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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Phönix
     
    Erschöpft schwieg der Wissenschaftler. Er ließ sich in seinem Bett zurücksinken und schloss die Augen. Sein Atem ging keuchend und unregelmäßig.
    »Schluss jetzt«, ordnete ein Arzt an und las die Instrumente ab, die Nolans Körperfunktion kontrollierten. »Sie müssen dem Patienten Ruhe gönnen, oder er würde nach allem, was er durchgemacht hat, hier im Bett sterben und damit wäre wohl niemandem gedient.«
    »In Ordnung«, willigte Commander Jeff Haller widerstrebend ein und warf Nolan einen letzten bedauernden Blick zu. Er gab Tanya Genada und Ken Randall einen Wink und verließ die Krankenstation, um mit den beiden Survival-Spezialisten in sein Büro zurückzukehren.
    »Auf diese Erklärung kann ich erst einmal einen Schluck vertragen«, sagte er und holte eine Flasche und drei Gläser aus einem Schrank. »Bester schottischer Whisky«, erklärte er, während er einschenkte. »Nicht dieses synthetische Zeug, das sie hier destillieren.«
    Randall beobachtete ihn aufmerksam. Auch die scheinbare Unbekümmertheit des jungen, blondhaarigen Commanders konnte nicht darüber hinwegtäuschen, wie aufgeregt er war. Seine vor Nervosität zitternden Finger verrieten, wie es wirklich in ihm aussah.
    Auch Tanya Genada war von dem unglaublichen Bericht des Wissenschaftlers sichtlich mitgenommen. Auch wenn er, dem Zwang durch Xybrass folgend, nur das erzählt hatte, was Xybrass erlaubte. Alles andere war sowieso wie eine Traumsequenz in seinem Gedächtnis – eine, die er bis heute nicht so recht begriffen hatte. Selbst wenn er vom angeblichen Bewusstsein des Äthermorph erzählt hätte: Niemand hätte ihm das geglaubt – ja, überhaupt glauben können!
    Tanya machte einen abwesenden, in sich gekehrten Eindruck und kaute gedankenverloren auf einer Strähne ihres kupferfarbenen Haares herum.
    »Wir müssen wohl oder übel glauben, was er uns erzählt hat«, ergriff sie das Wort. »Es gibt keinen Grund, warum er uns eine solche Geschichte erzählen sollte, wenn sie nicht wahr wäre.«
    »Davon können wir ausgehen«, stimmte Haller zu. »Immerhin wissen wir jetzt auch aus seinem Munde, mit wem wir es zu tun haben. Der Bund von Dhuul-Kyphora.« Er dehnte die Worte und sprach sie mit überdeutlicher Betonung aus, was ihren dumpfen, unheimlichen Klang noch verstärkte. »Ein gigantisches Imperium, dessen Welten alle durch Star Gates miteinander verbunden sind. Die Kyphorer oder diese Craahls müssen in der Tat auch diejenigen gewesen sein, die Shan verwüstet haben.«
    Mit einem unwilligen Stirnrunzeln quittierte Ken Randall die Nennung der Ödwelt, auf die es ihn, zusammen mit Tanya und fünf Wissenschaftlern, verschlagen hatte. Er erinnerte sich nur ungern daran zurück, führte ihm die Erinnerung doch jedes mal aufs Neue die Grausamkeit der Herren des Transmitter-Netzes – deren Name Kyphorer lautete, wie Nolan es nun bestätigt hatte – vor Augen.
    Die Einwohner von Shan hatten gegen das Imperium rebelliert und waren dafür grausam bestraft worden.
    Auch wenn die Menschheit nicht wie die Shaner überlichtschnelle Raumschiffe baute, hatte sie sich doch unbefugt in das Star Gate-Netz eingehängt. Sobald die Kyphorer davon erfuhren – und über kurz oder lang würden sie es bestimmt –, würden sie unweigerlich auf Phönix oder gar auf der Erde erscheinen und zwar sicherlich nicht zu einem reinen Höflichkeitsbesuch. Nein, sie würden mit Sicherheit versuchen, Terra ihrem Bund von Dhuul-Kyphora einzuverleiben. Natürlich würden die Menschen sich dem widersetzen – und wie die Kyphorer mit Rassen verfuhren, die sich ihnen widersetzten, machte das Schicksal Shans deutlich. Es sah nicht danach aus, als ob sich eine friedliche Lösung dieses Problems würde finden lassen, so wünschenswert diese auch sein mochte.
    Deswegen wurde Ken Randall so ungern an Shan erinnert. Jedes mal glaubte er, das Damoklesschwert, das über ihnen allen schwebte, deutlicher zu sehen. Jeden Tag konnte aus Phönix und Terra neue Shans werden. Aber durch den Bericht William Nolan ließ sich die Gefahr wohl nicht länger verdrängen. Er musste sich damit auseinandersetzen, ob er wollte oder nicht.
    »Ich möchte wissen, was es mit diesem Xybrass auf sich hat«, murmelte er. »Vermutlich handelt es sich um einen der Kyphorer, allerdings scheint er dem Bund nicht allzu wohlwollend gegenüberzustehen. Hoffentlich erholt Nolan sich bald, damit er weiter berichten kann. Endlich haben wir die Gelegenheit, mehr über unsere Widersacher zu
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