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0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen

Titel: 0115 - Heiße Eisen - kalte Duschen
Autoren: kalte Duschen
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bekamen Krach. Dabei schien auch Eifersucht mitzuspielen. Die Casco ist mit einem eleganten, schönen Mann liiert. Er heißt Percy Margard und hat Zeit seines Lebens noch niemals etwas gearbeitet. Seit zwei Jahren ist er Yvonnes Auserwählter. Es scheint nun, daß Ellen Grouch etwas mit ihm angebändelt oder sich wenigstens Mühe darum gegeben hat. Als nun die Geldfrage aufs Tapet kam, packte die Casco aus. Immerhin fehlt Ellens Handtasche und gleichgültig, ob sie etwas von Wert darin hatte, besteht die Möglichkeit, daß jemand das annahm und es also doch ein Raubmord war.«
    »Aber Sie scheinen selbst nicht daran zu glauben, Captain«, sagte ich.
    »Nicht so ganz. Ich hatte von Anfang an drei Verdächtige. Nummer eins ist Yvonne Casco. Sie mögen mir nun sagen, daß die Art, wie Ellen Grouch umgebracht wurde, für eine Frau als Mörderin außergewöhnlich aussähe, Sie müssen aber berücksichtigen, daß die Casco keine alltägliche Erscheinung ist. Sie bemüht sich zwar, nicht aus der Rolle zu fallen, aber manchmal läßt sie sich gehen. Sie stammt aus Chikago, war mit 14 Jahren schon in einer Erziehungsanstalt, rückte dort aus und spielte den Lockvogel für eine Gang. Sie ist ein Gangstermädchen und bleibt es. Außerdem wissen wir, wer hinter ihr steht. Sie waren doch neulich dort, Cotton. Haben Sie nicht den Kerl ohne Hals gesehen?«
    »Natürlich habe ich das. Was ist mit ihm los?«
    »Er beschützt die Casco, aber das ist nur der Vorwand. Wenn sie einen Gorilla wollte, so könnte sie den billiger bekommen. Der Bursche heißt Henry Hardy, ist Gangster von Beruf, und zwar einer der klügsten, die ich je gesehen habe. Mit Ausnahme von Kleinigkeiten konnte ihm bisher kein Staatsanwalt etwas anhängen, obwohl er bereits zweimal wegen Mordes angeklagt war. Wo Henry Hardy auftritt, steht viel Geld auf dem Spiel. Ich weiß genau, wer und was er ist, aber ich werde es ihm niemals beweisen können. Hardy ist Vertrauensmann des Syndikats.«
    »Der Teufel hole das Syndikat«, wünschte ich aus ganzem Herzen. »Ich möchte mich einmal wieder mit der Bande anlegen.«
    »Tun Sie das lieber nicht, Cotton, solange Sie es vermeiden können«, sagte Harper. »Das Syndikat lebt länger als wir.«
    Ich wußte natürlich, daß er recht hatte. Wie oft hatten wir schon geglaubt, diese Verbrecherorganisation zerschlagen zu haben. Es nutzte nichts. Sie war immer wieder da. Sie wuchs, blühte und gedieh. Ich hatte jetzt keine Lust, meine Ansicht darüber zum besten zu geben. Stattdespen fragte ich:
    »Und was weiter in dem Mordfall Grouch?« '
    »Es ist noch ein dritter Verdächtiger da, Yvonne Cascos Freund Percy. Möglicherweise hat er die Frau umgelegt, weil er wirklich etwas mit ihr hatte und sie daran hindern wollte, das auszuplaudern.«
    »Wie ist das denn mit ihrem Mann?« fragte mein Freund. »Der hätte doch auch Grund gehabt. Schließlich ist es ja keine Freude für einen Ehemann, wenn seine Frau dauernd über die Stränge schlägt.«
    »Alles das und noch viel mehr habe ich mir durch den Kopf gehen lassen, aber im Augenblick sind mir die Hände gebunden. Grouch sprach mit meinem Chef. Auch der ist der Meinung, es handele sich um einen Raubmord und wir müßten unsere Nachforschungen nur in dieser Richtung führen. Alles andere ist tabu. Zum Beispiel hat dieser Grouch einen Stiefbruder, Frank Weaver. Er ist viel jünger und hat es noch nicht weit gebracht. Er und seine Frau Dorothee sind finanziell von Grouch abhängig, der beide ziemlich unter dem Daumen hat.«
    »Dieser Grouch scheint jeden unter dem Daumen zu haben, mit Ausnahme seiner eigenen Frau. Ich möchte mir den Burschen doch einmal ansehen.«
    »Ihrer Mildtätigkeit sind keine Grenzen gesetzt«, meinte Harper. »Ich darf nicht, Ihnen kann ich aber keine Vorschriften machen.«
    Natürlich durfte ich eigentlich auch nicht, aber ungelöste Rätsel üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus. Ich konnte mir schlecht einen Ehemann vorstellen, der darauf besteht, daß die Nachforschungen nach dem Mörder seiner Frau, wenn auch nicht eingestellt, so doch eingeschränkt werden. Ich versprach nichts, aber mein Entschluß war bereits gefaßt.
    Im Office lag nichts Besonderes vor. Eigentlich hätte ich mir ja nun die Erlaubnis unseres Chefs holen müssen, ich verschob das jedoch. Phil warnte. Dabei war er genauso neugierig wie ich selbst. Wir gaben Neville, unserem alten Kollegen, dessen Spürsinn fast unfehlbar ist, den Auftrag, die Vergangenheit sämtlicher
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