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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis
Autoren: Unbekannt
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von ihm empfangen zu werden, verärgert gewesen, dann hatte er jedoch dem Drängen Reginald Bulls nachgegeben.
    In den großen, schlanken Mann kam Bewegung. Mit äußerer Gelassenheit nahm er hinter seinem Tisch Platz.
    Sofort begannen die zwölf Menschen auf ihn einzureden. Rhodan hob seine Hände. Er konnte den erregten Zustand der Süchtigen begreifen, aber wenn er ihnen helfen sollte, dann mußte er planvoll vorgehen. „Wählen Sie einen Sprecher", forderte er. „Es ist sinnlos, wenn Sie alle auf einmal reden."
    Ein vierschrötiger Mann, größer als Rhodan, trat vor, ohne, daß ihn seine Begleiter zu ihrem Anführer ernannt hätten. „Ich bin Godfrey Hunter", sagte er. Die Respektlosigkeit in seiner Stimme rührte zweifelsohne von einer inneren Aufgewühltheit her, mit der Hunter nicht fertig wurde. Dieser Mann, erkannte Rhodan, hatte bisher ein ruhiges, ordentliches Leben geführt. Doch damit war es endgültig vorbei. Der Verkaufsstop für Liquitiv begann, sich bereits auszuwirken. „Wir sprechen für eine größere Gruppe, Sir", fuhr Hunt er fort. Beim Sprechen mahlten seine Zähne erregt aufeinander. Seine Beherrschung wirkte nicht überzeugend. „Sir, wir bitten Sie, sofort wieder den Likör im öffentlichen Handel zuzulassen." Ein zustimmendes Gemurmel kam von den anderen Süchtigen. Sie drängten sich näher an Rhodans Tisch heran.
    Rhodan sah Hunter nachdenklich an. Er fühlte Mitleid mit diesen Menschen, aber er durfte es nicht zeigen. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, als er fragte: „Wie lange trinken Sie bereits diesen Alkohol?"
    „Etwa drei Jahr e, Sir", erwiderte Hunter. „Ich weiß noch genau, wie meine Frau eine Flasche davon mit nach Hause brachte. Ich kann an diesem Getränk nichts Gefährliches finden. Im Gegenteil: Nachdem meine Frau und ich es zu uns nahmen, trat eine offensichtliche Verbesserung unseres Allgemeinzustandes ein. Ich möchte behaupten, Sir, daß ich seitdem kaum gealtert bin."
    Du armer Teufel, dachte Rhodan. Ich wünschte, du hättest die Menschen gesehen, die wir auf Lepso gefunden haben, dann würdest du mich sicher verstehen. „Ich glaube Ihnen durchaus", sagte er laut. „Beantworten Sie mir eine zweite Frage: Seit wieviel Tagen haben Sie keinen Likör mehr getrunken?"
    „Seit sechs Tagen", knurrte Hunter giftig. Man sah ihm an, daß er den Administrator für diese Tatsache verantwortlich machte.
    Rhodan nickte. Sechs Tage war die Grenze. Nach ihren bisherigen Erfahrungen begannen danach zunächst Ermattungserscheinungen. Das zweite Stadium setzte mit Schwindelanfällen ein. Das Ende war qualvoll: Schwere Nervenanfälle schüttelten die Körper der Geplagten.
    Perry Rhodan sah den hilflosen Mann vor sich mit steinernem Gesicht an. Noch hatte er nicht den Bericht der Fachärzte vorliegen, die fieberhaft an Entwöhnungskuren arbeiteten. Bisher waren alle Versuche, einen Süchtigen zu heilen, gescheitert.
    Eine düstere Vision zeichnete sich in Rhodans Gedanken ab: Er sah Millionen Terraner in geistiger Umnachtung ein schreckliches Leben fristen. Die Lage hatte sich derart zugespitzt, daß sie um vieles gefährlicher war als während der großen Zeit des Rauschgiftschmugglers Vincent Apiied. Apiied und die Galaktischen Händler hatten sich damit begnügt, terranische Rauschgifte zu verbreiten, um die wirtschaftliche Position der Erde zu schwächen.
    Die Antis kannten keine Skrupel. Jedes Mittel war ihnen recht, um die Macht in ihre verbrecherischen Hände zu bekommen. Wie ein Spinngewebe hatte sich ihre Sekte über der Galaxis ausgebreitet.
    Planet auf Planet verfing sich darin. Die Antis benötigten keine Flotten. Sie arbeiteten aus dem Hintergrund. Andere verrichteten für sie die schmutzige Arbeit. Andere - wie Rhodans Sohn. Der Gedanke an Thomas Cardif ließ Rhodans Blick verschwommen werden.
    War es möglich, daß sein eigenes Fleisch und Blut zu solchen Taten fähig war?
    Rhodans Lippen verkrampften sich. Er dachte da ran, wie Allan D. Mercant ihm das Bild eines Dr.
    Edmond Hugher gezeigt hatte, der jedem, der es wissen wollte, von den wunderbaren Eigenschaften des neuen Likörs erzählt hatte. Einer von denen, die ihm geglaubt hatten, war Dr. Zuglert gewesen.
    Zuglert lebte nicht mehr. Aber er hatte ein Bild jenes Dr. Hugher besessen, denn er hatte auf Lepso mit ihm zusammengearbeitet. Dr. Hugher war kein anderer als Thomas Cardif, Rhodans Sohn. „Haben Sie sich entschieden, Sir?" unterbrach Hunters nervöse Stimme die Gedanken des schlanken Mannes hinter dem
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