Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0104 - Die Stieftochter des Teufels

0104 - Die Stieftochter des Teufels

Titel: 0104 - Die Stieftochter des Teufels
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
Vom Netzwerk:
mitgebracht. »Versuch es«, hatte er gesagt, »notfalls hast du immer noch das Amulett. Vielleicht tötet der Laser-Strahl auch Vampire und Dämonen. Möglicherweise nicht alle, aber es könnte sein, daß gewisse überirdische Wesen zerstört werden.«
    Leider hatte Fleming geschäftlich weggemußt. Zamorra hätte ihn gern bei sich gehabt, denn er ahnte bereits, daß etwas Schreckliches, Grauenhaftes auf ihn zukam - nach seiner Entdeckung im Tonstudio des Marquis de Cassagne.
    Das Fernsehprogramm war beendet. Nicole hatte noch einen Armagnac getrunken, dann geduscht und erschien nun, ohne anzuklopfen, in dem Raum, in dem Zamorra vor der Anlage saß.
    »Willst du mich noch lange warten lassen?« fragte sie mit ihrer dunkeln, warmen Stimme. »Hast du vergessen, was du mir versprochen hast?«
    »Entschuldige bitte«, murmelte er und ließ seine Blicke an ihrer schlanken und durchaus sehenswerten Figur abwärts gleiten, über den flachen Bauch, die langen vollen Schenkel und die makellosen, rassigen Beine mit den kleinen Knien.
    »Was soll ich entschuldigen?« schmollte sie. »Daß dir diese Apparate lieber sind als ich, deren brennende Sehnsucht du stillen wolltest? Schalte die Dinger ab und komm mit nach oben!«
    Langsam kam sie näher. Er sah das zuckende Spiel der Muskeln unter ihrer Haut und bekam einen trockenen Mund. Sie reckte sich, so daß sich die gut geformten Brüste spannten. »Was gibt’s denn da noch zu überlegen, hm?«
    Ihm standen Schweißperlen auf der Stirn. Mon dieu, schoß es ihm durch den Kopf, wie mache ich es ihr nur klar…? Er hatte nämlich etwas entdeckt, das ihm keine Ruhe ließ und für das er keine Erklärung fand. Jedenfalls keine plausible.
    Nicole schwang sich auf seinen Schoß, bevor er eine Abwehrbewegung machen konnte.
    »Such nicht nach einer Ausrede«, sagte sie kehlig. »Ich lasse nämlich keine gelten… damit du’s weißt! Laß deine technischen Spielereien und spiel lieber mit mir!«
    Sie wollte sich an ihn schmiegen, doch er wehrte sie mit sanfter Gewalt ab. »Nicole«, meinte er und streichelte zärtlich ihren rechten Schenkel, »sei vernünftig und hör mir gut zu, ja? Ich hab da eben was entdeckt, was mir Rätsel aufgibt!«
    »Keine Ausrede… sagte ich!«
    »Bitte, Nicole! Hier, nimm den Kopfhörer, stell deine Lauscher auf Empfang, ja? Und paß genau auf! Was du zu hören bekommst, ist kein Trick von mir, sondern… also… hm, ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll.«
    Nicole wurde allmählich wütend. Da kam sie fast nackt ins Zimmer, präsentierte sich ihm in ihrer ganzen, an den richtigen Stellen wohlgerundeten langbeinigen Schönheit… und was tat er? Beachtete sie überhaupt nicht, sondern fing wieder mit seinem Hobby an!
    »Brauchst du auch nicht!« meinte sie mit gespielter Empörung. »Ich will gar nichts wissen! Bleib meinetwegen bis sonstwann hier hocken! Morgen fahre ich nach Hause.«
    Zamorra hatte, ungeachtet ihres wütenden Protestes, die Lautsprecherboxen eingeschaltet und startete das Bandgerät.
    »Paß auf!« stieß er hervor. »Paß gut auf!«
    Das Mädchen tippte sich gegen die Stirn. »Was soll das? Du bist…«
    Ihre Stimme brach jäh ab. Aus den beiden Boxen kamen merkwürdige Geräusche. Zuerst hörte es sich an, als lachte jemand, doch dieses Lachen erstarb in einem grausigen Röcheln. Deutlich hörte man, wie ein Mensch tief seufzend Luft holte, es jedenfalls versuchte. Das krächzende Röcheln erstarb, dafür erklang höhnisches Kichern - erst leise, dann lauter werdend, brach jäh ab, Ketten klirrten, irgend etwas rasselte, Wasserrauschen mischte sich in diese merkwürdige, unheimliche Geräuschkulisse. Auf einmal eine Stimme… hohl, dumpf, als käme sie aus einem Grab:
    »Hörst du mich, Professor Zamorra?« Ein erneutes, schauriges Lachen. »Ich möchte mich dir vorstellen: Negro, Fürst der zwanzigsten Hölle, Urenkel von Satanas, dem Herrscher über zahlreiche Dämonen! Hör meine Warnung: Halt dich fern von Dingen, mit denen du nichts zu schaffen hast! Ich weiß, die Neugier plagt dich, und du wirst versuchen wollen, Geheimnisse zu ergründen! Tu es nicht… verlaß am besten diese Gegend! Schlag meinen Rat nicht aus, es könnte dein Tod sein!«
    Wieder schweres Seufzen, Kettengeklirr, Kichern, dann jähe Stille, die an den Nerven zerrte.
    »Na? Was sagst du nun?« fragte Zamorra und sah Nicole Duval an.
    »Ich weiß nicht! Wenn das eben kein Trick von dir war, muß sich einer einen schlechten Scherz mit dir erlaubt haben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher