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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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Wann können Sie mir Bescheid geben?«
    »Morgen- früh um neun spreche ich mit dem Chef und rufe Sie dann an.«
    »Sie brauchen nur zu sagen, die Angelegenheit sei in Ordnung. Dann weiß ich Bescheid. Man kann niemals wissen, wer von den Mädels in der Vermittlung sitzt und ob man sie mithört.«
    »Nette Zustände sind das bei Ihnen.« Wir tranken noch einen, und dann trommelte Harper zum Aufbruch. In Broomestreet war er der Boß der Mordkommission sechs, aber zu Hause hatte der Ärmste nicht zu sagen. Er würde sich hüten, sein Ehegesponst mit dem Dinner warten zu lassen.
    Harper ging voraus durch das Lokal und faßte nach dem Griff der Schwingtür. In diesem Augenblick sah ich, wie sein Körper sich straffte. Er zögerte einen Moment, riß die Tür auf und stand Auge in Auge mit einem Mann, den ich jetzt schon fast als alten Bekannten bezeichnen konnte. Es war Henry Hardy, der Gangster ohne Hals, der Vertreter des Syndikats im PARISIANA.
    »Hello Henry!« sagte der Captain mit bösem Lächeln. »Was machst du denn hier?«
    »Das gleiche kann ich dich fragen, du Schnüffler. Ist man denn nirgends davor geschützt, eure Visagen ansehen zu müssen?« Hardy spuckte Feuer.
    »Hat mich gefreut, dich zu sehen, Henry.« Harper grinste immer noch. »Bis zum nächsten Mal.«
    »Ja, bis zum nächsten Mal!« Es war mir, als ob der Kerl mich dabei fixierte und seine Worte an mich richtete, aber ich konnte mich getäuscht haben.
    »Kennen Sie den Halunken?« fragte der Captain, bevor wir uns draußen trennten.
    »Ich habe ihn zweimal gesehen, aber vorgestellt wurde er mir noch nicht. Ich weiß nur, wie er heißt und was er für einen Ruf hat, das haben Sie mir ja selbst gesagt.«
    »Ich weiß, aber ich hatte eben den Eindruck, als ob er genau wüßte, wer Sie sind.«
    Am nächsten Morgen um neun Uhr fünfzehn hatte ich Mr. Highs offizielle Genehmigung, die Hintergründe des Mordes an Ellen Grouch aufzuklären.
    »Wenn ihr beide«, sagte er zu Phil und mir, »soviel Material beschafft, daß wir die PARISIANA schließen können, so verspreche ich euch eine Woche Urlaub.«
    Das war ein Angebot. Eine Woche Extraurlaub bekommt man nicht alle Tage, und so nahmen wir uns vor, ihn zu verdienen. Ich gab Captain Harper die freudige Botschaft durch und stellte ihm in Aussicht, die Akten, die für ihn ziemlich wertlos geworden waren, abholen zu lassen. Er freute sich wie ein Schneekönig und versicherte, er werde alles tun, um uns zu helfen. Jetzt, da er sich auf eine Anordnung des FBI berufen konnte, brauchte er keine Beschwerde mehr zu fürchten.
    Das nächste war, daß wir unseren alten Freund Neville auf suchten, um das Resultat seiner Bemühungen in Empfang zu nehmen.
    »Mit einem netten Mob habt ihr euch da eingelassen«, verkündete er grinsend. »Hört zu. Ich habe hier alles schwarz auf weiß. Fangen wir mit Yvonne Casco an. Du sagtest mir, Jerry, sie stamme aus Chicago. Das stimmt auch, aber sie verbrachte ihre Jugend an einem ganz anderen Platz, nämlich in einer Vorstadt von New Orleans, in Jefferson Parish. Bist du dir klar, was das heißt?«
    Natürlich war ich mir klar. Louisiana ist einer der wenigen Staaten, in denen kleine Städte und Landstriche von Sheriffs zusammen mit ihren »Juries« von vierzehn gewählten Bürgern regiert werden. Wenn der Sheriff ein Gangster ist, so kann niemand etwas dagegen tun, und »King« Clancy war einer, wie er im Buche steht. Das ganze Städtchen ist eine einzige Spielhölle, und in dieser Umgebung war Yvonne Casco aufgewachsen.
    »Mach weiter«, sagte ich.
    »Die Casco lebte also dort in Saus und Braus, bis sie sich vor fünf Jahren entschloß, die Tapeten zu wechseln und New York mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Zusammen mit ihr kam Henry Hardy an, der ihr nach bestem Können unter die Arme griff, und Hardy kann verdammt viel. Die beiden verfügten über ein sehr ansehnliches Betriebskapital, das angeblich von einer Gruppe von Finanzleuten stammt. Wenn du mich fragst, so sage ich, daß das Syndikat dahintersteckt.«
    »Das gleiche hat Captain Harper mir auch gesagt.«
    »Dann weißt du wohl auch schon, daß Henry Hardy ein Name ist, der in der Unterwelt nur mit Ehrfurcht genannt wird.«
    Ich nickte wieder.
    »Dann haben wir da noch Percy Margard, der zur Zeit Yvonne Cascos Freund ist. Hast du diesen Margard schon einmal gesehen?«
    »Nein.«
    »Stell dir einen blondlockigen Apollo vor, einen Kerl, auf den jede Frau fliegt, der noch niemals etwas getan hat, um Geld zu verdienen,
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