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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis
Autoren: Staatsgeheimnis
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zurück«, sagte der Cop. »Roberts Bude ist schon vorbei.«
    Wir hatten es in der Hitze der Verfolgung nicht gemerkt. Als wir langsamer zurückgingen, sahen wir allerdings die dunkle Metalltür, die sich in der Tunnelwand befand. Sie war nur angelehnt, aber es schimmerte nicht eine Spur von Licht durch den Spalt.
    »Komisch«, sagte der Cop, »dass er kein Licht brennen hat!«
    Ich trat beiseite und sagte zu Phil: »Nimm dein Taschentuch.«
    Er verstand sofort, um was es ging. Da ich meinen linken Arm kaum bewegen konnte, öffnete Phil die Tür, nachdem er sich vorher sein Taschentusch über die Fingerspitzen gelegt hatte.
    Er trat als Erster ein, ich ging ihm nach. Phil schnipste sein Feuerzeug an und leuchtete den Türrahmen von innen an. Er fand den Lichtschalter und knipste. Strahlend weißes Licht ergoss sich aus vier kreuzförmig an der Decke angebrachten Neonröhren.
    Wir wandten uns wieder dem Innern der Bude zu.
    An der hinteren Wand lag ein Mann, der die Uniform der U-Bahn-Angestellten trug. Wir brauchten uns nicht um ihn zu bemühen, denn er war tot.
    Aus seinem Rücken ragte der Griff eines Messers.
    ***
    Wir erreichten unsere Mordkommission über Sprechfunk, als sie gerade vor dem Gebäude der AE-Kommission verschwinden wollte.
    Heal hörte sich in Ruhe an, was ich ihm zu erzählen hatte. Dann sagte er nur: »Wir kommen sofort. Ende.«
    Auch ich legte den Hörer auf und lehnte mich weit im Polster meines Jaguars zurück. Wir hatten den Cop der Transit-Police am Ende des Bahnsteigs als Wache stehen lassen und waren herauf gegangen, um von meinem Jaguar aus die Mordkommission über das Sprechfunkgerät zu verständigen.
    Das war nun geschehen. Es gab nichts, was wir im Augenblick hätten tun können außer warten.
    Wenn man nichts zu tun hat, kann unser Körper uns ganz und gar mit seinen Schmerzen beschäftigen. So ging es mir jetzt. Außerdem hatte ich noch immer das grauenhafte Bild vor Augen, als wir den Mann von den Schienen herunterholten. Mir war scheußlich elend.
    »Ich seh mal zu, wo ich einen Whisky auftreibe«, murmelte Phil und stieg aus.
    Es war der beste Gedanke, den er in dieser Minute überhaupt haben konnte. Durch die Windschutzscheibe sah ich, wie er in einem Drugstore verschwand. Es dauerte nicht lange, bis er wiederkam. Er trug zwei Pappbecher vorsichtig vor sich her. Die Leute sahen ihn dumm an, aber er kümmerte sich nicht darum.
    Ich schob ihm mit dem rechten Arm die Tür auf, und er kletterte herein, wobei er alle seine Aufmerksamkeit darauf verwandte, nichts von dem Whisky in den Pappbechern zu verschütten.
    Er gab mir einen, wir warfen uns einen kurzen Blick zu und setzten die Becher an.
    Wir tranken langsam, in kleinen Schlucken. Bald spürten wir eine angenehme Wärme in uns. Die Übelkeit verging langsam.
    Nur die Schmerzen in meinem Arm vergingen nicht. Phil fischte seine Zigaretten heraus, steckte zwei an und schob mir eine zwischen die Lippen.
    Wir rauchten. Nach einer Weile sagte ich: »Verstehst du, warum dieser Kerl, wenn er zu den Kidnappern gehörte, solange im Tunnel blieb, bis wir aufkreuzten?«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »No. Das ist ganz eigenartig. Es sieht ja fast aus, als ob er auf uns gewartet hätte.«
    »Das .kann nicht sein, denn sonst hätte er uns nicht mit Kugeln empfangen. Merkwürdig. Zwei Mann kidnappen einen gewissen Hail von der AE-Kommission. Sie verwenden dabei kaltschnäuzig seinen eigenen Dienstwagen. Sie fahren damit nach Süden bis zu einer U-Bahn-Station. Von dort aus nehmen sie den Weg in den Tunnel hinein. Sie passieren eine kleine, in die Tunnelwand eingelassene Bude, in der ein Weichenwärter seinen Kontrollplatz hat. Frage eins: Was wollen sie überhaupt im Tunnel? Frage zwei: Warum haben sie ihre Flucht nicht mit der U-Bahn fortgesetzt? Frage drei: Wie und wo sind sie wieder herausgekommen? Frage vier: Warum töten sie den Weichenwärter?«
    »Hör auf!«, stöhnte Phil. »Beim jetzigen Stand der Dinge müsste man ein Hellseher sein, um diese Fragen zu beantworten. Übrigens kommt da hinten unsere Mordkommission.«
    Ich hatte es schon an den heranheulenden Sirenen gehört. Wir stiegen aus und begrüßten die Kollegen, die wir ja schon vorhin gesehen hatten, mit einem flüchtigen Nicken.
    Heal sah auf meinen Arm.
    »Schießerei mit den Kidnappern?«
    »Mit einem. Er kam unter den Zug. Holt euch eine Flasche Whisky, bevor ihr hinuntergeht! Ich bin auch mancherlei gewöhnt, aber das da unten ist ein bisschen viel.«
    Heal winkte einem
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