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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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Sie beide werden nach Yucatan fliegen…«
    »Sorry, Sir, wir drei.«
    »Wieso?«
    »Wir wollten Suko mitnehmen. Das Land ist uns allen fremd, und sechs Augen sehen mehr als vier.«
    Sir Powell überlegte kurz und nickte. »All right, John, ich bin einverstanden.«
    Das wunderte mich, denn sonst dachte er immer zuerst an die Kosten.
    Deshalb mußte ihm eine Aufklärung des Falles sehr am Herzen liegen.
    »Ich lasse dann durch meine Sekretärin noch einen Platz reservieren«, sagte er.
    »Danke.«
    Sir Powell reichte uns die Akte und stand auf. Auch für Bill und mich das Zeichen, uns von den Plätzen zu erheben. Der Superintendent gab mir die Akte und verabschiedete sich mit Handschlag. »Kommen Sie gesund wieder. Ich möchte nämlich, daß Sie ein ruhiges Weihnachtsfest verleben.«
    »Das hoffe ich auch, Sir.«
    Auch Bill legte mein Chef ans Herz, gut auf sich achtzugeben. Schließlich hätte er Familie.
    Wieder in meinem Büro, sagte ich: »So kenne ich den Alten gar nicht.«
    Bill setzte sich auf die Fensterbank. »Der Fall muß ihm stark an die Nieren gegangen sein.«
    »Das schätze ich auch.« Ich hatte bereits den Telefonhörer in der Hand und tippte Sukos Nummer. Der Chinese wußte noch nichts von seinem Glück.
    Er meldete sich undeutlich.
    »Schluck dein Frühstück runter und hör zu«, sagte ich. »Es geht wieder auf Tour.«
    »Die Sache in einem wärmeren Land?«
    »Genau die.«
    »Dazu brauche ich die Harley ja nicht.«
    Seine Maschine befand sich noch in Schottland. Sie würde mit der Bahn nachgeschickt werden. Wir hatten nach dem letzten Fall meinen Bentley genommen. Im Wagen war die Rückfahrt doch bequemer. Außerdem mußte die Harley überholt werden. Sie hatte beim Kampf gegen die Rocker einiges abbekommen.
    Ich erklärte, wohin die Reise ging.
    Suko war begeistert. Er zählte zu den Action-Leuten. Shao war das sicherlich nicht so recht, aber sie sagte nichts.
    »Kommst du vorbei?« fragte Suko.
    »Natürlich. Übrigens, Bill ist auch mit von der Partie.«
    »Himmel, dann muß ich ja auf zwei Leute aufpassen«, flachste der Chinese.
    Bill Conolly hatte über Lautsprecher mitgehört und meinte: »Der alte Knopf soll nur achtgeben, daß er nicht von einer Mumie verschluckt wird.«
    Wir lachten, dann legte ich auf, und Bill Conolly verabschiedete sich, nachdem wir einen Treffpunkt am Airport ausgemacht hatten. Allein blieb ich zurück und überlegte, ob ich Jane Collins anrufen sollte.
    Nein, Jane würde sich zu sehr ängstigen. Und jetzt vor Weihnachten wollte ich ihr die Freude auf das Fest nicht nehmen.
    Manchmal war es schlimm, wenn man einen Job hatte wie ich. Da gab es keine Sonn- oder Feiertage, denn Dämonen halten sich nicht an den irdischen Zeitablauf.
    Egal, ich hatte mir die Arbeit selbst ausgesucht.
    Glenda Perkins kam. Sie hielt beide Hände auf dem Rücken versteckt. Ich wollte mich von ihr verabschieden, doch sie sagte nur: »Einen Augenblick noch, John, ich habe etwas für Sie.«
    »Und was, wenn ich fragen darf?«
    »Eine Weihnachtsüberraschung.« Sie nahm ihre Hände hinter dem Rücken hervor und zeigte mir ein kleines, in buntes Weihnachtspapier eingewickeltes Päckchen. Dabei strahlte sie wie ein Posaunenengel, so rot leuchteten ihre Wangen.
    Ich war ganz gerührt. »Aber Glenda, mein Gott, es ist doch noch nicht Weihnachten.«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß. Vielleicht sind Sie über Weihnachten nicht hier, da dachte ich, ich gebe es Ihnen schon vorher. Wir sind ja keine Kinder mehr.«
    »Da haben Sie recht.« Ich nahm das Päckchen entgegen und fragte: »Darf ich es öffnen?«
    »Natürlich.«
    Vorsichtig löste ich die Schleife.
    Es war ein kleines Kästchen aus fester Pappe, und ich ahnte, daß sich darin Rasierwasser befinden würde.
    »Öffnen Sie es schon!« sagte Glenda.
    »Sicher, sofort.«
    Ich hob den Deckel ab.
    Da geschah es. Ein kurzes Zischen, instinktiv sprang ich zurück, und im nächsten Augenblick leckte eine Flammenzunge aus der Geschenkpackung und fuhr wie ein feuriger Komet genau auf Glenda Perkins zu…
    ***
    Ich war schneller als die Flamme. Mein rechter Arm beschrieb einen Bogen. Irgendwo zwischen Hals und Schulterblatt bekam ich die schreckensstarre Glenda Perkins zu fassen und schleuderte sie zu Boden.
    Die kleine Flamme tanzte über sie hinweg. Sie drehte in der Luft und glitt mit dem schmalen Ende voran auf meinen Schreibtisch zu, wo auch die Unterlagen über den neuesten Fall lagen.
    Nun wußte ich, was die Flamme vorhatte.
    Zeit, um mein Kreuz
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