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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire
Autoren: Jason Dark
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Spengler Bescheid, daß er noch einmal hochkommt und mich mitnimmt.«
    »Wird gemacht, Vater. Grüß dich.« Max verschwand. Stolz schaute Toni Berger seinem Sohn nach, der mit raumgreifenden Schritten den Serpentinenweg hinunterging, der zur Seilbahn-Station führte.
    »Ja, er ist schon ein Prachtbursche, der Max. Und die Hanni, seine Verlobte, kann froh sein, ihn zum Mann zu kriegen.« Er lächelte bei diesen Worten und dachte an seine eigene Jugend. Danach verließ er das Häuschen, schloß sorgfältig ab und nahm den Schlüsselbund mit. Er wandte sich scharf nach links und schritt auf die Eisentür zu, die sich vor dem Höhleneingang befand.
    Er schloß die Tür auf und gelangte in einen breiten Gang, der etwa 30 Meter lang war und abermals vor einer Tür endete. Hinter der zweiten Tür begann der grandiose Eispalast innerhalb des Berges.
    Toni Berger schloß auch diese Tür auf und machte Licht. Grubenlampen gaben ihren gelben Schein ab. Sie waren in jeweils unregelmäßigen Abständen an den Felsen befestigt. Sie markierten die Gänge und zahlreichen Wege.
    Der erste Weg endete in einer gewaltigen Felshöhle. Hier war noch kein Eisbrocken zu sehen, die tauchten erst später auf, in der dritten Höhle. Über Bohlen schritt Toni Berger kräftig aus. Hohl hallten seine Schritte von den Wänden wider. Manchmal tropfte ihm Wasser in den Nacken. Es fiel aus den zahlreichen Felsspalten an der Decke dieser gewaltigen Höhle.
    Der Weg machte einen Knick nach links, und über Holzstufen ging es in die Höhe. Dann verengte sich die Strecke. Die Wände wuchsen so dicht zusammen, daß man Mühe hatte, hindurchzukommen. Berger mußte sogar den Kopf einziehen.
    Er gelangte in eine kleinere Höhle, lief jetzt über den normalen harten Boden weiter und kam danach in die erste große Eisgrotte.
    Sie bot ein fantastisches Bild.
    Das Eis war nicht weiß, sondern schimmerte grünlich. Wo zuvor die Felsen hochwuchsen, gab es jetzt nur noch diese meterdicke Eisschicht.
    Es war auch um einige Grade kälter geworden. Das Thermometer stand dicht unterhalb des Gefrierpunkts. In dieser Höhle mußte der Fehler im Geländer sein.
    Toni Berger wandte sich nach rechts, wo der Weg weiterführte.
    Diesmal wieder über Holzbohlen, die eine regelrechte Schneise in das Eis schnitten.
    Rechts und links schillerten die grünen Felder. Sie kamen Toni Berger immer wie ein gewaltiges, erstarrtes Meer vor. Die Strecke war durch ein Holzgeländer gesichert.
    Berger ging jetzt langsamer. Er schaute sich das Geländer an und hatte keinen Blick für die Schönheiten der Grotte, wo meterlange Eisstalaktiten von der Decke wuchsen. Von ihren Spitzen tropfte das Wasser auf den Boden.
    Toni Berger fand die Stelle.
    Da war das Geländer tatsächlich locker. Wenn man härter dagegendrückte, würde es abfallen.
    Das ging auf keinen Fall. Die Sicherheit war sehr wichtig. Toni Berger hatte jetzt kein Werkzeug dabei, um die Stelle zu reparieren, er wollte es morgen früh, noch vor der ersten Besichtigung, sofort nachholen.
    Innerhalb weniger Minuten würde der Schaden behoben sein.
    Berger brauchte nur die Latte auszuwechseln.
    Eine Kleinigkeit.
    Plötzlich horchte er auf. Er hatte ein Geräusch gehört. Als wäre ein Stein über den Boden gerollt. Es passierte schon mal, daß sich irgendein Stein aus dem Verbund löste, an sich nichts Besonderes, nur fiel es ihm jetzt auf, weil es doch sehr still in diesem gewaltigen Höhlenkomplex war.
    Toni Berger zeigte sich nicht weiter beunruhigt. Er machte kehrt und wollte wieder zurückschreiten.
    Da sah er die Gestalt.
    Sie stand plötzlich auf dem schmalen Weg. Berger hatte sie nicht kommen hören, bis auf das verräterische Rollen des Steins, und das hatte er mißachtet.
    Plötzlich bekam Berger Angst.
    Die Gestalt machte einen unheimlichen Eindruck. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, trug eine hüftlange Jacke und dunkle Hosen.
    Die Haare waren ebenfalls dunkel. Was Toni Berger allerdings auch bei dieser Beleuchtung auffiel, war das bleiche Gesicht. Als hätte es sich der Mann mit Kreide eingerieben.
    Wer war dieser Kerl?
    Gesehen hatte Berger ihn noch nie. Nein, auch nicht bei den Reisegruppen, die er an diesem Tag geführt hatte. Vor ihm stand ein völlig Fremder.
    Seltsam…
    Toni Berger war kein ängstlicher Mensch, aber dieser Fremde konnte ihm schon Furcht einflößen.
    Er stand nur da und sprach kein Wort.
    Toni Berger wollte ihn gerade ansprechen, als er hinter sich ein Geräusch vernahm.
    Sofort drehte er sich
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