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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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einen Spähtrupp gehen. Es sind verläßliche, harte Kerle. Aber leider gehen wir nicht auf einen Spähtrupp, sondern auf eine Vierhundert-Meilen-Fahrt, die zum größten Teil durch Wildnis, Einsamkeit und Schluchten führt.«
    Jack hatte sich erhoben und wollte gehen.
    »Wie kommst du eigentlich auf den Gedanken, daß etwas passieren könnte?« fragte er, als er schon in der Tür war.
    Jeff zuckte die Achseln.
    »Ich hab's im Gefühl. Begründen kann ich es auch nicht. Aber du kennst doch die Strecke. Steinschlag, Lawinen — alles möglich.«
    »Sicher.« Jack nickte gelassen. »Aber du denkst doch nicht an eine Lawine. Das sehe ich dir an, Jeff. Du denkst an etwas anderes! An was, zum Teufel?«
    Jeff atmete tief.
    »Du kannst einem auf die Nerven gehen, Jack. Du bist ein Quälgeist. Bevor du nicht alles weißt, gibst du niemals Ruhe.«
    Jack Lonnigan grinste.
    »Kleine Schwäche von mir. Philosophische Veranlagung. Ich will immer alles ganz genau wissen, sonst habe ich keine Ruhe. Also was meinst du nun wirklich?«
    Jeff kniff die Lippen zusammen. Er starrte einen Augenblick düster vor sich hin, dann brummte er:
    »Die Ladung unseres Wagens hat immerhin einen Wert von rund siebenhunderttausend Dollars. Ist das vielleicht nichts, du Holzkopf?«
    Jack riß die Augen auf.
    »Ich werd’ verrückt«, murmelte er. »Jetzt kapiere ich, was du meinst! Siebenhunderttausend! Meine Güte! Man hat schon Leute für zehn Dollar umgelegt…«
    ***
    Genau 78 Straßenkilometer von dem Lager entfernt stand zur gleichen Zeit ein Mann in hohen Lederstiefeln breitbeinig vor einer Horde wilder Burschen, die in keiner Hinsicht salonfähig gewesen wären, nicht einmal, wenn sie einen Frack getragen hätten.
    »Also paßt auf, Boys!« sagte der Mann. »Hier jagen wir eine kleine Sprengladung in die Luft, damit die Straße verschüttet wird. Wenn sie um die Kurve kommen, müssen sie so jäh stoppen, daß sie gar nicht zur Besinnung kommen.«
    »Wieviel Mann werden es sein?« fragte einer.
    »Sechs.«
    »Na, mit denen werden wir schon fertig.«
    »Das denke ich auch. Sobald der Wagen steht, werden sie natürlich aussteigen, um sich die Sache anzusehen. Sie müssen abgeputzt werden, wie sie kommen.«
    Die anderen nickten. Es waren insgesamt neun Mann, und vier von ihnen hatten Gewehre mit aufmontierten Zielfernrohren.
    »Soweit alles klar?«
    Die übrigen acht, nickten. Der eine fragte:
    »Und was machen wir, wenn es Verwundete gibt?«
    »Es wird keine Verwundeten geben! Das muß klar sein! Keine überlebenden! Merkt es euch. Das ganze Geschäft würde platzen, wenn es einen einzigen überlebenden gäbe.«
    Die anderen lachten roh.
    »Wir werden schon dafür sorgen,Boß«, versprach einer. »Die sechs werden schneller in die Hölle fahren als sie ›Hilfe‹ rufen können…«
    ***
    Es war neun Uhr vormittags.
    Jeff hatte seine fünf Männer um sich versammelt. »Jack, du siehst den Motor nach. Denk dran, daß wir nach dreihundert Meilen auf eine Tankstelle mit Reparaturwerkstatt stoßen.«
    »Okay, Chef.«
    »Roote, du kümmerst dich um die Räder. Sieh die Achsen nach! Prüf die Reifen! Lade zwei Ersatzreifen auf! Sieh nach, ob der Wagenheber da ist und alles, was wir unterwegs zu einem Reifenwechsel brauchen.«
    »Geht in Ordnung, Jeff.«
    »Joseph, du holst für uns Verpflegung und Wasser aus der Küche. Laß dir ein Päckchen Kaffee mitgeben, damit wir unterwegs mal abkochen können!«
    »Yes, Chef Morton«, nickte der Indianer und verschwand zwischen den Baracken.
    »Carolli, du fährst mit dem Schlitten probeweise den Geröllabhang rauf und runter, wenn die anderen fertig sind. Probier dabei die Bremsen. Wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht hundertprozentig ist, nehmen wir einen anderen Truck. Kapiert?«
    »Si, si, Jeff.«
    »Okay.«
    Dann wandte er sich an Stranger, der abwartend neben ihm stand.
    »Komm!« sagte er.
    Sie gingen zusammen quer durch die Baracken hinüber zum Fabrikgelände. Keiner von beiden sprach ein Wort. Jeff schlug den Weg zum Magazin ein.
    Der Magazinverwalter war ein ältliches, mürrisches Männchen, der sich selbst zuviel war.
    »Morning«, sagte Jeff.
    Der Alte brummte etwas, was niemand verstehen konnte.
    »Ich möchte Waffen haben.«
    »Wozu brauchen Sie schon wieder Waffen?« geiferte der Alte. »Sie haben erst in der vorigen Woche zwei neue Pistolen geholt.«
    »Ich habe in der vorigen Woche zwei neue Leute für die Wachmannschaften eingestellt, also brauchte ich auch zwei neue Pistolen. Sind Sie der
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