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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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Sie wollten mir nicht glauben, daß er bewußtlos sei, und erst der Hinweis darauf, sein Zimmer werde von einem G-man bewacht, veranlaßte sie, den Versuch, ihn zu sprechen, aufzugeben.«
    »Mir kommt da eine glänzende Idee«, sagte Phil plötzlich und packte mich am Arm. »Was hältst du davon, wenn du dich für zwei oder drei Tage hier einquartierst und Logan spielst. Dr. Ferry kann bestimmt das Nebenzimmer freimachen und jedem, der es wissen will, erzählen, der Gangster läge darin. Wenn wirklich ein Besucher kommt, so empfängst du ihn. Wenn er dir auf die Nerven geht oder Dinge fragt von denen du nichts weißt, so kriegst du einen Schwächeanfall.«
    »Und wenn einer kommt, der mich abmurksen will?«
    »Unser Boy vor der Tür wird selbstverständlich von jedem eine Legitimation verlangen und ihn außerdem nach Waffen untersuchen.«
    »Und ich könnte mir die Null acht unters Kopfkissen legen. Das ist unbedingt der sicherste Schutz. Wenn es hier persönliche Bekannte von Logan gibt, so werden sie erscheinen, und dann sehe ich, ob ich die Rolle durchführen kann oder nicht. Du hast recht, Phil. Morgen früh fange ich an, in Bill Logans Haut zu schlüpfen.«
    Mr. High schüttelte zwar wieder bedenklich den Kopf, aber er hatte uns ja nun einmal freie Hand gegeben. Am nächsten Morgen um sieben erschienen Phil und ich im Krankenhaus. Und eine halbe Stunde später war Mario, mit dem wir das am Vorabend verabredet hatten, mit seinem Handwerkszeug zur Stelle. Es dauerte fast eine Stunde, bis er mich verarztet hatte, und ich schwitzte Blut und Wasser dabei. Als ich mich dann im Spiegel besah, hätte ich mich selbst kaum wiedererkannt. Danach nahm er den Schnurrbart wieder ab und probte ein paarmal mit mir, bis ich begriffen hatte, wie man das macht.
    Dann kam Dr. Ferry und legte mir einen kunstgerechten Verband um die rechte Schulter an. Dieser Verband saß so, daß ich den Arm, wenn ich wollte, bewegen konnte.
    Das nächste war, daß dar Arzt das Sheraton-Hotel anrief und darum bat, daß man die Toiletteartikel des Mr. Logan schicken solle. Für alle Fälle ersuchte er darum, auch Wäsche, Anzug und Schuhe herauszusuchen. Die Kofferschlüssel waren in der Aktentasche, die mit ihrem kostbaren Inhalt neben dem Bett stand, das ich nun seufzend beziehen mußte.
    Phil amüsierte sich königlich dabei, und ich hatte eine Wut. Fast bereute ich, mich auf das ganze Theater eingelassen zu haben.
    »Geh los und besorge uns eine Flasche White Horse«, bat ich. »Das ist das einzige, was mich noch trösten kann.«
    »Sei mir nicht böse, mein lieber Jerry, aber da muß ich erst den Arzt fragen. Ich weiß ja nicht, ob dir das in deinem Zustand bekommt.«
    Ich sah mich nach einem harten Gegenstand um, den ich ihm an den Kopf werfen wollte, aber da war er schon draußen. Als er zurückkehrte, hatte er nicht nur die Flasche, sondern auch sechs Päckchen Zigaretten mitgebracht.
    »Solange du das Fenster aufläßt, sagt der Doktor, darfst du rauchen. Die Stationsschwester ist so halbwegs eingeweiht, obwohl sie nicht weiß, wer du bist; aber irgendeine Erklärung mußte ihr ja gegeben werden. Gute Besserung, Mr. Logan«, höhnte Phil, als er endlich ging. »Wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich Sie gelegentlich wieder aufsuchen.«
    Der hatte gut witzeln, aber ich fühlte mich doch ganz wohl in meinem Bett. Ich trank noch einen Whisky und beschloß, etwas zu schlafen.
    Als das Mittagessen kam, mußte die Schwester mich wecken. Es war gut und billig, nur etwas wenig. Ich sagte das und bekam sofort noch eine Portion.
    Ich rauchte eine Zigarette, und bevor ich mich versehen hatte, war ich wieder eingeschlafen.
    Am Nachmittag um vier geschah dann das, was ich erhofft und trotzdem gefürchtet hatte. Der Doktor kam.
    »Unten ist eine Dame, die fragt, ob sie Sie nicht wenigstens einen Augenblick sehen könne. Was soll ich ihr sagen?«
    »Zuerst fragen Sie nach dem Namen, und dann machen Sie sie darauf aufmerksam, ich sei noch so schwach, daß ich keinesfalls reden dürfe. Wie sieht sie aus?«
    »Tja, was soll ich da sagen? Sie ist bestimmt reichlich über dreißig, aber sehr gut zurechtgemacht. Eine Lady ist sie nicht. Ich bin eher der Ansicht, daß sie einen Posten in einem Nachtclub hat, aber man kann sich auch irren.«
    »Na, dann fragen Sie zuerst einmal nach dem Namen, und wenn sie diesen genannt hat, rufen Sie mich an.«
    Es vergingen drei Minuten, und dann wußte ich, daß die Dame Lilly hieß. Der Nachname Smith war natürlich
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