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0135 - Der Rummelplatz-Boß

0135 - Der Rummelplatz-Boß

Titel: 0135 - Der Rummelplatz-Boß
Autoren: Der Rummelplatz-Boß
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vor dem Revier absetzte.
    »Vielen Dank fürs Auflesen.«
    »Falls Sie mich als Zeugen brauchen, ich heiße…«
    »Nicht nötig. Ich bin FBI.-Agent. Noch einmal: Vielen Dank.«
    Ich stiefelte in das Revier und sagte dem Sergeant vom Dienst, daß ich seinen Chef sprechen möchte.
    »Leutnant Ronney? Bitte, kommen Sie mit!«
    Der Leutnant, ein noch junger Mann, saß hinter seinem Schreibtisch.
    »Hallo, Leutnant. Ich bin Cotton vom FBI. Entschuldigen Sie einen Augenblick!«
    Ich ging zum Wasserkühler und goß mir ein paar Papptassen kalten Wassers über den Kopf. Ronney sah verwundert zu.
    »Aah«, stöhnte ich. »Das hilft mächtig. Darf idi Ihr Handtuch benutzen, Leutnant?«
    Ich trocknete vorsichtig meinen Schädel.
    »Den nächsten Friseur finden Sie zwei Straßen weiter«, sagte der Leutnant.
    »Sie mißverstehen mich«, lachte ich. »Ich habe eins über den Kopf gezogen bekommen. Kann ich mal mit dem 14. Revier in New York telefonieren?« Ronney stellte die Verbindung her und reichte mir den Hörer.
    »Hier Cotton! Sergeant Calwood am Apparat? Geben Sie mir bitte die Daten des Lincoln durch, den ich bei Ihnen abgeholt habe.«
    Calwood machte die Angaben. Ich schrieb mit.
    »Danke, Sergeant. Ist eigentlich nachgeprüft worden, ob der Wagen in irgendeinem Zusammenhang mit einem Verbrechen steht? Keine Meldung seit der Auffindung. Okay.«
    »Einen Augenblick, Sir«, schrie Calwood am anderen Ende der Strippe. »Wie steht es mit den Dollar?«
    »Schlecht, Sergeant! Sehr schlecht«, antwortete ich und legte auf.
    »Leutnant Ronney, wollen Sie bitte feststellen, wem der Wagen NJ 6-3402 gehört.«
    Er führte ein Telefongespräch mit der Zulassungsstelle.
    »Miß Leonie Arfield«, nannte er mir das Resultat. »Schwarzer Lincoln. Baujahr 59. Ist das Ihr Wagen?«
    »Ja. Und jetzt stellen Sie bitte noch fest, bei welchem Revier die Verlustanzeige eingegangen ist.«
    Er rief einen Sergeanten herein, der ihm den Aktenordner mit den Diebstahlmeldungen von Wagen bringen mußte. Diese Meldungen werden selbstverständlich von dem Revier, bei dem die Anzeige erfolgt ist, an die anderen Reviere weitergegeben.
    »Hier«, sagte Ronny, als er das richtige Blatt gefunden hatte. »Die Anzeige wurde durch die Besitzerin telefonisch beim 29. Revier erstattet, und zwar am 16. d. M. um 9 Uhr und zwanzig Minuten.«
    Ich verglich die Zeitangaben mit den Daten, die Sergeant Calwood mir durchgegeben hatte. Da stand: Auffindungsort: East River Park. Auffindungsdatum: 16. d. Monats. Auffindungszeit: 6 Uhr und dreißig Minuten. Der Lincoln war also fast drei Stunden, nachdem er gefunden worden war, als Verlust gemeldet worden.
    »Jetzt möchte ich mit dem 29. Revier telefonieren.«
    Ich bekam den Beamten an die Strippe, der diesen Diebstahl bearbeitet hatte.
    »Ich erhielt die Mitteilung aus New York, daß der Wagen gefunden worden war, kaum zehn Minuten, nachdem Miß Arfield die Anzeige erstattet hatte.«
    »Telefonisch?«
    »Jawohl, telefonisch, Sir. Ich rief sofort bei ihr an, aber es meldete sich niemand. Ich schrieb die übliche Mitteilungskarte, daß der Wagen gefunden worden sei und gab sie zur Post, aber gegen Mittag rief Miß Arfield selbst an und erkundigte sich nach ihrem Wagen. Ich sagte ihr, er stünde beim 14. Revier in New York, und sie könnte ihn dort abholen. Damit habe ich die Angelegenheit als erledigt betrachtet.«
    Ich dankte für die Auskunft, legte auf und wandte mich an Leutnant Ronney.
    »Haben Sie einen Wagen, mit dem ich zu Miß Arfields Wohnung fahren kann?«
    »Selbstverständlich, Cotton! Wfenn Sie nichts dagegen haben, komme ich selbst mit.«
    Miß Arfield hatte bei der Anzeige ihre Adresse mit Helfingstreet 197 angegeben. Das Haus entpuppte sich als ein mittelprächtiges Einfamilienhaus, zwar nicht gerade eine Villa, aber auch keines der üblichen Holz-Fertighäuser, die sich auch die unteren Gehaltsklassen hin und wieder zu leisten vermögen.
    Wir läuteten, aber hinter der Tür regte sich nichts.
    »Niemand da«, stellte Leutnant Ronney fest. Ich drückte noch einmal auf den Klingelknopf, und ich ließ den Finger darauf. Sehr undeutlich hörte ich die Klingel im Inneren des Hauses schrillen.
    Plötzlich faßte Ronney meinen Arm. »Da war ein Geräusch, Cotton. Lassen Sie mal' die Klingelei sein!«
    Ich tat ihm den Gefallen. Ronney legte das Ohr gegen die Tür.
    »Da!« sagte er. »Da!«
    Und jetzt hörte ich es auch…, ein klägliches langgezogenes »Miauau«.
    Der Leutnant und ich brachen gleichzeitig in
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