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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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um.
    Da stand ein zweiter. Er hatte sich mitten auf die grün schillernde Eisfläche gestellt und wirkte dort wie ein Denkmal. Er glich dem ersten fast aufs Haar und war ebenfalls so dunkel gekleidet. Auch er sagte kein Wort.
    Toni Berger schluckte. Er spürte den Schweiß auf seiner Stirn, und das trotz der Kälte. Etwas stimmte hier nicht, ging nicht mit rechten Dingen zu.
    Als er dann das leise Lachen vernahm, zuckte er wie unter einem Peitschenhieb zusammen.
    Links von ihm stand auf einem großen unförmigen Felsblock der dritte.
    Auch dieser Mann glich den beiden anderen aufs Haar.
    Drei Fremde standen gegen Toni. Trotzdem verlor er nicht die Nerven. Er faßte sich ein Herz und sprach die Männer an. »Was wollen Sie hier? Wie sind Sie hier hereingekommen?«
    Seine Stimme hallte unnatürlich laut durch die mit Eis gefüllte Grotte.
    Keiner der drei sprach.
    »Geben Sie Antwort, verdammt!«
    … verdammt … verdammt … Als Echo schwang das letzte Wort noch nach.
    Toni Berger bekam seine Antwort. Allerdings anders, als er erwartet hatte.
    Plötzlich lächelten die drei. Doch es war ein falsches, grausames Lächeln.
    Und dann öffneten sie den Mund. Auch dies geschah synchron.
    Und Toni Berger sah ihre Zähne.
    Es waren nadelspitze Eckhauer.
    Der Berg- und Höhlenführer stand drei blutgierigen Vampiren gegenüber…
    ***
    Myxin hatte mit seinem Mißtrauen recht gehabt. Der Vampir spielte falsch. Er hatte noch zwei Brüder mitgebracht. Aber da war er bei uns an der richtigen Adresse.
    Als hätten wir schon immer gemeinsam gekämpft, reagierten wir. Nach beiden Seiten spritzten wir auseinander – Myxin links, ich nach rechts.
    Schon waren die Blutsauger heran. Über mir verdunkelte sich der Himmel. Ich sah gar nichts mehr, denn die ausgebreiteten Schwingen nahmen mir die Sicht.
    Das charakteristische Fauchen kannte ich. Es setzte immer vor einem Angriff ein.
    Und die Fledermaus griff an.
    Sie fiel auf mich herab wie ein großer Stein. Weit hatte sie das Maul aufgerissen, die Zähne würden in der nächsten Sekunde meinen Hals finden und zubeißen.
    Ich lag auf dem Rücken, sogar ziemlich ruhig und abgeklärt.
    Dabei drehte ich nur ein wenig die Mündung…
    Dann schoß ich.
    Eine Beretta peitscht auf, wenn gefeuert wird. Ich sah den orangefarbenen Blitz vor der Mündung, dann hieb die geweihte Silberkugel in die Brust des Blutsaugers.
    Aus dem Fauchen wurde ein Kreischen. Aus dem Kreischen ein entsetztes, schrilles Fiepen. Wild flatterte das gefährliche Tier mit den Flügeln. Es versuchte verzweifelt, sich noch zu halten, doch es hatte keine Chance. Die Kraft des geweihten Silbers zerstörte diesen Sendboten der Hölle. Die Fledermaus fiel zu Boden. Der Verfall war schon im Gang, fing beim Körper an und würde schnell auf die Flügel übergreifen.
    Eine war erledigt.
    Doch die beiden anderen konnten uns noch gefährlich werden.
    Ich suchte Myxin.
    Er kämpfte verbissen. Aber nicht mehr im Garten, sondern außerhalb. Wußte der Teufel, wie die beiden über den Zaun gekommen waren, das Tor war nämlich noch verschlossen.
    Myxin, der kleine Magier war unter den Flügeln überhaupt nicht zu sehen. Ich wußte auch nicht, wie er zurechtkam, und konnte ihm auch nicht zu Hilfe eilen, denn die andere Fledermaus attackierte mich.
    Sie kam von der Laube her. Dabei flog sie nur kniehoch über den Boden und bewegte nur die Außenränder ihrer gewaltigen Schwingen. Es war ein schauriges Bild, wie sie sich mit einer großen Geschwindigkeit näherte.
    Ich hielt die Beretta schußbereit und ließ das Biest kommen.
    Die Absicht der Fledermaus war klar. Kurz bevor sie mich erreicht, würde sie hochsteigen, um mir an den Hals zu gelangen.
    Da hatte ich eine Idee. Mit der linken Hand zog ich hastig meinen silbernen Dolch aus der Scheide am Gürtel. Gerade noch im letzten Augenblick, denn die Fledermaus schoß vor mir in die Höhe.
    Mein Arm fuhr vor. Ich spürte den Widerstand, dann drang die Klinge in die Brust des Höllentiers.
    Ein klagender Schrei.
    Das wilde Flattern mit den lederartigen Schwingen, wobei ich mich duckte, um von den Flügeln nicht getroffen zu werden, das verzweifelte Aufbäumen, dann fiel die Fledermaus zurück.
    Erledigt.
    Ich schaute auf den Dolch.
    Eine dicke, sirupartige Flüssigkeit rann an der Klinge herab.
    Vampirblut!
    Es war nicht rot wie Menschenblut, sondern grünlich schimmernd.
    Die große Fledermaus verging. Ich brauchte ihr gar keinen Blick mehr zuzuwerfen.
    Aber was machte Myxin?
    Der kleine
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