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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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schnell nachwachsenden Stauden ab.
    Fatima sah mir dabei zu. „Du hast schon wieder mit ihnen gesprochen“, stellte sie fest.
    „Ich habe ihnen wehgetan. Deshalb waren ein paar Worte des Trosts und der Dankbarkeit wichtig.“
    Mit argwöhnischem Augenaufschlag musterte sie mich. „Das können Pflanzen doch nicht verstehen.“
    „Nicht so wie du. Aber sie fühlen, dass meine Worte voller Verständnis sind und mein Handeln nicht voll Heimtücke ist“, gab ich zurück.
    Fatimas Elternhaus befand sich am äußersten Rand von Jeba. Das recht große und aus Stein gebaute Gebäude war von einer hohen Steinmauer umgeben.
    Das zweite Stockwerk war noch nicht ganz fertig, das in der Sonne glänzende Blechdach verriet, dass die gesamte Konstruktion erst wenige Monate alt sein konnte. Ein Bagger, eine Planierraupe und ein Lastwagen standen auf überdachten Stellplätzen im Hof.
    Ein Schild an der Grundstücksmauer wies das Anwesen als den Sitz eines Bauunternehmens aus: Said Musa, constructor.
    Der Fußmarsch hatte mich sehr angestrengt. Ich setzte mich in den Schatten und bat um etwas Wasser.
    „Ich sage Bescheid, dass du da bist“, sagte meine Führerin.
    Während ich verschnaufte, vernahm ich ein leises Winseln. Es kam aus der Richtung der Baufahrzeuge. Zunächst schenkte ich ihm keine Beachtung, voll und ganz damit beschäftigt, meine von der Wanderung schmerzende Hüfte zu massieren. Schwerfällig erhob ich mich schließlich und ging dem mitleiderweckenden Jammern entgegen. Ich war noch ein paar Schritte vom Bagger entfernt, als ein großer Hund mit unglaublicher Schnelligkeit dahinter hervorkam. Eine kurze Eisenkette bremste das Tier derart abrupt ab, dass es auf dem sandigen Untergrund wegrutschte.
    Mit Hunden kenne ich mich ein wenig aus, da ich mit einem aufgewachsen bin, meinem Corn. Der Kettenhund, der mich nun anknurrte, war ein etwa 60
    Zentimeter großer magerer Mischling mit langem, gelbschwarzem Fell. Er legte die Ohren an und fletschte die Zähne. Mit dem war garantiert nicht zu spaßen, der meinte es ernst! Warum hatte er nur so gewimmert? Ich tippte auf eine Verletzung, konnte jedoch aus meiner Position heraus nichts erkennen. Ich redete begütigend auf das Tier ein, doch seine wohl aus Angst geborene Aggression legte sich nicht.
    Nun meldete sich das Wimmern wieder. Es kam unter dem Bagger hervor.
    Fraglos stammte es nicht von dem Hofhund. Langsam schob ich mich an den Bagger heran, während ich immer noch sanft auf den Angeketteten einredete, der nun ein wütendes Gebell anstimmte. Er hatte sich auf den Hinterpfoten aufgerichtet und zerrte verzweifelt an seiner Kette. Da erst sah ich es. Es war ein Weibchen, ihre Zitzen waren dick von der Milch. Endlich hatte ich verstanden. Die Hündin verteidigte ihre Jungen, die unter dem Bagger lagen.
    Wieso muss das ar-
    me Tier seine Welpen an der Kette aufziehen?, dachte ich. Kein Wunder, dass es voller Wut war.
    Hier konnte mein Mitleid nur stören. Es half nichts, sondern verschlimmerte das schwere Schicksal des Muttertiers nur unnötig. Ich zog mich wieder zurück.
    Durch meinen vor Jahren verstorbenen Hund Corn hatte ich erfahren, dass die Menschen in meinem Land Hunde als Nutztiere betrachten. Corn war dazu abgerichtet worden, die Bewohner unserer Farm vor Schlangen zu beschützen, und einmal rettete er auch mein Leben. Dabei biss ihn die Schlange, mit der er kämpfte, ins Bein. Daraufhin flehte ich Mutter an, das Bein amputieren zu lassen, um wenigstens Corns Leben zu retten. So geschah es auch, doch derart behindert konnte er seine Arbeit nicht mehr verrichten - was eigentlich sein Todesurteil gewesen wäre. Zunächst erkannte niemand in ihm den kleinen Helden, der sich für mich geopfert hatte. Und so dauerte es einige Zeit, bis er zum Glücksbringer unserer Familie aufstieg.
    Als Fatima das Wasser brachte, trank ich es hastig aus. Erst danach fiel mir wieder die Hündin ein. Ich fragte die Kleine, ob das Tier und seine Jungen etwas zu trinken hätten. Fatima blickte mich voller Unverständnis an. „Jemand wird schon nach ihnen sehen.“
    „Bring mir noch etwas Wasser“, bat ich. Fatima lief in ihr Elternhaus. Unweit des Eingangs entdeckte ich eine flache Plastikschale. Als das Mädchen zurückkam, goss ich das Wasser hinein und trug es zur Hündin. Mit der Spitze meines Stocks schob ich das Gefäß in die Reichweite des Tieres, ungläubig beobachtet von meiner Führerin. Die Hündin schlabberte das Wasser begierig auf, stieß die Schale um und
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