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0122 - Hallo, ich bin wieder da!

0122 - Hallo, ich bin wieder da!

Titel: 0122 - Hallo, ich bin wieder da!
Autoren: Heinz Werner Höber
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vernehmen.
    »… lange dauern…«
    »Und wenn… verdammten Kerl…«
    Ich hob den Kopf. Es war unter diesen Umständen sinnlos, zu lauschen.
    Wenn man nicht einen einzigen Satz vollständig verstehen kann, nutzt einem die Bruchstücksammlung auch nichts.
    Ich sah durch das Schlüsselloch, aber dabei erlebte ich eine Enttäuschung. Es schien eine Art Aufenthaltsraum für Arbeiter zu sein, denn ich sah einige Tische mit Kunststoffplatten, ein paar Stühle und eine Wand mit einem geschlossenen Durchgabefenster.
    Hier war nichts zu machen. Also zurück, bevor jemand auf den Gedanken kam, aus dem Aufenthaltsraum herauszukommen.
    Leise tappte ich den Weg zurück.
    Mit dem Fuß tastete ich den Boden ab, als ich das Ende des Flurs erreicht hatte. Gerade war ich die Stufe herabgestiegen, als mich plötzlich ein greller Lichtschein blendete.
    Instinktiv warf ich die Hände hoch, um mich vor dem grellen Licht zu schützen, da rief jemand:
    »Da ist er!«
    Und im gleichen Augenblick bekam ich etwas verdammt Hartes auf meinen Schädel.
    Eine rote Schmerzwelle hob mich empor, stürzte mich gleich darauf in einen unendlichen Abgrund, und dann verlor ich die Besinnung…
    ***
    Ein Hornissenschwarm ist an sich schon keine erfreuliche Angelegenheit, aber wenn Sie ihn im Kopfe haben, ist er noch weniger hübsch. Ich hatte noch eine Menge anderer Dinge mehr im Kopf, als ich wieder zu mir kam, zum Beispiel eine Menge glühender Stecknadeln, die ununterbrochen meine Gehirnzellen bearbeiteten.
    Natürlich dauerte es eine Weile, bis ich richtig bei Verstand war. Zuerst sieht man alles verschwommen, später rücken die Dinge langsam zurecht.
    Ich unterschied eine Kiste, eine von der Decke herabbaumelnde Glühbirne an einem schadhaften Kabel und eine graue Tür, die wahrscheinlich aus Metall bestand.
    Da mir der Schädel brummte wie eine Rotationsmaschine, schloß ich die Augen wieder und atmete erst ein paarmal langsam und ruhig. Die Übelkeit in meinem Magen wurde nur wenig besser.
    Dann versuchte ich es noch einmal. Dabei entdeckte ich, daß es auch ein winziges vergittertes Fenster ganz oben in der Mauer gab. Stöhnend setzte ich mich auf.
    Es wollte und wollte nicht gelingen. Mir wurde von der Anstrengung noch übler, und schließlich kam ich zu der Erkenntnis, daß mir die Hände auf dem Rücken und die Füße bei den Gelenken gefesselt waren.
    Nach einer weiteren Erholungspause versuchte ich es mit weniger Anstrengung und ein bißchen mehr Verstand. Ich rutschte erst zur Kiste und schob mich an ihr hoch. Es ging, aber fragen Sie nicht, wie ich mich dabei fühlte.
    Durch das Fenster fiel ein trübes Licht herein. Der Morgen schien zu grauen. Gott sei Dank, dachte ich. In ein paar Stunden wird Phil merken, daß ich abhanden gekommen bin. Mit einem bißchen Aufwand an Gedankenarbeit kann er wohl darauf kommen, wo ich neugierigerweise herumschnüffeln mußte.
    Ich hätte gern eine Zigarette geraucht. Aber mit gefesselten Händen greift man nicht in seine Taschen.
    Außerdem - ich stutzte. Na, das war das Tollste von der ganzen Geschichte. Ich trug nicht einmal mehr meine eigene Kleidung. Um die Beine schlotterte mir eine viel zu weite Hose aus grobem Leinenstoff. Über die Brust hatte man mir eines jener durchknöpfbaren Buschhemden gezogen, die man sommertags auch über der Hose tragen kann.
    Den Schlag hätte ich ihnen nicht weiter übel genommen. Schließlich hätte ich ja nicht so unvorsichtig zu sein brauchen und meine Nase allein in ihre Geschäfte zu stecken. Aber daß mir die Halunken meinen guten Anzug, das teure Hemd, die fast neuen Schuhe und den Acht-Dollar-Hut abgenommen hatten, das erregte meine Galle.
    Ich schimpfte wie ein irischer Vollmatrose eine Weile vor mich hin.
    Dann hörte ich draußen Schritte.
    Die Metalltür flog auf, und ein Mann stand auf der Schwelle, den ein geschulter FBI-Beamter auf den ersten Blick richtig einstufen konnte: er gehörte zweifellos zur Gruppe der Salonverbrecher. Entweder verkaufte er Rauschgift in den Salons der Gesellschaft, oder er handelte mit falschen Pässen für zahlungskräftige Leute, oder er brachte Marihuana-Zigaretten an die Süchtigen. Aber in dieser Preislage mußte er sich befinden.
    »Hallo, Todeskandidat!« sagte er grinsend.
    »Hallo, Selbstmörder«, erwiderte ich.
    Er stutzte.
    Ich spuckte aus, denn ich hatte einen widerlich faden Geschmack im Mund.
    »An Ihrer Stelle würde ich meine Fesseln durchschneiden, mich laufen lassen und selber schnell verschwinden.«
    Er
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