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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
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denen die Genugtuung flimmerte. „Leben Sie wohl, Terraner! Es kann gut möglich sein, daß wir uns wiedersehen. Ich werde dann an Ihre Großmut denken."
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schaltete er das Gerät aus. Bully aber konnte ihn immer noch sehen, denn längst waren die Fern- Kameras der IRONDUKE auf die Insel gerichtet. Rhobal ließ den transportablen Sender einfach stehen und bestieg als letzter Anti das Schiff der Springer.
    Sekunden später startete es und stieg mit heulendem Antrieb in die Stratosphäre hinauf, den wartenden Kreuzern der terranischen Flotte entgegen.
    Captain Torsin zögerte nicht, als er den Befehl erhielt.
    Das Tor zur Festung war von den Antis offengelassen worden.
    Langsam schob sich U-35 in den Tunnel, bis es durch die Schleuse in den Felsenhafen gelangte. Ein Kommando ging von Bord, geführt von Major John Rengall.
    Mit Peilsendern ausgerüstet fanden sie den Funkraum verhältnismäßig schnell. Rengall klopfte gegen die verschlossene Tür, erhielt aber keine Antwort. Seine Besorgnis stieg. Der zum Kommando gehörige Funker nahm Verbindung mit U-35 auf, das Boot wiederum mit der IRONDUKE. Bully, der Rhodan immer noch sehen konnte, teilte mit: „Er muß bewußtlos geworden sein, denn er rührt sich nicht. Sein Kopf liegt auf der Tischplatte. Brecht den Raum mit Gewalt auf."
    U-35 gab die Anordnung weiter. Rengall, der sich inzwischen das Schloß angesehen hatte, winkte ab, als ein Spezialist mit der Sprengladung hinzutrat.
    „Nicht notwendig. Ein Magnetschloß. Das haben wir gleich ..."
    Während er sprach, manipulierte er mit geschickten Fingern an dem Mechanismus herum. Man konnte seiner Arbeit ansehen, daß es nicht das erste Schloß dieser Art war, das er gewaltsam zu öffnen versuchte. Als Angehöriger des Solaren Sicherheitsdienstes war er darauf geschult, auch die Schlösser außerirdischer Technologien aufzubrechen, wenn es sein mußte.
    Lautlos fast gab die Tür plötzlich nach. Rengall wäre fast in den dahinterliegenden Raum gefallen, wenn Leutnant Brischkowski ihn nicht gehalten hätte.
    Rhodan saß zusammengesunken auf einem Schemel. Nur die Tatsache, daß seine verschränkten Arme vor ihm auf dem Tisch lagen, vom herabgesunkenen Kopf beschwert, hatte verhindern können, daß er auf den Boden gerutscht war. Rasch wurde er zum Boot gebracht.
    Das Springerschiff wurde von mehreren Kreuzern erwartet, die ebenfalls mit halber Lichtgeschwindigkeit flogen.
    Wie vereinbart, wurde der Impuls-Sender aus der Schleuse gestoßen. Der metallene Kasten war leicht aufzufischen. Ein Offizier drückte den grünen Knopf ein. Die Bombe war entschärft.
    Ungehindert ging das Schiff der Springer in Transition, an Bord die zweihundertfünfzig Baalol-Priester und der angebliche Thomas Cardif. Körperschirme der Antis traten Sekunden vorher in Tätigkeit und verschleierten Intensität und Ausgangspunkt des Sprunges. Mit unbekanntem Ziel tauchte das Schiff in den Hyperraum.
    Erst als Bully die Nachricht erhielt, atmete er auf.
    Sekunden später erschütterte eine gewaltige Explosion das Meer unter ihm. Ein Wasserberg hob sich in die Höhe, Felsbrocken wurden weit in die Atmosphäre geschleudert und eine Feuerfontäne schoß dicht an der IRONDUKE vorbei. Die Festung der Antis war gesprengt worden.
    Es wurde Bully niemals klar, ob die Detonation zu spät erfolgte, oder ob beabsichtigt war, daß man Rhodan vorher in Sicherheit bringen konnte. Natürlich konnte er nicht ahnen, daß der falsche Rhodan den Zeitzünder erst dann eingeschaltet hatte, als man ihn fand.
    Zum Glück wurde weder ein Schiff noch ein U-Boot beschädigt.
    Bully befahl den getauchten Raum-Einheiten, zu der Blockadeflotte zurückzukehren, und gab dem Kommandanten des Frachters den Auftrag, die U-Boote einzusammeln und an Bord zu nehmen. Für ihn war das Unternehmen Okul erledigt. Er konnte ja nicht ahnen, daß es gerade erst begonnen hatte.
    Noch während die IRONDUKE auf der Insel landete, fast genau an der gleichen Stelle, an der die Antis an Bord des Springerschiffes gegangen waren, trafen die ersten Hyperfunk- Meldungen eines Relais-Schiffs ein. Die Springer hatten, als man ihnen das Losungswort gab, ohne jeden Widerstand und ohne zu fragen, den gesamten Vorrat an Liquitiv herausgerückt, der in dem Depot gelagert wurde. Für Wochen hinaus war der Bedarf der Erde gedeckt. Die Gefahr der Revolten wurde damit beseitigt, wenn auch nichts anderes als ein Aufschub erreicht worden war. Bully war sicher, daß auch die anderen
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