Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rhodan auf der Erde weilte oder irgendwo auf einem unbekannten, mörderischen Kleinplaneten in der Zentrumszone der Milchstraße.
    „Wer kann von dem Liquitiv gewußt haben?" flüsterte Lydia verstört. „Wir haben es doch geheimgehalten, weil du mich darum gebeten hattest. Ich wußte zwar nie, warum du damals so erschrocken warst, als du davon erfahren hast, daß ich regelmäßig den Likör trinke, aber ich fügte mich deiner Bitte. Immerhin mußt du zugeben, daß mich das Zeug verjüngte - und das gefiel dir doch. Wir haben zu spät erfahren, was es mit dem Teufelsgift auf sich hat - ich zu allerletzt."
    „Und es war noch zu früh", sagte Rengall und setzte sich, indem er seine Frau mit sich zog. „Die Lust zu der Party ist mir vergangen. Sollen sie nach Hause gehen. Jetzt wird uns niemand helfen. Liquitiv wird bald wertvoller sein als Gold, denn es bedeutet für alle, die es tranken, pures Leben. Auch wenn jemand von unseren Freunden Liquitiv in großen Vorräten hat, wird er uns nichts geben. Außerdem will ich nicht, daß jemand etwas erfährt.
    Als Regierungsbeamter ..."
    „Auch dann nicht, wenn mein Leben davon abhängt?" Er streichelte ihren Arm. „Vorher sind wir in Terrania, Liebling. Ich möchte nur wissen, wer der Schuft gewesen ist, der das Zeug gestohlen hat. Es kann nur jemand aus unserer nächsten Umgebung sein. Einer der Dienstboten vielleicht. Wenn jemand süchtig ist und nicht an das Zeug herankommt, ist er zu allem fähig." Sie legte den Kopf an seine Brust. „Ich will nie mehr hierher zurück, John. Verkaufe das Haus. Ich will es nie mehr sehen."
    Er seufzte. „In fünf oder sechs Tagen, Liebes, wirst du andere Sorgen haben."
    Mit einem jähen Mißklang brach die Musik ab. Jemand schrie laut und eindringlich. Ein anderer Mann fluchte, dann klatschte es.
    Polternd fiel etwas zu Boden.
    John war aufgesprungen. Ohne sich weiter um seine Frau zu kümmern, lief er quer über den gepflegten Rasen in Richtung des Hauses. Im unsicheren Schein der Lampions erkannte er eine Menschenansammlung - seine Gäste. Sie umstanden die Bar und das Podium der Musiker.
    Ein Mann lag am Boden. Jemand hatte ihn niedergeschlagen. Es war Dr. Philipp Morris. „Was ist hier geschehen?" wollte Rengall wissen.
    Einer der Musiker deutete auf seinen zertrümmerten Baß.
    „Er muß verrückt geworden sein, Sir. Er riß mir das Instrument aus der Hand, sprang mit beiden Füßen hinein und zertrampelte es. Dabei tobte er wie ein Irrsinniger und schrie, es habe ja doch alles keinen Zweck mehr. Ich bin ein friedfertiger Mensch, Sir, aber ich hätte mich fast an ihm vergriffen."
    „Jemand hat es ... wer?" Ein Mann im Frack trat vor. Er strich sich durch die Haare.
    „Ich, Sir Bengali." Es war Garry Rascall, der Manager des Golfclubs. „Was blieb mir anderes übrig? Er tobte wie ein Irrsinniger und hätte die gesamte Kapelle zerschlagen. Jemand mußte ihn zurückhalten. Ich weiß auch nicht, was mit ihm geschehen ist, aber..."
    „Schon gut, Garry. Sie können nichts dafür." Er betrachtete Phil und sah, daß er bewußtlos war. „Garry, bringen wir ihn zu mir hinauf in mein Zimmer. Wir legen ihn auf die Couch. Und falls er zu sich kommt ..."
    Sie trugen ihn hinauf. Dann fragte Rascall: „Was meinten Sie damit ... falls er zu sich kommt? Warum sollte er nicht zu sich kommen? Es war ein harter Hieb, zugegeben, aber bisher sind alle wieder aufgewacht, die ich so behandelte."
    „Das meine ich nicht", knurrte Rengall. „Phil Morris ist süchtig. Er trinkt Liquitiv."
    „Na und?" zeigte sich der Manager wenig beeindruckt. „Wer tut das heute nicht?"
    John Rengall sah einen Hoffnungsschimmer am Horizont seiner trüben Laune.
    „Sie auch?" fragte er. Und als Rascall nickte, fuhr er fort: „Ist es Ihnen möglich, mir einige Flakons zu besorgen? Wenn Phil aufwacht, muß er sofort seine Ration haben, sonst beginnt er wieder zu toben. Ich besaß einen kleinen Vorrat, aber er wurde mir gestohlen."
    „Gestohlen?" wunderte sich Rascall. „Auf welche Ideen die Leute heutzutage kommen. Natürlich haben wir einen genügenden Vorrat im Club. Die Mitglieder trinken fast nichts anderes, höchstens hier und da einen Whisky oder Vurguzz. Aber nichts geht ihnen über Liquitiv. Wenn ich mich nicht irre, habe ich über tausend Flakons vorrätig. Wieviel soll ich holen?"
    Innerlich atmete Rengall erleichtert auf. Eine Zentnerlast fiel ihm vom Herzen. Wenn man künftig gut einteilte, sollte Lydia nicht in Schwierigkeiten kommen. Und bis die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher