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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen
Autoren: STAR GATE - das Original
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beinahe mitleidiges Lächeln glitt über sein markantes Gesicht. »Reichlich primitiv, eure Sprechgeräte«, kommentierte er unbeeindruckt. »Dieser Haller hat deine Nachricht nicht empfangen. Ich möchte mich noch etwas ungestört hier umsehen.«
    »Sie … Sie müssen wahnsinnig sein«, keuchte Nuncan, obwohl er instinktiv ahnte, dass dem ganz und gar nicht so war. Es war kein Wahnsinn, der den Fremden in dem hautengen schwarzen Dress zu seinem Auftreten trieb. Es war vielmehr das Wissen um seine grenzenlose Überlegenheit den Menschen gegenüber. David Nuncan begriff es, als er in die goldenen Augen des Mannes schaute. Dieses Wesen war kein Mensch, nicht einmal ein Bewohner von Phönix.
    Der Soldat spürte, wie etwas mit dem Blick des Fremden auf ihn überströmte. Etwas von einer Fremdartigkeit, die sich mit nichts vergleichen ließ, was er jemals erlebt hatte. Wie mit unsichtbaren Fingern schien dieses Etwas nach seinem Geist zu tasten. Entsetzt begriff Nuncan, dass er im Begriff stand, seinen freien Willen zu verlieren. Er versuchte, den Auslöser seines Schockers zu bedienen, aber es gelang ihm nicht mehr.
    Dann erloschen sogar seine Gedanken …
     
    *
     
    Vergangenheit – Phönix
     
    Harte Faustschläge gegen die Tür rissen William Nolan äußerst unsanft aus seinem Schlaf, ohne dass er die Herkunft des Geräusches sofort erkannte. »Scheiß Dienst«, fluchte er, gähnte ausgiebig und richtete sich benommen auf. Grelles Sonnenlicht blendete ihn und ließ ihn die Augen sofort wieder schließen. In einer automatischen Bewegung tastete er mit der rechten Hand nach dem Wecker auf seinem Nachttisch. Erst als er weder einen Wecker, noch einen Nachttisch spürte und fast aus dem Bett gefallen wäre, öffnete er die Augen wieder.
    Der Anblick des prunkvollen, mittelalterlich eingerichteten Raumes ließ seine Erinnerung zurückkehren. Mit einem Schlag war er hellwach.
    Wieder hämmerte jemand gegen seine Tür. »Herr, Ihr müsst aufstehen«, vernahm er die demütige Stimme seines Dieners. »Xarith wird angegriffen.«
    »Kann man denn nicht mal als Gott ausschlafen?«, maulte er, dann erst drangen die Worte des Dieners richtig in sein Bewusstsein. Der Angriff …
    Noch niemals zuvor war William Nolan so schnell aus dem Bett gekommen. Er verzichtete darauf, sich zu waschen, obwohl er in seinem Overall geschlafen hatte und nicht gerade gut roch. Es war jetzt gleichgültig. Er stürmte zur Tür und riss sie auf. Erschrocken sprang der Diener zurück. »Resnar hat mir aufgetragen, Euch zu …« Mehr hörte der Wissenschaftler schon nicht mehr. Er rannte auf den Innenhof der Festung hinaus.
    Nachdem das Gewitter im Laufe der Nacht abgeklungen war, zeigte sich das Wetter nun wieder von seiner milden Seite. Die Sonne brannte heiß vom wolkenlosen Himmel herab, so heiß, dass die Luft stellenweise flimmerte.
    Das Bild hatte sich gegenüber dem vergangenen Abend grundlegend gewandelt. Hunderte Krieger standen auf den Mauern und das nur auf dem begrenzten Teil, den er überschauen konnte. Insgesamt mussten es viele tausend sein. Andere hielten sich auf dem Hof bereit, um Gefallene oder Verwundete fortzuschaffen und ihre Plätze einzunehmen. Feuer waren entfacht worden, Pfeile und Armbrustbolzen wurden in Massen herbeigeschafft. Laute Befehle schallten über den Hof und Fanfarensignale wurden aus anderen Teilen der riesigen Festung laut. Über allem lag eine Atmosphäre der Aufregung, aber so chaotisch das Durcheinander der vielen einzelnen Handlungen auch auf den ersten Blick wirkte, erkannte Nolan doch, dass in Wirklichkeit alles mit der Disziplin einer militärischen Operation ablief – und um nichts anderes handelte es sich ja schließlich auch.
    Auf dem Turm, auf dem ihm am gestrigen Abend Xybrass erschienen war, entdeckte er Resnar und Barok, den gegenwärtigen Fürsten von Xarith. Nolan bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmassen auf dem Hof und eilte zu ihnen hinüber.
    Der Anblick des Turmes hatte ihm die Erinnerung an Xybrass wieder aufgedrängt. Er war sich noch unsicherer als in der Nacht, ob es diese Begegnung wirklich gegeben hatte.
    Es gab keinerlei Beweise dafür und immer wahrscheinlicher erschien es ihm, dass er alles nur geträumt oder sich eingebildet hatte. Andererseits – war da das Wissen, dass es sich bei den Wesen, die aus dem Star Gate gekommen waren, nicht um Kyphorer, sondern um Craahls handelte. Woher sollte er dieses Wissen haben, wenn nicht tatsächlich von Xybrass? Oder hatte er sich die
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