, in deren Mitte der Drudenfuß schimmerte, umgeben von den zwölf Tierkreiszeichen und einem silbernen Band mit Hieroglyphen, die keiner irdischen Schrift entstammten. Das Amulett, das Zamorra von seinem unseligen Vorfahren Leonardo de Montagne geerbt hatte, war von dem geheimnisumwitterten Zauberer Merlin in einer anderen Dimension aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen worden. Es besaß starke magische Kräfte und verblüffende Fähigkeiten, die Zamorra zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel in seinem Kampf gegen das Böse geworden waren. Der Professor für Parapsychologie betätigte sich nebenberuflich gemeinsam mit seiner Geliebten und Sekretärin und zuweilen auch mit wenigen Freunden als Dämonenjäger.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte der Professor. »Aber es war ein magischer Vorgang, und das Amulett hat darauf angesprochen.«
    »Vielleicht Blitz und Ungewitter unseres Vampirs, mit dem er Abschied von der Welt nahm«, spöttelte Gryf. »Aber dann hätte es zeitlich zusammenfallen müssen.«
    Zamorra sah zu Boden. Er überlegte. Es war eine Explosion gewesen, soviel stand fest. Irgend etwas war am Berg zerstört worden. Doch er kannte sich in diesem Teil von Wales nicht besonders gut aus und wußte nichts um Sagen und Mythen, die sich vielleicht mit diesem Berg befassen mochten.
    Er würde die Dorfbewohner danach fragen. Er war neugierig geworden. Es schien, als würden sie länger hier bleiben als beabsichtigt. Den Vampir, der durch die Lande geisterte und hinter dem er her gewesen war, hatten sie ja ziemlich schnell ausschalten können. Daß sie dabei mit dem Druiden Gryf zusammengetroffen waren, war ein Zufall, wie es ihn alle hundert Jahre einmal gibt. Immerhin - Gryf war passionierter Vampirkiller und hatte die Jagd auf die blutsaugenden Kreaturen zu einem seiner Hobbies gemacht. Ein anderes Hobby waren schöne Frauen. Gryf war der größte Schürzenjäger, der Zamorra jemals über den Weg gelaufen war - solange die Frau, der er schöne Augen machen wollte, sich nicht bereits in festen Händen befand. In dieser Hinsicht war Gryf eisern.
    Plötzlich ertönten aus irgendeinem Haus laute Rufe. »Was ist denn da
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