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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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Chef der Wachmannschaften, oder bin ich es?«
    Wieder knurrte der Alte etwas Unverständliches. Jeff hatte keine Lust, sich mit ihm herumzustreiten und sagte knapp:
    »Ich brauche drei Gewehre und drei Maschinenpistolen.«
    Der Alte verdrehte die Augen.
    »Drei Gewehre und drei Maschinenpistolen!« schrie er. »'Herr, sind Sie verrückt geworden? Damit können Sie ja eine Armee ausrüsten? Was wollen Sie denn mit so vielen Schießprügeln?«
    Jeff legte seine Fäuste auf die Barriere, die den vorderen vom hinteren Teil des Magazins trennte. Es knackte verdächtig in dem Gestänge, als die beiden kräftigen Fäuste darauf fielen.
    »Hören Sie mal«, sagte Jeff. »In einer Stunde geht der erste Transport ab. Das hat sich ja vielleicht auch bis zu Ihnen durchgesprochen, was? Ich bin für diesen Transport verantwortlich. Sollen die Waffen bei Ihnen hier herumliegen und die Begleitmannschaften mit Luftgewehren schießen, wenn sie angegriffen werden?«
    »Wer sagt Ihnen denn, daß sie angegriffen werden?«
    Jeff verdrehte die Augen.
    »Himmel! Ich will dem Herrgott danken, wenn wir nicht angegriffen werden! Aber können Sie mir garantieren, daß es nicht geschieht?«
    »Wie sollte ich das?«
    »Na also! Geben Sie das Zeug her, Mann, oder ich werde verdammt ungemütlich!«
    »Wollen Sie mir drohen?«
    Jeff packte das Männchen mit einer Faust an den Rockaufschlägen und hob ihn über die Barriere hinweg. Er stellte den zeternden Alten vor sich hin und sagte mühsam beherrscht:
    »Ich will meine Waffen haben, das ist alles, was ich will. Und ich will sie schnell haben, weil ich noch mehr zu tun habe? Verstanden?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten hob er den Mann wieder über die Barriere hinweg und wiederholte dabei:
    »Drei Gewehre, drei Maschinenpistolen.«
    Der Alte rührte sich nicht von der Stelle.
    »Haben Sie eine Genehmigung vom Chef?« keifte er.
    Jeff Morton war dicht vor einer Explosion.
    »Verdammt nochmal!« brüllte er, daß die Fensterscheiben klirrten. »Haben Sie vergessen, daß ich jede Waffe zu bekommen habe, die ich anfordere?«
    »Das ist mir gesagt worden«, bestätigte der Alte. »Es ist mir aber nicht gesagt worden, ob ich Ihnen auch jede Menge Waffen auszuhändigen habe, die Sie verlangen!«
    Bevor Morton völlig explodieren konnte, hatte sich Stranger eingeschaltet.
    »Was waren Sie eigentlich früher?« fragte er das Männchen freundlich.
    »Steuerinspektor.«
    Stranger warf Morton einen bezeichnenden Blick zu.
    »Aha!« sagte er nur.
    Dann schwang er sich mit einem Satz über die Barriere, grinste und sagte zu Morton:
    »Tragen Sie schon ein, was Sie haben wollen, Chef!«
    Jeff grinste zurück, zog sich das Ausgabebuch heran und fing an zu schreiben.
    Inzwischen war Stranger nach hinten gegangen, wo sechs große Regale standen. Er kramte in den Fächern herum und gab keine Antwort auf die Vorwürfe, die der Alte mit sich überschlagender Stimme auf ihn einbrüllte.
    »Da, Chef«, sagte er und legte drei Maschinenpistolen und drei Gewehre vor Morton auf den Ausgabetisch.
    »Für jede Maschinenpistole ein Reservemagazin und zweihundert Schuß. Für jedes Gewehr hundert Schuß. Und für unsere Pistolen je achtzig Schuß.«
    »Okay, Chef«, erwiderte Stranger ruhig und verschwand wieder hinter den Regalen.
    »Ich werde Sie melden!« schrie der Alte. »Sie alle beide!«
    »Tun Sie's am besten gleich«, sagte Morton freundlich. »Bevor Sie's vergessen.«
    Er trug die Munitionszahlen in das Ausgabebuch ein.
    Unterdessen holte Stranger die Munition und flankte über die Barriere zurück. Sie luden sich das Zeug auf, grinsten dem noch immer brüllenden Alten zu und verließen das Magazin wieder.
    »Widerliche Wanzen, diese pedantischen Beamtenseelen«, knurrte Stranger unterwegs. »Ich lag auf den Philippinen, als die Japaner kamen. Wir mußten uns zurückziehen und dabei eines von unseren Armee-Depots zurücklassen. Unser Verein hatte seit vier Tagen keinen Nachschub an Proviant und Munition erhalten. Also gingen wir zum Armee-Depot-Verwalter. Er sollte uns Munition und Proviant geben. Das könnte er nicht, sagte der Drecksack. Wir fragten, warum er nicht könnte. Er hätte Befehl, 'das ganze Lager zu sprengen und hinterher mit Benzin zu übergießen, um die letzten Reste zu verbrennen. Er hätte uns lieber verhungern und wehrlos von den Japsen abknallen lassen, als uns Munition und Proviant zu geben. Dabei sollte der ganze Schwindel doch nur verbrannt werden, weil es die Truppen nicht mitschleppen konnten.
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