Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erwehren.
    Leutnant Alkher hat uns berichtet, daß seine Flucht zusammen mit Stana Nolinow von den Antis geschickt vorbereitet wurde. Alkher und Nolinow sollten glauben, daß ihr Entkommen nicht im Sinne der Priester war."
    „Daraus läßt sich folgern, daß die Antis daran interessiert sind, uns hier zu sehen. Sie haben einen besonderen Grund, uns anzulocken", überlegte Bull. „Ihr militärisches Potential auf Saos ist einem massierten Angriff unserer Verbände auf die Dauer nicht gewachsen. Das wissen sie doch selbst ganz genau."
    „So ein hintergründiges Spiel ist richtig nach ihrem Geschmack", erklärte Claudrin grimmig. „Wir sollten dieser Bande tatsächlich eine Lektion erteilen."
    Der Oberst war ein Mann der Tat. Unter seiner Führung war die IRONDUKE zu dem schlagkräftigsten Schiff der Solaren Flotte geworden. Hinzu kam der Linearantrieb des 800 Meter durchmessenden Kugelriesen. In diesem Augenblick standen mehr als 4000 terranische Einheiten, darunter mehrere Superschlachtschiffe, im Saos-System. Es war undenkbar, daß diese Barriere aus Stahl und Energie von einem fremden Schiff unbemerkt durchbrochen werden konnte. Kein Raumschiff von Saos konnte starten, und das Vorhaben einer Landung wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Die schalenförmige massierte Staffelung der Terra-Schiffe hatte den zweiten Planeten der Sonne 41-B-1847 Arqh vollkommen abgeriegelt. Der kleine, gelbe Stern besaß keinen Eigennamen, nur die Katalogbezeichnung.
    Zwei Planeten umkreisten ihn, der äußere war Saos. Er unterstand dem Großen Imperium unter Atlan, der er sich nahe des Kugelsternhaufens M13, 33218 Lichtjahre von der Erde entfernt, befand.
    Vom menschlichen Standpunkt aus war Saos eine unfreundliche Welt. Die Atmosphäre bestand zum größten Teil aus Stickstoff und Kohlensäure, während der lebenswichtige Sauerstoff nur in geringen Mengen vorhanden war. Das größte Problem war jedoch die langsame Rotation des Planeten. Für eine einzige Umdrehung benötigte er 214 Stunden Erdzeit. Daraus resultierten einige unangenehme Begleiterscheinungen, wie sie in der Mehrzahl nur bei Welten ohne Eigenrotation vorkommen.
    Orkanähnliche Stürme tobten in der Übergangszone zwischen Tages - und Nachthalbkugel. Dieses Gebiet war immer von der Wildheit der aufgepeitschten Natur bedroht. Unter solchen Umständen hatten sich auf Saos keine weiten Vegetationsstreifen ausbreiten können, er war ein Wüstenplanet geblieben.
    Oberst Claudrin wußte nicht nur aus den Schilderungen der Leutnants Alkher und Nolinow, welche Verhältnisse er antreffen würde, wenn tatsächlich eine Invasion stattfände. Im stillen hoffte er wie jeder andere an Bord, daß es gelänge, den Antis das Geheimnis von Rhodans Veränderung zu entreißen.
    Der Epsalgeborene konnte nicht wissen, daß seine Hoffnung einem Wolf im Schafspelz galt. Niemand in der Flotte wußte von der wahren Identität des Administrators. Noch war jeder gewillt, den Befehlen des falschen Rhodan zu folgen.
    Die sichtbaren, körperlichen Veränderungen, die der Administrator erdulden mußte, wären von seinen Freunden mit Fassung getragen worden, wenn nicht gleichzeitig damit ein anderer Charakter zum Vorschein gekommen wäre.
    Claudrin war ein vernünftiger Denker. So war er der erste, der seinen Satz korrigierte.
    „Ich meine natürlich, daß wir auf breiter Basis gegen die Baalol vorgehen sollten", erklärte er. „Hier auf Saos liegt der Fall ziemlich verworren, wenn wir nicht die Pläne der Antis kennen."
    „Sie werden sie uns gewiß nicht freiwillig verraten", vermutete Dr. Riebsam sarkast isch.
    Niemand widersprach ihm. Wer von den Antis Informationen haben wollte, mußte sie sich auf Saos holen. Doch darauf schienen die Priester nur zu warten. Bull, der in Cardifs Abwesenheit versuchte, die Fehler seines vermeintlichen Freundes abzuschwächen, sah sich in einer unglücklichen Situation. Er mußte Rhodan beweisen, daß ein Angriff auf diesen Anti-Planeten sinnlos war. Um diesen Beweis zu erbringen, mußte er jedoch auf Saos landen. Der untersetzte Mann begann zu ahnen, daß die Priester eine Falle aufgestellt hatten, in die die Solare Flotte so oder so hineinstolpern würde. Rhodan - dieser Rhodan - war die beste Gewähr dafür.
     
    *
     
    Kutlos Strategie war einfach und erfolgreich. Sie bestand einfach darin, die Anweisungen des Hohen Baalol in jedem Falle durchzuführen. Auf diese Weise war der Anti zum amtierenden Priester von Saos avanciert. Wenn sich Kutlos überhaupt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher