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0132 - Die Macht der Unheimlichen

Titel: 0132 - Die Macht der Unheimlichen
Autoren: Unbekannt
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seine Augen narrten ihn.
    Regen über Panotol? Auf diesem Hitzeplaneten? Aber dort hin- ten regnete es wirklich. Man konnte es ganz deutlich sehen.
    „Große Milchstraße”, durchbrach jetzt Glu Olo das Funksprech- verbot, „was regnen die Fragmentraumer denn ab?” Der Australier besaß bessere Augen als seine Kameraden.
    „Was sehen Sie, Glu?” fragte Sikhra ihn über Helmfunk.
    Der schaute in die Ferne und Höhe. Lange Zeit sagte er nichts.
    Zuerst kam über die Helmverständigung sein Räuspern. Dann er- folgte eine Katastrophenmeldung: „Die Fragmentraumer lassen Posbis zu Hunderten herunterschweben!” Sikhra benötigte für seinen Entschluß eine Sekunde. „Eingraben!” befahl er.
    Seine Männer sahen ihn erstaunt an. Niemand begriff, was er da- mit bezwecken wollte.
    „Unsere einzige Hoffnung, nicht in der nächsten Stunde von ei- nem Posbi geortet zu werden”, erklärte Sikhra. „Meine Herren, wir besitzen keine Individualabsorber. Mehr brauche ich wohl nicht zu sagen!” Jeder machte sich sofort an die Arbeit. Aber nur langsam kamen sie vorwärts. Der feine trockene Sandboden bot den grabenden Händen keinen Widerstand, aber das, was gerade zur Seite ge- schafft worden war, rutschte von den Rändern ununterbrochen nach.
    Die Sonne verschwand als Feuerball hinter dem Horizont. Über Panotol brach der Abend herein. Den Posbirobotern machte Dun- kelheit nichts aus. Sie waren Infrarotseher.
    „Deckung!” Glu Olos Schrei klang entsetzt. Er hatte zufällig in Richtung der Siedlung gesehen. Ein Blitzen in der Ferne beim letz- ten Licht der Sonne hatte seine Blicke dorthin gelenkt. Er sah drei Roboter, die gerade einen geländegängigen Wagen angehalten hatten und vier Personen daraus hervorzerrten.
    Jeder von Sikhras Männern lag, so gut es ging, in seinem noch viel zu kleinen Loch. Sie konnten kaum etwas erkennen, aber daß unförmige Roboter etwas aus dem Fahrzeug zogen, sahen sie.
    Viel mehr konnte Olo ausmachen.
    „Was sehen Sie, Olo?” wollte der Captain wissen.
    „Drei Posbis haben die luftdichte Kanzel des Wagens aufge- schnitten und vier Springer herausgeholt. Jetzt rasen sie mit ihnen zur Siedlung zurück. Die Springer werden erstickt sein, bevor sie dort ankommen.” Wieder traf Sikhra blitzschnell einen Entschluß. „Olo, Sie schlei- chen mit mir noch näher an die Siedlung heran. Die übrigen warten hier. Sind wir bis zum Morgengrauen nicht zurück oder haben wir uns über Funk nicht mehr gemeldet, dann übernimmt Luigi Pagnot- ti das Kommando. Der Chef ist von der neuen Lage sofort zu un- terrichten!” Der Captain hatte aus Olos Beobachtungen gefolgert, daß die abgesprungenen Posbis auf alle Lebewesen in Hunzkhin-City Jagd machten. Wahrscheinlich gab es zur Stunde in der Siedlung die er- bittertsten Feuergefechte zwischen Galaktischen Händlern und biopositronischen Robotern.
    Diese Kämpfe in der Siedlung wollte Sikhra ausnutzen, um sich so nah wie möglich heranzuschleichen um dem Chef einen präzi- sen Bericht übermitteln zu Können.
    Glu Olo nickte seinem Captain zu. Beide erhoben sich. Sie schal- teten an ihrem Raumanzug und ließen sich einen Meter hoch tra- gen. In dieser Höhe schwebten sie, langsam beschleunigend, auf Hunzkhin-City zu. Vier Mann sahen ihnen nach, bis das Dunkel sie verschlang.
    „Nun, Moders?” Rhodan sah den jungen Robotiker durchdrin- gend an. Mahaut Sikhras Telekomgespräch war soeben zu Ende gegangen. Rhodan hatte ihm den Rat gegeben, sich mit Glu Olo schleunigst aus Hunzkhin-City wieder abzusetzen, doch der Cap- tain, der seine Lage besser beurteilen konnte als der Chef, hatte prompt widersprochen.
    „Später, Chef. Erst müssen wir uns einen raumflugtüchtigen Untersatz organisieren.” „Riskieren Sie nicht zu viel, Captain!” hatte Rhodan eindringlich gewarnt.
    War ein Lachen der Antwort vorausgeeilt? Es hatte fast so geklungen. Captain Mahaut Sikhra erwiderte: „Ein Mehr an Risiko liegt gar nicht mehr drin!” Und nun sollte Van Moders, der junge Mann mit dem Boxergesicht, dazu Stellung nehmen. Das Opti-Trullgerät hatte Rhodan nicht einzusetzen gewagt. Die über der Siedlung stehenden elf Posbiraumer hätten mittels ihrer Ortung vielleicht den Standort des Kreuzers ausmachen und sie angreifen können. Als vollwertiger Ersatz war Captain Sikhras Bericht eingelaufen. Alles in allem eine Meisterleistung des Einsatzkommandos! Van Moders reckte sich. „Sir”, begann er, „ich habe die Befürchtung, daß meine Theorie leider keine Theorie
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