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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis
Autoren: Unbekannt
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Menschen sind bis zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit dazu verurteilt, ihr restliches Leben als Irre zu verbringen", wandte Bully ein. „Es ist einfach geschmacklos, darüber eine Sendung zu machen."
    „Aktuell und geschmacklos ist oft dasselbe", sagte Rhodan. „Und aktuell kann manches sein, sogar der Tod."
    „Sehr realistisch", knurrte Bully. „Noch können wir nicht genau übersehen, wieviel eSüchtige wir auf der Erde haben. Hinzu kommen die Kolonialplaneten. Atlan steht vor den gleichen Schwierigkeiten, das heißt, daß wir von ihm kaum Hilfe erwarten können."
    Man sah Bully deutlich an, daß er durch Rhodans Haltung etwas verwirrt war. Bisher war es immer so gewesen, daß der Administrator in jeder Lage mit schnellen Befehlen Klarheit geschaffen hatte. Nun schien es so, als halte Rhodan sich zurück. Bull ahnte, warum das so war. Die ersten Maßnahmen mußten gegen Terraner gerichtet werden, gegen unschuldige Menschen, die auf eine geschickte Reklame hereingefallen waren. „Wir haben leider die Spur von Cardif verloren", sagte Rhodan. „Es ist uns gelungen, die Fabrikationsstätten auf Lepso auszuheben, aber wir sind uns darüber im klaren, daß dort bei weitem nicht alles Rauschgift produziert wurde. Das Springerschiff hat die überlebenden Antis in letzter Sekunde aus dem Tempel gerettet, den wir unter Feuer genommen hatten. Cardif war bei ihnen. Wir haben noch nicht einmal den Eintauchort des Springerschiffes in den Hyperraum feststellen können."
    „Die mentale Fähigkeit der Antis hat die Wirkung des Strukturabsorbers so verstärkt, daß wir den Hypersprung nicht einwandfrei orten konnten", sagte Bully.
    Rhodan schaltete das Bildgerät aus. Er schien zu einem Entschluß gekommen zu sein. „Wir müssen einen eventuell ausbrechenden Aufstand verhindern. Die Verzweifelten sind zu allem fähig. Bei der Besprechung werde ich den Befehl geben, daß ein großer Aufklärungsfeldzug gestartet wird. Die Menschheit muß von der verheerenden Wirkung des Liquitivs wissen. TV, Presse, Funk und alle anderen öffentlichen Publikationsmittel werden mit der Vorstellung aufräumen, daß der Likör ein Lebenselixier ist."
    Bulls Blick wurde skeptisch. Trotzdem dauerte es einige Zeit, bis sich der sonst so impulsive Mann zu einer Antwort entschließen konnte. Er hatte Rhodans Worte genau durchdacht. „Die Menschen werden nicht verstehen und nicht glauben", sagte er dann. „Viele von ihnen trinken das Gift seit Jahren, und es hat sich da die zwölf Jahre und vier Monate noch nicht vorüber sind, bisher nur großartig bewährt. Man wird sich auf die Tests berufen, die mit jedem neuen Genußmittel durchgeführt werden, das auf dem Markt zum Verkauf kommt. Erstklassige Wissenschaftler haben den Likör empfohlen und als völlig unschädlich bezeichnet. Diese Meinung ist fest in den Gedanken der Süchtigen verankert. Sie wollen nichts anderes glauben, als, daß sie ihr Leben mit dem wohlschmeckenden Alkohol verlängern können."
    Rhodan deutete mit dem Daumen auf den Bildschirm über sich. „Wir müssen dem hier etwas entgegensetzen. Sicher, wir können den noch gesunden Menschen wohl kaum begreiflich machen, daß das Getränk sie eines Tages in die geistige Umnachtung führen wird, aber wir können immerhin verhindern, daß größere Revolten ausbrechen. Wenn wir den Süchtigen das Gefühl geben, daß wir uns um sie kümmern, ist schon viel gewonnen. Wir müssen sie dazu bringen abzuwarten."
    Bully fuhr mit den Fingern durch sein dichtes, rotes Haar. Rhodan hatte mit seinen Ansi chten schon oft allein gestanden und trotzdem recht behalten.
    Diesmal, dachte Bully düster, kann uns nur noch ein Wunder helfen.
    Die Gier der Menschen, die Liquitiv genossen hatten, war nicht zu bremsen. Bevor sie starben, würden sie viel Unheil anrichten. Der Plan, die Süchtigen zur Vernunft zu bringen, entsprach dem Vorhaben eines einzelnen Mannes, der einen Brunnen voll verseuchten Wassers bewacht und zweihundert Verdurstende am Trinken hindern will.
    Bull begann zu ahnen, was die fürchterliche Konsequenz allen Geschehens sein würde. Als sich sein Blick mit dem Rhodans traf, erkannte er, daß der Administrator die gleichen Gedanken haben mußte.
    Bei ihren bisherigen Zusammenstößen mit den Antis hatten sie viel Schreckliches erlebt. Aber gegenüber dem, was jetzt auf sie zuzukommen drohte, erschien alles andere bedeutungslos.
    Das Spinnennetz der Anti -Mutanten zog sich zusammen.
    Eine Spinne kann an jedem Punkt ihres Gespinstes
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