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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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Pyramide vor ihm stand. Er hatte sie zwar noch nie gesehen, aber genau die alten Zeichnungen studiert, und darauf waren diese Mumien festgehalten worden.
    Nun stand sie vor ihm.
    Ein Abbild des Schreckens.
    Sam Kettering wußte auch, daß sie nicht gekommen war, um ihm guten Tag zu sagen. Nein, die Mumie wollte sich für etwas rächen. Für eine Sache, die Sam Kettering noch gar nicht durchgeführt hatte und die in der Zukunft lag.
    Er sollte niemals dazu kommen, das Grab der Mumien zu betreten.
    Es dauerte Sekunden, bis Kettering seine Angst und den Schrecken überwunden hatte. Dann aber handelte er. Seine Hand zuckte weiter nach unten, fand den Revolverkolben und riß die Waffe hervor.
    Zielen, anlegen, schießen. Drei Dinge, die in eine fließende Bewegung übergingen.
    Zweimal krachte sein Revolver. Die großkalibrigen Geschosse hieben zwei Löcher in den Körper der Mumie, doch stoppen oder etwas antun konnten die Geschosse dem Monster nichts.
    Sie machten sie höchstens noch wütender. Wo die Kugeln getroffen hatten, waren die Binden zerfetzt, und etwas Helles schimmerte dort durch.
    Wie Haut…
    Sam Kettering lief ein Schauer über den Rücken, als er daran dachte. Dann mußte er sich auf den Angriff der Mumie konzentrieren, denn ihr Tritt kam wuchtig und schnell. So schnell, daß Kettering nicht mehr ausweichen konnte.
    Der Wissenschaftler flog quer durch den Raum.
    Er schlug hart mit dem Rücken gegen die Mauer, so daß die gesamte Hütte anfing zu wackeln.
    Ein stechender Schmerz zog durch seinen Körper, und für einen Augenblick bekam er keine Luft mehr.
    Die Mumie wollte mehr.
    Sie wollte seinen Tod!
    Sie stampfte näher. Schritt für Schritt kam sie auf Sam Kettering zu. Seltsamerweise waren ihre Finger nicht von den Bandagen umwickelt. Sie konnten sich frei bewegen.
    Es waren lange Finger.
    Regelrechte Klauen, mit spitzen hornigen Nägeln, die Sam Kettering wie zwei Zangen vorkamen, als sie sich seinem Hals näherten.
    Kettering riß den Mund auf. Er wollte um Hilfe schreien, doch nur ein dumpfes Ächzen drang aus seinem Mund. Sein rechter Arm und seine Hand berührten den Boden. Noch immer umklammerte er seinen Revolver.
    Obwohl es müßig war und keinen Erfolg brachte, quälte er seinen Arm in die Höhe und zielte auf die grausame Gestalt. Sein Finger legte sich um den Abzug. Es fiel Sam Kettering ungeheuer schwer, abzudrücken. Den kleinen Ruck schaffte er nicht.
    Der Revolver wurde schwerer und schwerer. Waffe und Arm sanken langsam nach unten. Ketterings Gesicht verzerrte sich in namenlosem Grauen.
    Der schwere Revolver rutschte ihm aus der Hand. Er fiel auf den Steinboden und blieb dort liegen.
    Die Mumie machte den letzten Schritt.
    Dann fiel sie über Sam Kettering her. Das letzte, was der Wissenschaftler wahrnahm, waren die beiden Klauen, die sich kalt wie Totenhände um seine Kehle legten.
    Sam Kettering starb.
    Der Fluch war erfüllt. Ein Fluch, der besagte, daß jeder sterben mußte, der versuchte, das Geheimnis der Pyramide zu lüften…
    ***
    Es war selten genug, daß mich Bill Conolly in meinem Büro aufsuchte. An diesem Tag war es soweit. Er hatte erst in die Wohnung kommen wollen, doch ich war dafür, daß wir den Fall in meinem Office besprachen.
    Daß eine harte Sache auf mich zukommen würde, hatte mir Sir Powell bereits angekündigt, als ich von Schottland aus in London anrief. Suko und ich hatten uns sofort in den Bentley gesetzt und waren in die Themse-Metropole gefahren. Am späten Abend trafen wir ein, und ich hatte erst einmal eine Nacht lang tief und fest geschlafen.
    Wie neu geboren fühlte ich mich, als ich am Morgen mein Büro betrat. Glenda Perkins hatte den Kaffee schon fertig. Sein Duft schwängerte den nüchtern eingerichteten Raum, und ich sog begeistert den Duft ein.
    »Mr. Conolly wartet bereits«, erklärte mir Glenda.
    »Wunderbar. Haben Sie ihn auch mit Ihrem Luxusgetränk verwöhnt?« fragte ich.
    Glenda nickte, wobei ihre dunkle Haarpracht hin- und herflog. Wie immer sah sie entzückend aus. Der rote Kaschmir-Pullover war neu, ebenso der Schottenrock, in dem sich die Farbe des Pullovers wiederfand. Glenda war dezent geschminkt, nur ihre Lippen leuchteten in einem vollen Rot.
    »Wenn man Sie sieht, kann man direkt das trübe Wetter vergessen«, sagte ich und deutete nach draußen, wo sich die grauen Wolken über der Millionenstadt zusammenballten und so tief hingen, daß sie fast die Spitzen der höchsten Häuser berührten.
    Glenda lachte und zeigte dabei
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