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0123 - Saboteure in A-1

Titel: 0123 - Saboteure in A-1
Autoren: Unbekannt
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Mith grinste breit, als er den Ausdruck „unter Schutz” benutzte, und auch Drakont konnte ein leichtes Schmunzeln nicht verbergen, während die beiden Ekhoniden erstaunt und fragend aufsahen, aber keine Aufklärung erhielten.
    „Kann Jukans Tod nicht der Racheakt eines Komplizen sein, Mith?” erörterte Drakont die rätselhafte Ermordung des Springers weiter. Mith, der innerhalb der Thekus-Gruppe eine bedeutende Position innehaben mußte, wehrte durch Kopfschütteln ab. „Nein!
    Der Subbu-Schwindel hat die Initiatoren hinterher nicht zu Feinden werden lassen. Jukan scheint zu jenem Verbrechertyp gehört zu haben, der es als einen unverzeihlichen Fehltritt ansieht, seine Komplizen übers Ohr zu hauen. Jukan und seine Gruppe haben die erschwindelte Riesenmenge Geld unter sich so aufgeteilt, wie es vorher verabredet worden war. Hoga konnte in der kurzen Zeit, die ihm nach Jukans Tod noch zur Verfügung stand, feststellen, daß alle am Subbu-Schwindel Beteiligten ihre Schlupfwinkel nicht verlassen hatten.” Drakonts Gesicht zeigte immer noch Spuren tiefer Erregung. Der Fall Jukan und seine Begleiterscheinungen hatten ihn stärker beunruhigt als je ein anderer Fall zuvor, seitdem es die Widerstandsgruppe Thekus gab. Jukan war als Kurier zu den einzelnen Stützpunkten der Umstürzler ein sehr wichtiger Mann gewesen, der sich im Laufe der letzten Monate einen Überblick über die Widerstandsgruppe verschafft hatte wie kein zweiter. Er kannte weniger die Pläne, als daß er wußte, wo das Hauptquartier lag. Und er mußte auch gewußt haben, daß seit vielen Wochen die Solare Abwehr alles tat, um zu erfahren, auf welche Welt sich Thekus' Neffe Carba’ zurückgezogen hatte.
    Für einige Minuten breitete sich in dem Raum bedrückendes Schweigen aus. Nur Drakont und Mith sahen sich wiederholt bedeutungsvoll an. Die beiden Ekhoniden mußten sich unter diesen Verhältnissen wie unerwünschte Besucher vorkommen.
    „Wir können ja gehen, wenn wir hier nur stören!” sagte der Ekhonide mit den außergewöhnlich großen Händen, die er nun zu Fäusten geballt hatte. Kaltschnäuzig erwiderte Drakont: „Diese Bemerkung ist vollkommen überflüssig. Warum seid ihr nicht schon längst gegangen?'' Dieser scharfe Hinweis paßte aber Mith nichts ins Konzept. Ruckartig richtete er sich auf. „Ihr bleibt. Drakont weiß noch nicht, daß ihr den Plan Imperator entwickelt habt.” „Was?” fragte Drakont scharf und blickte die Ekhoniden ungläubig an. „Ihr habt die Idee gehabt?” „Nicht nur das, Drakont”, sagte Mith mit leichter Schärfe im Ton, „sondern Tro-lugo”, und er deutete auf den Ekhoniden mit den großen Händen, „hat einen Onkel, der im Kristallpalast des Imperators tätig ist. Ohne diesen Onkel würde sich die Idee nicht verwirklichen lassen.” Von einer Sekunde zur anderen entspannten sich Drakonts Gesichtszüge. Er entschuldigte sich knapp, griff in die Tasche und holte einen Impulsstrahler heraus. Lässig legte er die gefährliche Waffe auf den Tisch. „Das ist sie!” sagte er dazu, und schwieg dann.
    Drei junge Männer beugten sich vor, betrachteten die Waffe, als sähen sie zum erstenmal eine Strahlwaffe, aber niemand machte Anstalten, danach zu greifen. „Noch ist sie harmlos”, erklärte Drakont ein wenig spöttisch. „Hier!” Er nahm sie in die Hand, wies auf die Sicherung, schmunzelte, blickte die drei Männer der Reihe nach an und fragte: „Eine schöne terranische Impulswaffe, nicht wahr?” Aber die drei konnten nichts Schönes daran finden.
    Drakont legte die Waffe wieder auf den Tisch, griff in die andere Tasche und holte ein flaches, verkapseltes Etui hervor. Die Oberfläche wies zwei daumennagelgroße Kreisflächen auf, die eine war mit grüner Farbe gekennzeichnet, die andere mit einem feurigen Rot. „Das ist die Fernsteuerung. Maximale Reichweite: eine Tausendstel Lichtsekunde.” „Und die Bombe in der Waffe?” fragte Mith, der sich wieder gefangen hatte, aber den Impulsblaster immer noch mit unfreundlichen Blicken bedachte.
    „Innerhalb von drei Kilometern läßt sie keinen Stein auf dem anderen! Tro-lugo, das brauchst du aber deinem Onkel nicht zu sagen!” Der Ekhonide mit den großen Händen wurde blaß. Jetzt, da es auch um das Leben seines Onkels ging, kam ihm die Ungeheuerlichkeit ihres Planes erst zu Bewußtsein. Mit unmenschlicher Härte hatte Drakont ihm gerade nahegelegt, seinen Onkel kaltblütig zu opfern. Drakont redete beruhigend auf ihn ein, „Alles kostet seinen
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