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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO
Autoren: Unbekannt
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möchte.
    Der Kurze, wie ich ihn nenne, hat wieder einmal furchtbar angegeben. Die Sache mit dem Affen war eine dienstliche Notwendigkeit. Natürlich habe ich den Kurzen mit dem Stachelhalsband gekitzelt und ihn auf der Stange herumhüpfen lassen. Er hielt es ja für taktisch klug, sich als Kapuzineräffchen zu maskieren.
    Ich gebe zu, daß ich meinen Spaß dabei hatte, zumal Danger gezwungen war, zwei Stunden lang seinen Mund zu halten. Für mich bedeutete das eine Wohltat. Was denken Sie wohl, wie sehr der Kurze einem prächtigen Menschenwesen von meiner Art auf die Nerven gehen kann. Seine Angeberei stört mich kolossal. Wir Ertruser sind da wesentlich bescheidener, obwohl wir die stärksten und bestimmt auch fähigsten Menschen der Galaxis sind.
    Wenn Einbildung weh täte, müßte der Kurze Tag und Nacht vor Schmerzen brüllen. Ich habe mir vorgenommen, ihn bei der nächsten Gelegenheit durch die Nase einzuatmen und ihn erst dann wieder auszuhauchen, wenn er um Gnade winselt.
    Es ist überhaupt eine Zumutung, mir einen solchen Wichtelmann als Chef vor die Nase zu setzen. Meine letzte Eingabe an den Lordadmiral wurde abgelehnt, obwohl ich eindeutig bewies, daß in dem winzigen Schädel des Kurzen niemals Platz für ein Gehirn sein könne.
    Lordadmiral Atlan kam aber zu der bedauerlichen Ansicht, Quantität hätte nichts mit Qualität zu tun.
    Nun schön - die Meinung meines höchsten Vorgesetzten ist für mich oberstes Gebot. Ich hoffe nur, daß ich Lemy Danger, diesem Schrumpfterraner, nicht nochmals unterstellt werde.
    Ganz abgesehen von den Schikanen, die ich laufend zu erdulden habe, bedeutet Lemys Auftreten eine Gefährdung unserer Einsätze. Oder könnten Sie vielleicht den nötigen Ernst bewahren, wenn ein solcher Wicht als Papagei getarnt, durch die Lüfte flattert und ausgewachsenen Intelligenzwesen droht, er würde eine Atombombe abwerfen? Na sehen Sie!
    Es ist und bleibt eine Zumutung, unter Dangers Befehl zu stehen. Außerdem ist er erst einundneunzig Jahre alt, also noch ein Jüngling nach den Begriffen seines Zwergenvolkes. Da Lemy aber wenigstens achthundert Jahre alt werden dürfte und ich bestimmt dreihundertfünfzig, steht mir noch allerlei bevor. Zur Zeit habe ich erst das vierundvierzigste Lebensjahr vollendet.
    Ich bin im Vollbesitz meiner Kräfte und ebenfalls Schwergewichtsmeister aller Klassen; allerdings auf einer 3,4- Gravo-Welt, und das will etwas heißen!
    Da der Kurze in diesem Punkt ehrlich war, will ich es auch sein.
    Meine sportlichen Erfolge sind ein Produkt meiner USO- Ausbildung. Mehr gebe ich aber auf keinen Fall zu. Schließlich muß man trotz allem noch an sich selbst arbeiten, bis man solche Erfolge aufweisen kann.
    Die Männer und Frauen meines Volkes besitzen eine schöne rotbraune Hautfarbe. Bei edlen Geschöpfen sind die Haare sandfarben, so wie meine!
    Ich trage meinen Schopf als Sichelkamm, der über der Stirn beginnt und sich bis zum Nacken hinzieht. Die übrige Kopfhaut ist erstklassig enthaart. Um wirkliche Eleganz erreichen zu können, kommt es darauf an, die Haare des Sichelkamms steif und borstig zu halten.
    Was sind dagegen Lemys kohlschwarze Seidenfäden, die lang und gewellt seinen Mückenkopf bedecken?
    Ich sage das nur, um Ihnen deutlich vor Augen zu halten, welche Unterschiede zwischen mir und dem Kurzen bestehen. Die Muskulatur meines rechten Beines ist beispielsweise umfangreicher als der Rumpf eines normalen Terraners! Wie ich sonst aussehe, kann man sich nach diesem Maßstab vorstellen.
    Die sogenannten Überschweren der Springer sind gegen uns Ertruser Schwächlinge. Außerdem sind sie nur an 1,8 bis höchstens 2,5 Gravos gewöhnt. Ich bin unter 3,4 Gravos geboren und aufgewachsen, und deshalb bin ich ein echter umweltangepaßter Mensch.
    Ich freue mich schon auf die nächste galaktische Olympiade. Da werden wir Ertruser wieder einmal beweisen, was wir unter „Leistung" verstehen!
    Wir machen nicht viele Worte um die Dinge. Der Kurze hätte wahrscheinlich noch stundenlang über sich selbst erzählen können. Lassen Sie sich nur nicht von ihm beeinflussen. Er versteht es, Charme zu entwickeln, was die Leute meistens begeistert. Übrigens habe ich den Begriff „Charme" nur deshalb niedergeschrieben, um zu beweisen, daß ich ebenfalls eine altterranische Sprache beherrsche. Der Kurze konnte es ja nicht unterlassen, „apropos" zu gebrauchen!
    Ich bereue es jetzt schon, mich auf diesen Bericht eingelassen zu haben. Der Kurze wollte mich unbedingt als
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