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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin
Autoren: A.F. Morland
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ihnen ihr sauer verdientes Geld aus der Tasche zieht. Thorley de Hory hat so etwas nicht nötig.«
    »Er verfügt über mediale Fähigkeiten, nicht wahr?«
    »Ja. Ich hatte die Möglichkeit, ihn vor zwei Jahren im britischen Institut für Parapsychologie eine Woche lang zu testen. Jede Manipulation war dabei völlig ausgeschlossen. In diesen sieben Tagen überzeugte mich Thorley de Hory absolut von seiner übernatürlichen Begabung.«
    In der Ferne erhob sich der finstere Rücken der Chiltern Hills, an deren Ausläufern sich Dunstable - eine Stadt mit wenig mehr als zwanzigtausend Einwohnern - befand.
    Der silbergraue Bentley rollte auf eine Straßengabelung zu. Rechts ging es nach Luton, wie die von den Halogenscheinwerfern angestrahlten Wegweiser verkündeten.
    Links gelangte man nach Dunstable.
    Zamorra brachte den Wagen auf den richtigen Kurs.
    »Was für ein Mensch ist de Hory?« wollte Nicole wissen.
    »Er ist freundlich, offen und ehrlich. Ein Mann, zu dem man Vertrauen haben kann. Er ist so groß wie ich, hat etwa meine Figur und sieht wie einer von diesen Fernsehserienstars aus, die von den Mädchen von sieben bis siebzig angehimmelt werden und in ihrer Fanpost ersticken.«
    Nicole lächelte. Sie drehte eine ihrer goldblonden Locken um den Finger und meinte: »Jetzt hast du mich ganz schön neugierig gemacht.«
    »Das war meine Absicht«, erwiderte der Professor.
    Wenige Minuten später erreichten sie Dunstable. Im großen und ganzen eine nichtssagende Stadt mit alten und neuen Häusern und keiner nennenswerten Attraktion.
    Städte wie Dunstable gibt es auf der ganzen Welt wie Sand am Meer.
    Professor Zamorra durchquerte die Kleinstadt. Thorley de Horys Haus stand ein wenig außerhalb, auf einem großen Grundstück, zwischen Föhren und Tannen. Eine stille grüne Insel, auf der der Friede wohnte.
    Im Haus des Hellsehers war die Festbeleuchtung an. Das Tor vor der Grundstückseinfahrt stand einladend weit offen.
    Zamorra lenkte den Bentley bis vor das große weiße Gebäude.
    Als der silbergraue Wagen davor ausrollte, öffnete sich die Eingangstür, und Thorley de Hory trat heraus.
    Nicole Duval stellte fest, daß Zamorra nicht übertrieben hatte. Der Hellseher sah tatsächlich sehr gut aus.
    Ein richtiger Mann war das, der bei den Frauen einfach ankommen mußte. Sein Lächeln war strahlend und gewinnend.
    Zamorra stieg aus, nachdem er den Motor abgestellt hatte.
    »Professor!« rief de Hory erfreut aus. Er streckte Zamorra beide Hände entgegen und begrüßte ihn mit einer wohltuenden Herzlichkeit.
    »Da sind wir«, stellte der Parapsychologe lächelnd fest.
    »Es freut mich außerordentlich, daß Sie meiner Bitte, nach Dunstable zu kommen, so unverzüglich gefolgt sind, Professor.«
    Nicole Duval verließ den Bentley.
    »Darf ich Ihnen meine Assistentin vorstellen?« sagte Zamorra. »Sie heißt Nicole Duval und ist ein Juwel.«
    »Ich schätze mich glücklich, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen, Miß Duval«, sagte der Hellseher. »Aber bitte, kommen Sie doch ins Haus. Wie war der Flug?«
    »Der Flug war so, wie man es erwarten darf«, sagte Zamorra. »Der Ärger begann erst nach der Landung.«
    »Wieso?« fragte de Hory. »Was war los?«
    »Man hat mein Gepäck in eine andere Maschine verfrachtet. Es befindet sich auf dem Weg nach Kopenhagen.«
    »Wie bedauerlich. Wenn Sie Ihre Kleider wechseln wollen, können Sie gern etwas von mir haben. Glücklicherweise haben wir die gleiche Körpergröße.«
    »Ich komme ganz gut mit diesem Traveller-Anzug aus«, sagte Zamorra. »Das Schlimme an der Angelegenheit ist: In meinem Gepäck befindet sich mein silbernes Amulett. Sie kennen es.«
    »Ja. Es ist eine wirksame magische Waffe.«
    »Außerdem schützt mich der Talisman vor Attacken des Bösen. Ohne ihn bin ich so verletzbar wie jeder andere auch.«
    »Zu dumm, daß Ihnen Ihr Amulett ausgerechnet jetzt abhanden kommen mußte«, sagte der Hellseher.
    Zamorra entnahm dem Kofferraum Nicole Duvals Gepäck.
    Thorley de Hory stürzte sich förmlich darauf. »Geben Sie her. Das trag’ ich schon.«
    Zamorra wollte protestieren, doch der Hellseher hatte die Gepäckstücke bereits an sich genommen und trabte damit ins Haus.
    Er lief die Treppe zum Obergeschoß hoch und bat seine Gäste, ihm zu folgen. Das Gästezimmer war äußerst modern eingerichtet.
    Es gab Telefon, TV, eine Stereoanlage, ein Videogerät. Das Bett war breit. Eine französische Doppelliege, mit vielen kleinen Blumendrucken übersät.
    Dasselbe Dessin
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