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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef!
Autoren: Chef! Hände hoch
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damit das Erz an Ort und Stelle ausgeschmolzen werden kann.
    Zu dem Lager der Minen- und Verhüttungsarbeiter gehört eine Abteilung von Wachmannschaften. Vorwiegend sind es ehemalige Berufssoldaten, aber auch ein paar angeworbene Cowboys, Arbeiter und ehemalige Polizisten befinden sich darunter. Anführer dieser etwas wüsten Rotte ist Jeff Morton, 38 Jahre alt und durchaus imstande, sich gegen diese Männer durchzusetzen und ihnen seinen Willen aufzuzwingen.
    ***
    »Hm«, brummte Jack. Er streifte mit dem kleinen Finger die Asche seiner selbstgedrehten Zigarette ab und wiegte den Kopf hin und her.
    Was soll man auf so etwas sagen? dachte er. Todesahnungen. Eigentlich müßte man drüber lachen, aber — hol’s der Henker — mir ist verdammt nicht nach Lachen zumute.
    Jeff war zu seinem Feldbett zurückgegangen, ließ sich darauf nieder und sagte:
    »Wir wollen kein Gerede darüber machen. Meiner Meinung nach liegt etwas in der Luft. Ich kann nicht sagen, was. Aber etwas wird passieren. Deshalb muß ich Leute aussuchen, die nicht verheiratet sind.«
    »Gut, dann kannst du mich schon mal nehmen«, sagte Jack.
    »Nett von dir, Jack. Du und ich, das sind immerhin schon zwei. Sechs brauche ich für die erste Fahrt.«
    »Das sind nicht viel.«
    »Nein. Aber der Wagen wird bis an die Grenze seiner Tragfähigkeit ausgelastet sein. Wir könn n einfach nicht mehr Leute nehmen.«
    »Dann laß uns nadidenken, wer noch in Frage käme.«
    Jeff rieb sich über sein Kinn, das mit blauschwarzen Bartstoppeln bedeckt war.
    »Was hältst du von Rian?« fragte er.
    Jack fuhr auf.
    »Nie und nimmer! Der ist unzuverlässig. Schickst du ihn zum Wasserholen, legt er sich unterwegs erst mal zwei Stunden hin und schläft. Läßt du ihn im Lager, steckt er garantiert mit seiner Zigarette das Zelt an. Du kennst ihn doch. Was er auch anfassen mag, alles mißlingt ihm. Vielleicht kann er wirklich nicht dafür, aber darauf können wir in diesem Falle keine Rücksicht nehmen.«
    »Und wie sieht es mit Roote aus?«
    Jack nickte.
    »Den könnten wir mitnehmen. Er ist nicht verheiratet und tut seine Pflicht.«
    »Was weißt du von ihm?«
    »Er hat sich so durchs Leben geschlagen. Ich glaube, er ist aus ’nem Waisenhaus ausgerissen, als er noch ziemlich jung war. Er sagte mal was in dieser Richtung. Dann hat er so ziemlich alle Arbeiten gemacht, die du dir denken kannst. Er war dabei, als sie die Alaska-Straße bauten. Er hat Telegraphenmasten aufgestellt und Kanalisationsrohre gelegt, Schuhe repariert und Friseur gespielt. Bei den Navajos hat er so ein paar Indianertricks gelernt, Fährten suchen, Tiere locken und lauter solches Zeug. Ich glaube, er ist ganz schön herumgekommen.«
    »Gut. Nehmen wir Roote mit. Jetzt sind wir drei. Das ist die Hälfte. Wen noch?«
    Jack trat seinen Zigaretterustummel aus.
    »Wie wär's mit Carolli?« fragte er.
    »Meinst du, daß man sich auf diesen: Teddyboy verlassen kann?«
    »Warum nicht? Ich weiß, du magst seine Schmachtlocken nicht leiden. Aber kann er dafür, daß er italienische Vorfahren hat?«
    »Natürlich nicht, du hast recht. Also Carolli. Damit sind wir vier. Mir fällt ein, daß wir Stranger auch mitnehmen könnten. Was meinst du dazu?«
    Stranger bedeutet so viel wie Fremder. Der Mann, der diesen Namen hatte, war eines Tages ins Lager gekommen, hatte nach einem Job gefragt und war bei den Wachmannschaften eingestellt worden. Als man ihr fragte:
    »Wie heißen Sie, Fremder (englisch: Stranger)?«—Da hatte er einen Augenblick nachgedacht, gelächelt und dann gesagt:
    »Stranger. Lassen wir es dabei.«
    In dieser Wildnis war man nicht sehr wählerisch. Man konnte es nicht sein, denn es war schwierig genug, Leute aufzutreiben, die hier arbeiten wollten. Seither hieß der Fremde Stranger, und auch seine Papiere lauteten auf diesen Namen.
    Von diesem Mann also hatte Jeff Morton gesprochen.
    »Sicher«, entgegnete Jack. »Den könnten wir auch mitnehmen.«
    »Jetzt fehlt uns nur noch einer«, sinnierte Jeff.
    »Nimm doch den Indianer!« schlug Jack vor.
    »Joseph?«
    »Ja! Warum nicht? Er ist so gut wie jeder andere.«
    »Na schön. Nehmen wir unseren bekehrten und getauften Joseph. Wenn er auch keinen Familiennamen hat. Dafür kann er Lastwagen fahren.«
    »Dann hätten wir ja alle sechs zusammen«, sagte Jack zufrieden. »Ich muß sagen, die Mannschaft gefällt mir. Wir hätten eine schlechtere kriegen können.«
    »Ja, die Burschen sind nicht schlecht. Mit denen wollte ich wohl im Dschungel auf
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