Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0131 - Der elektrische Stuhl wartet

0131 - Der elektrische Stuhl wartet

Titel: 0131 - Der elektrische Stuhl wartet
Autoren: Der elektrische Stuhl wartet
Vom Netzwerk:
widerstrebenden Evans zu dem Tisch zwischen den zwei Korbsesseln und zwang ihn, sich zu setzen.
    Der Angestellte brachte die Drinks. »Prost, Tommy!« sagte Cabozzi, hob sein Glas und trank es aus. Evans rührte sein Glas nicht an. Der Italo-Amerikaner sah es mit einem Kopfschütteln.
    »Das ist ‘ne Beleidigung, die du einem alten Freund nicht antun solltest.«
    »Ich weiß nicht, ob du noch mein Freund bist, Carlo.«
    »Ich war es und ich bin es noch.«
    »Dann sag mir ehrlich, ob Hunter weiß, daß du hier bist.«
    »Ja«, antwortete Cabozzi.
    Für eine Minute hing Schweigen zwischen den -Männern. Dann stieß Evans zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor:
    »Lebendig bekommt ihr mich nicht! Richtet euch darauf ein!«
    Cabozzi lachte ganz leise, fast mitleidig.
    »Tom, Hunter bekommt dich in jedem Zustand, in dem er dich haben will, aber er will dich nicht tot sehen, sonst hätte er nicht gerade mich ausgesucht, um mit dir zu reden.«
    »Warum nicht dich? Würdest du etwa nicht auf mich schießen, wenn Hunter es befiehlt?«
    Cabozzi biß sich auf die Lippen. »Er hat es nicht befohlen«, antwortete er finster. »Aldous will sich mit dir verständigen. Ich soll dich zu einer Unterredung abholen. Ich glaube, in Wahrheit hat es ihm mächtig imponiert, daß du dich in Rockaway-Beach nicht einschüchtern ließest.«
    »Ich gehe nicht in deine Falle!«
    »Es ist keine Falle«, antwortete Cabozzi langsam, »aber du wirst mitkommen müssen, ob du willst oder nicht.« In Evans Herz stieg die Angst hoch. Er ahnte, was Cabozzi meinte, aber er fragte trotzdem.
    »Warum?« Seine Stimme war heiser und fast tonlos.
    Evans ehemaliger Zellenkumpan griff über den Tisch, nahm das unberührte Glas und trank es aus. Dann erst antwortete er:
    »Daß dein Mädchen Ann Rostow heißt, hast du uns selbst gesagt. Du hast versucht, sie in Sicherheit zu bringen, aber sie wollte ihren Job nicht aufgeben. Sie arbeitet immer noch bei der South-Emport in der 110. Straße, aber sie wohnt jetzt in der 48. Stimmte?«
    »Das Mädchen geht euch nichts an«, zischte Evans. »Sie hat nicht das geringste mit unseren Angelegenheiten zu tun.«
    »Mach dich nicht lächerlich, Tom! Sie ist die Ursache, daß du und Hunter Differenzen auszutragen habt.« Er betrachtete angelegentlich seine Fingernägel. »Und der Teufel mag wissen, was du ihr alles über uns schon erzählt hast. Verliebte quatschen viel.«
    »Sie weiß nichts!«
    Cabozzi wiegte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob Aldous das glauben würde, falls du dich weigerst, mit mir zu kommen. — Wahrscheinlich würde er vorziehen, das Girl selbst zu fragen.« Evans verstand die Drohung. Er stand auf. Er war sehr bleich. »Gehen wir!« Cabozzi erhob sich mit einem Ruck. »Ich bin nicht allein. Padreiras sitzt am Steuer des Wagens.«
    »Wo will Hunter mich sprechen?«
    »Er nannte eine Adresse in Brighton-Beach. Er hat anscheinend dort ein Haus. Ich war selbst auch noch nicht dort.«
    Draußen stand ein geschlossener Ford, an dessen Steuer Paola Padreiras döste.
    »Ich steige hinten ein«, erklärte Evans.
    »Meinetwegen«, sagte Cabozzi und griff ebenfalls nach der Fondtür.
    »Nein, Carlo. Du setzt dich neben Padreiras.«
    Cabozzi grinste. »Du traust deinen besten Freunden nicht mehr. Nun gut, wie du willst.« Er setzte sich auf den Beifahrerplatz.
    Padreiras hatte Evans nicht mit der Rpringsten Geste begrüßt. Sie fuhren durch ganz Manhatten, hinüber nach Brooklyn und dann durch ganz Brooklyn bis zur Küste nach Brighton-Beach. Padreiras schwenkte an einer bestimmten Stelle vom City-Highway ab, nahm zwei oder drei Nebenstraßen und bog dann in eine noch unausgebaute Straße ein. Auf der rechten Straßenseite Ständen die Rohbauten von drei oder vier Villenhäusern.
    Der Mond war in dieser Nacht früh aufgegangen. Es war überraschend hell.
    Padreiras bremste am Ende der Straße, wo sie auf einen kleinen, ebenfalls noch nicht gepflasterten Platz mündete. Hier stand ein Haus, von dem ein Fenster erleuchtet war.
    Cabozzi wandte den Kopf. »Wir sind angekommen. Wer soll zuerst aussteigen?«
    »Erst du! Dann Padreiras!«
    Cabozzi öffnete die Tür und stieg aus. Padreiras folgte ihm, ohne eine Miene zu verziehen. Evans verließ den Wagen als letzter, und er hielt eine Hand dabei am Griff seiner Waffe.
    »Fertig?« fragte Cabozzi.
    Evans nickt. »Geht voraus!«
    Die beiden Gangster bewegten sich langsam auf das Haus zu. Der Ex-Kollege folgte in einem Abstand von zwei Schritten.
    Dreißig oder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher