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014 - Die Insel der wandelnden Toten

014 - Die Insel der wandelnden Toten

Titel: 014 - Die Insel der wandelnden Toten
Autoren: Dämonenkiller
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wie eine Wildkatze auf dem Boden. Die Schrotflinte hielt er nun im Anschlag.
    Der Alfa Romeo kam wenige Zentimeter vor ihm zum Stillstand. Drinnen saß ein Mann mit dunklem Teint und fast schwarzem Haar. Seine Oberlippe zierte ein Bart, der aber noch recht kümmerlich aussah – als hätte er sich erst vor kurzem entschlossen, ihn wachsen zu lassen. Er hatte den obersten Hemdknopf geöffnet, und die azurblaue Krawatte mit dem faustgroßen Knoten saß locker. Das Sakko seines Anzuges – in der gleichen Farbe wie die Krawatte – lag unordentlich über dem Vordersitz. Obwohl die beiden vorderen Seitenfenster des Wagens heruntergekurbelt waren, glänzte sein Gesicht vor Schweiß.
    Der Fremde stammte nicht von der Insel; das war dem Wachposten sofort klar. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Ausländer.
    »He, du da!« rief er ärgerlich und lehnte sich aus dem Fenster. »Mach Platz! Ich will zu Stefano Alberto Chiusa.«
    »Verschwinden Sie wieder!« zischte der Wachposten und bewegte dabei kaum die Lippen. »Wenn Don Chiusa Besuch erwarten würde, wüßte ich es.«
    »Ich bin nicht angemeldet«, sagte der Mann im Alfa Romeo. »Aber dein Don wird mich trotzdem empfangen. Ich habe ihm ein Geschäft vorzuschlagen.«
    Der Wachposten grinste. Er wußte über die Gepflogenheiten von Don Chiusa genug Bescheid, um zu wissen, daß er mit dahergelaufenen Kerlen wie diesem nichts Geschäftliches erörtern würde.
    »Verschwinden Sie!« wiederholte er und entsicherte die Flinte.
    Da ließ der Fremde den Motor des Wagens aufheulen und duckte sich gleichzeitig hinter das Lenkrad. Der Wachposten sprang geschickt zur Seite und drückte ab. Die Windschutzscheibe des Alfa Romeo barst in tausend Trümmer. Doch bevor der Wachposten zum zweiten Mal feuern konnte, war der Wagen an ihm vorbei. Er schoß den geschwungenen Weg hinauf, daß der Kies nur so aufspritzte. Der Wachposten holte hastig ein Sprechfunkgerät hervor und verständigte die Leibgarde des Dons davon, daß ein ungebetener Gast zum Haus unterwegs war.

    Der silbergraue Alfa Romeo parkte zwischen einem Aston Martin und einem Mini Cooper, als drei Männer mit Pistolen in den Händen von verschiedenen Seiten zum Portal des Herrenhauses kamen. Einer von ihnen war nur mit einer Badehose bekleidet. Auf seinem muskulösen Oberkörper perlten Wassertropfen.
    Der Fahrer des Alfa Romeo klopfte sich gerade die Splitter der Windschutzscheibe vom Gewand.
    »Pfoten hoch!« wurde er angeherrscht.
    Er gehorchte widerspruchslos, ermahnte die Leibwächter jedoch: »Behandelt mich gut, sonst ergeht es euch schlecht! Ich habe Signore Chiusa ein Geschäft vorzuschlagen und bin überzeugt, daß er mit beiden Händen zugreifen wird.«
    »Don Chiusa!« schärfte der Leibwächter in der Badehose dem Fremden ein und begann ihn recht unsanft zu durchsuchen, während die beiden anderen mit schußbereiten Waffen danebenstanden. Im Hauseingang tauchte für einen Moment eine schlanke Blondine auf, die nur die Andeutung eines Bikinis anhatte.
    »Was ich bis jetzt so gesehen habe, scheint es sich als Mafiosi immer noch recht gut zu leben«, meinte der Eindringling mit spöttischem Lächeln.
    Die Bemerkung trug ihm einen Faustschlag in die Lebergegend ein. Der Leibwächter förderte aus seinen Taschen eine Brieftasche mit einem englischen Paß und eine Pistole zutage.
    »Wer schickt Sie?« fragte einer der beiden anderen.
    »Niemand«, antwortete der Fremde. »Ich komme auf eigene Faust. Um euch weitere Fragen zu ersparen, sollt ihr erfahren, daß ich in Sachen Chalkiris komme. Alles andere sage ich Signore Chiusa persönlich.«
    »Don Chiusa!« wurde er wieder berichtigt und mußte einen spielerisch wirkenden, aber schmerzhaften Schlag in die Rippen einstecken.
    »Er ist Engländer und heißt Peter Garner«, sagte der Leibwächter, der ihn durchsucht hatte. In den Händen hielt er den aufgeschlagenen Paß des Fremden.
    »Das ist nicht mein richtiger Name«, erwiderte der Mann. »In Wirklichkeit heiße ich Dorian Hunter. Aber was steht ihr noch so herum? Wollt ihr eurem Don nicht endlich ausrichten, daß ich mich mit ihm über Chalkiris unterhalten möchte? Sonst überlege ich es mir noch anders.«
    Der Mann in der Badehose gab den beiden anderen einen Wink, und diese brachten Dorian Hunter ins Haus, in dem es angenehm kühl war. Auf dem Weg durch die Halle lief ihnen wieder ein halbnacktes Mädchen über den Weg. Diesmal handelte es sich aber um eine dunkelhäutige Schönheit mit asiatischem
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