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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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schreiben: 33425961. Sie würden das entziffern können?«
    »Da es nach unserer Vereinbarung geschieht, sicher. Erste Zahl bleibt: 3. Die zweite bezeichnet den Buchstaben im Alphabet, also 3 - C. Von da ab wird jede zweite, vierte und sechste Ziffer einfach weggelassen. Mithin ergibt sich aus 33425961 wieder 3 C 456.«
    »Das habe ich verstanden«, sagte Ann Lorcin. »Und wenn jemand zufällig bei mir einen Zettel fände, auf dem solche Zahlen stehen, so könnte er kaum auf die Vermutung kommen, es könnte sich um die Chiffre für ein Autokennzeichen handeln, nicht wahr?«
    »Kaum«, bestätigte ich. »Um aber die Sache noch harmloser zu machen, schreiben Sie über den Zettel mit den chiffrierten Kennzeichen etwa Preisrätsel der Neuen Amerikanischen Modezeitschrift, Einsendung bis zum 31. Mai, verstehen Sie?«
    Das Mädchen lachte leise.
    »Sie sind aber doch raffiniert«, sagte sie lustig. »Meine Güte! Ein Preisrätsel als Tarnung für Nummernschilder!«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Die Idee ist vielleicht ausgefallen, aber garantiert wirksam. Wenn jemand unter einer solchen Überschrift ein paar Reihen von Zahlen findet, denkt er eben, dass es sich um ein Zahlenrätsel handelt. Auf die Wahrheit wird dann kaum jemand kommen.«
    »Sicher nicht«, bestätigte sie. »Nur…«
    Sie zögerte.
    »Nur?«, fragte ich.
    »Ich komme mir schlecht dabei vor«, gestand sie. »Immerhin arbeite ich für diesen Mann. Und jetzt soll ich ihn bespitzeln.«
    Ich nickte. Gegen diesen Einwand musste ich unseren Trumpf ausspielen.
    »Miss Lorcin«, sagte ich langsam. »Am 14. vorigen Monats wurde an der Grenze der Bundesstaaten New York - Pennsylvania eine Autokolonne gestoppt, weil FBI-Dienststellen den dringenden Verdacht hatten, es handele sich um den Transport gestohlener Wagen. Aus den Wagen wurde das Feuer eröffnet auf die sechs G-men, die den Transport stoppen sollten. Der FBI-Beamte Harold Massfield wurde erschossen. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Bei den Leuten, die auf ihn schossen, war auch ein gewisser Guy Holloway - Ihr Chef.«
    Sie war blass geworden.
    »Mein Gott«, hauchte sie tonlos, »das ist ja furchtbar…«
    Wir schwiegen. Erst nach einer Weile sagte Phil leise: »Beim nächsten Transport kann sich so etwas wiederholen. Wir müssen einen exakten Beweis gegen Holloway in die Hand bekommen, eher können wir nicht mit Erfolg einschreiten. Und diesen Beweis können praktisch nur Sie beschaffen. Nach.Lage der Örtlichkeit ist es dem FBI unmöglich, die Tankstelle unauffällig beobachten zu lassen.«
    Eine Weile sah das Mädchen schweigend vor sich nieder.
    »Und wenn Sie sich mit Ihrem Verdacht irren?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Dann erfährt kein Mensch etwas von Ihrer Mitarbeit.«
    Sie nickte langsam.
    »Gut. Unter dieser Bedingung will ich Ihnen helfen. Es ist ja schließlich meine Pflicht als Bürgerin dieses Landes, nicht wahr?«
    »Es ist sogar Ihre gesetzliche Pflicht, bei der Bekämpfung und Verhütung von Verbrechen alles in Ihren Kräften stehende zu tun. Wir wollten nur nicht die Pflicht anführen. Wir wollten Ihnen die Entscheidung freistellen.«
    Sie sagte schlicht: »Danke.«
    Wir standen auf und gingen zur Tür.
    »Wir werden Sie noch davon verständigen, an welche Deckadresse Sie uns die Kennzeichen zu schicken haben«, sagte ich. »Sie werden einen Brief von der Blumenhandlung Central Terminal erhalten. Da steht es dann drin.«
    »Gut.«
    Wir verabschiedeten uns. Als wir die Treppe hinunter stiegen, fragte ich leise: »Wofür braucht sie wohl Geld, Phil?«
    Er sah mich ernst an.
    »Sie ist nicht verheiratet«, sagte er leise. »Aber sie erwartet ein Kind.«
    ***
    Am nächsten Abend pünktlich um sechs Uhr stand George Andrew am vierten Nordausgang des Harriet Building. Er trug seine übliche Kleidung, nämlich Pullover und rote Lederjacke. Gleichzeitig ließ er den Verkehr an sich vorbeifluten. Aus dem riesigen Wolkenkratzer strömten in dieser Stunde Tausende von Menschen, denn die Büros und die Geschäfte schlossen ihre Türen, die Angestellten strömten scharenweise aus den Ausgängen, und die Lifts waren überfüllt.
    Natürlich kam Linda Carell nicht pünktlich. Sie war noch nie pünktlich gewesen. Es war schon fast halb sieben, als sie leichtfüßig auf die Straße trat. George trat auf sie zu.
    »Hallo, Linda!«
    Das auffällig geschminkte Mädchen blieb verdutzt stehen.
    »Du? Was willst du denn hier?«
    Ihr Ton war nicht sehr einladend.
    George grinste breit und sagte
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