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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer
Autoren: Unbekannt
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hatte sein einzig schlagkräftiges Argument bereits zu oft benutzt, so daß es nicht mehr die gewünschte Wirkung ausübte. Kutlos, der niemals an seinem Sieg gezweifelt hatte, nickte Hepna-Kaloot leicht zu, der ein unergründliches Lächeln zeigte.
    Und da wußte Kutlos, daß Hepna-Kaloot der einzige war, den er nicht überzeugt hatte. Nur war der Anti ein zu erfahrener Techniker, um das zuzugeben.
    „Er verfolgt die gleiche Strategie wie ich", dachte der Hohepriester verblüfft.
    „Wenn Atlan und Cardif aufeinanderprallen, werden wir die lachenden Dritten sein", erklärte Kutlos.
    „Dieses System gehört zum Machtbereich des Großen Imperiums. Indem die Solare Flotte uns angreift, mischt sie sich in die inneren Angelegenheiten Arkons ein."
    Kutlos schritt zu dem Bildschirm des Ortungsgerätes der optischen Aufzeichnung .Er schaltete das Gerät ein. Auf der Mattscheibe tauchten wieder die glühenden Pünktchen auf.
    „Der Plan ist gut", sagte er. „Und er wird funktionieren."
    Mit diesen einfachen Worten hatte Kutlos beschlossen, viertausend terranische Schiffe zu vernichten - oder besser, sie vernichten zu lassen. Wenn dabei Tausende von arkonidischen Roboteinheiten zerstört werden sollten, konnte es den Antis nur recht sein.
     
    *
     
    Eines der Objekte, welches auf den Bildschirmen der Antis nur als Lichtblitz zu sehen war, das Linearschlachtschiff IRONDUKE, hielt eine feste Kreisbahn um Saos ein.
    Leutnant Brazo Alkher schob seinen schlaksigen Körper über den langen Gang, der von der Kommandozentrale zu den Kabinen der Offiziere führte. Knapp hinter ihm ging Leutnant Stana Nolinow, der mit seiner untersetzten Figur und den blonden Stachelhaaren einen krassen Gegensatz zu dem großen, knochigen Alkher bildete.
    Die beiden Offiziere kannten sich bereits seit dem ersten Einsatz der FANTASY. Zusammen mit Perry Rhodan hatten sie den Schiffbruch überlebt und waren von Captain Samuel Graybound gerettet worden.
    Eine echte Freundschaft verband die beiden Männer, die weit über den Rahmen einer bloßen Kameradschaft hinausging. In kämpferischer Hinsicht waren sie ein phantastisch gut eingespieltes Team.
    Ein Brazo Alkher in der Feuerleitzentrale eines Raumschiffes war gefährlicher als zehn andere Schwere Kreuzer zusammen.
    Wenn man Alkher nach seinen besonderen Fähigkeiten fragte, pflegte er schlicht zu antworten: „Ich bediene die Geschütze, mehr nicht."
    Wie er sie bediente, war jedoch eine andere Sache.
    Die Gefangenschaft auf Saos hatte die Leutnants fester zusammengeschweißt. Sie wußten, daß sie ihren unfreiwilligen Aufenthalt auf Saos einzig und allein jenem Manne zu verdanken hatten, den sie alle für Perry Rhodan hielten. Rücksichtslos hatte Cardif sie auf dem Schiff der Antis zurückgelassen und außerdem noch befohlen, auf das Schiff der Priester zu feuern.
    „Was er wohl von uns will?" fragte Nolinow und blieb stehen.
    Der halb mißtrauische, halb abfällige Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Alkher schüttelte bedauernd seinen Kopf.
    „Du sprichst vom Chef", erinnerte er seinen Freund.
    „Allerdings", entgegnete Nolinow verbittert.
    Alkher blieb vor einer Kabine stehen und klopfte an. „Kommen Sie herein!" Alkher öffnete und betrat den kleinen Raum. Der Boden war mit Spiegelscherben bedeckt. Verwirrt richtete Alkher seine Blicke auf das Bett, wo Perry Rhodan lag.
    Der Administrator hatte seine Uniformjacke abgelegt und mit einem weiten Pullover vertauscht. Er trug eine dunkle Lichtschutzbrille, wie sie die Techniker in den Konverterräumen benutzten. Der Leutnant hörte Nolinow hinter sich hereinkommen.
    „Sie haben uns rufen lassen, Sir", meldete sich Alkher.
    Durch die undurchsichtige Brille konnte er die Augen Rhodans nicht erkennen. Als sich der Administrator aufrichtete, wußte Brazo Alkher nicht, ob der Blick des Mannes auf ihm oder Nolinow ruhte.
    Rhodan gab sich unerwartet freundlich.
    „Sie wissen, daß ich Sie beide zu meinen engsten Vertrauten zähle", eröffnete er den Leutnants.
    „Jawohl, Sir", sagten Alkher und Nolinow wie aus einem Munde.
    Alkher fühlte, wie ihn ein verständnisloser Blick Nolinows streifte. Auch ihm war es nicht ganz ersichtlich, wie sie zu dieser Sonderstellung gekommen sein sollten.
    „Ich hatte nur Sie beide dazu auserwählt, mit mir auf Wanderer zu landen", erinnerte Rhodan. „Ich weiß Ihre Qualitäten zu schätzen."
    Brazo Alkher fühlte sich in zunehmendem Maße unsicher. Dieses ganze Gerede führte auf etwas hinaus, was
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