Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Verfügung.
    Ein übles Andenken, das uns Mago, der Jäger der abtrünnigen Hexen, hinterlassen hatte. Dadurch würden wir uns immer an ihn erinnern.
    Es war Montag, und wir kehrten aus Alton – einem kleinen Ort, 100 Kilometer von London entfernt – zurück.
    Wir, das waren meine Freundin Vicky Bonney, Mr. Silver und ich, Tony Ballard, der Dämonenhasser.
    Vicky war von ihrer Freundin Gena Wadsworth, der Tochter des reichen Antiquitätenhändlers Earl Wadsworth, eingeladen worden, das Wochenende auf dem Land zu verbringen. Die Einladung hätte auch für mich gegolten, doch ich wollte lieber in London bleiben.
    Wieso ich nun trotzdem an diesem Montag von Alton nach London zurückfuhr? Ganz einfach: Roxane, die die Fähigkeit besaß, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln, hatte erfahren, daß Dämonen in Alton – ausgerechnet da! – ein Krematorium des Grauens geschaffen hatten, in dem die Seelen unglücklicher Menschen verbrannt werden sollten.
    Das war natürlich Grund genug für mich, mit meinem Freund doch Alton aufzusuchen. Mein Partner Tucker Peckinpah stellte uns einen Hubschrauber zur Verfügung, und schon bald machten wir Bekanntschaft mit Dämonen, die sich Portius Tanne und Vernon Scurrah nannten. Gefährliche echsenköpfige Wesen. Sie bildeten mit Yora, der Totenpriesterin, ein Triumvirat, das ein kleines Heer von schwarzen Schatten befehligte.
    Es war nicht leicht, den Dämonen das Handwerk zu legen, aber wir schafften es.
    Und der ganz große Hammer bei der Geschichte war, daß Yora, die Totenpriesterin, das Mädchen mit dem Seelendolch, die Zwillingsschwester Odas war.
    Yora lebte nicht mehr. Ihre grellen Todesschreie gellten mir immer noch in den Ohren. Wir hatten sie und ihre Schatten ins Höllenfeuer getrieben, das sie augenblicklich auffraß. Ich war neugierig, wie Oda, die weiße Hexe, die unter meinem Dach wohnte, diese Nachricht aufnehmen würde.
    Wir erreichten London.
    Der Vormittagsverkehr war dicht, aber ich kannte wenig befahrene Schleichwege, die uns ohne Aufenthalt nacht Paddington brachten. Kurz vor elf Uhr stoppte ich meinen weißen Peugeot 504 TI in der Chichester Road vor dem Haus Nummer 22.
    »Wieder daheim«, sagte ich.
    Vicky Bonney und Mr. Silver stiegen aus. Ich ließ den Wagen in die Garage rollen und atmete auf. Bevor ich ausstieg, schob ich mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne.
    Alton gehörte der Vergangenheit an. Es war schlimm gewesen.
    Mr. Silvers übernatürliche Fähigkeiten hatten uns auf Schritt und Tritt gefehlt. Würde er sie jemals wiedererlangen? Er behauptete, er würde sie sich wiederholen. Aber war das nicht bloß eine Trotzreaktion? Täuschte er sich damit nicht selbst? Woher denn wiederholen? Als einer von Magos Schergen ihn mit der Höllenpeitsche traf, verhinderten diese Kräfte gerade noch, daß der Ex-Dämon zugrunde ging. Dann zerbrachen sie, und ich richtete mich allmählich darauf ein, daß wir fortan ohne sie auskommen mußten.
    Oda und Roxane waren nicht zu Hause.
    Mr. Silver fläzte sich im Living-room in einen bequemen Sessel und streckte die Beine von sich.
    Vicky Bonney zog sich mit der Post in ihr Arbeitszimmer zurück.
    Und ich nahm mir die Zeitung vor, um zu erfahren, was es Neues gab. Da läutete das Telefon.
    Ich hob ab. »Tony Ballard.«
    »Hallo, Tony, seid ihr alle gesund aus Alton zurückgekehrt?«
    fragte Tucker Peckinpah, der reiche Industrielle, der es verstand, sein Geld mit lukrativen Geschäften immer weiter zu vermehren.
    »Guten Tag, Partner«, erwiderte ich. »Ja, wir sind alle gesund und munter. Vielen Dank für die Bereitstellung des Hubschraubers.«
    »War eine Selbstverständlichkeit. Was war los in Alton? Erzählen Sie!«
    Ich berichtete ihm ausführlich. Er hatte ein Anrecht darauf, schließlich arbeitete ich für ihn. Ich bin Privatdetektiv, und Tucker Peckinpah hatte mich auf Dauer verpflichtet.
    Den Samstag und den Sonntag hatten wir dazu verwendet, um das Haus der Wadsworths wieder wohnlich zu machen, denn der Angriff des Todesbaums hatte darin arge Verwüstungen angerichtet.
    Als ich geendet hatte, sagte Peckinpah: »Da hatten sie ja mal wieder alle Hände voll zu tun.«
    »Können Sie laut sagen«, erwiderte ich.
    »Darf ich zum eigentlichen Grund meines Anrufs kommen, Tony?«
    »Aber ja.«
    »Würden Sie mit mir in meinem Club essen?«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte ich, denn in Peckinpahs Club gab es nur erlesene Speisen.
    »Sie können natürlich alle Ihre Freunde mitbringen, wenn Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher