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009 - Der Folterknecht

009 - Der Folterknecht

Titel: 009 - Der Folterknecht
Autoren: Dämonenkiller
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und beherrschen darüber hinaus noch die Schwarze Magie.«
    »Dann müßtest du auch mir das ewige Leben schenken können.«
    »Das wäre mir freilich möglich«, behauptete Asmodi, »aber warum sollte ich das tun? Welche Gegenleistung kann ich von dir erwarten?«
    »Nenne deine Bedingungen«, forderte ich ihn auf, »aber bevor du das tust, möchte ich dich warnen. Ich lasse mich nicht von dir hinters Licht führen. Ich weiß, daß du schon oft Versprechen gegeben hast, die du dann nicht einhieltest.«
    »Mir scheint, du weißt tatsächlich viel über mich. Aber ganz so, wie du sagst, war es nicht. Die sich von mir betrügen ließen, haben es nicht anders verdient. Nur wenige sind auserwählt, in die Schwarze Familie aufgenommen zu werden, denn sie müssen gewisse Veranlagungen besitzen, die es ihnen erlauben, ihrem bisherigen Leben abzuschwören. Du scheinst mir geeignet zu sein. Aber um sicherzugehen, müßte ich dich erst noch auf die Probe stellen. Bestehst du die Prüfung, dann schenke ich dir die Unsterblichkeit.«
    »Nenne mir deine Bedingungen!« wiederholte ich.
    Asmodi rieb sich die Hände.
    »Höret, werter Baron, was ich von Euch verlange«, sagte er mit satanischem Grinsen. »Ich verlange, daß Ihr in der nächsten Nacht beim zwölften Schlag der Turmuhr von Nancy mit den Euren auf dem Eulenberg erscheint. Dort findet der Sabbat statt. Ihr müßt nämlich wissen, daß ich Euch keinen Wunsch erfüllen kann, ehe Ihr nicht die Taufe der Schwarzen Familie erhalten habt.«
    »Die will ich gern über mich ergehen lassen«, sagte ich beklommen, »aber was meine Familie anbelangt …«
    »Ich kann Euch nur taufen, wenn Ihr Euch von Eurer Frau und Euren Kindern lossagt«, unterbrach mich Asmodi mit grollender Stimme. »Ihr müßt zulassen, daß sie während des Hexensabbats entweiht werden, und zwar vor Eurem Angesicht. Ohne einen Beweis Eurer Treue zu mir kann ich Euch das ewige Leben nicht schenken.«
    »Ihr meint, ich soll meine Familie symbolisch entweihen lassen?« fragte ich, eine Gelegenheit witternd, den Fürst der Finsternis zu hintergehen.
    »Erscheint nur persönlich auf dem Eulenberg, dann bin ich schon zufrieden«, sagte Asmodi. »Aber Ihr müßt aus freien Stücken kommen, Baron, Euch aktiv am Sabbat beteiligen und alles das tun, was ich von Euch verlange. Wenn Ihr nicht sicher seid, daß Ihr die Taufe der Schwarzen Familie empfangen wollt, dann bleibt dem Eulenberg besser fern, werter Baron.«
    »Ich werde kommen.«
    »Gut, sehr gut. Dann ist dir das ewige Leben gewiß, Nicolas.«
    Darauf verschwand er wieder mit Blitz, Donner und Schwefelgestank.

    Beim ersten Tageslicht schon traf ich Vorbereitungen, meine Familie in Sicherheit zu bringen. Meine Frau verstand nicht, warum ich auf dieser überstürzten Abreise bestand, aber sie fügte sich. Ein befreundeter Graf, der ein Gut an der Grenze zu Deutschland bewirtschaftete, war von einem vorausreitenden Boten von der Ankunft meiner Familie verständigt worden. In dem Begleitschreiben nannte ich keinen Grund, warum ich meine Frau und meine zwei Kinder zu ihm schickte, bat ihn jedoch, mein Erbe zu verwalten, falls mir etwas zustoßen sollte.
    Während die Habe meiner Frau und meiner Kinder in die Kutsche verladen wurde, ließ ich mir ein Pferd satteln. Ich geleitete die Kutsche bis zur Brücke, die über die Meurthe führte. Meine Frau weinte beim Abschied. Die Kinder freuten sich über die unerwartete Reise, denn sie mochten den Grafen sehr. Außerdem hatte ich ihnen versprochen, in einigen Tagen nachzufolgen.
    Ich wartete an der Brücke, bis die Kutsche meinen Blicken entschwunden war, dann kehrte ich auf das Schloß zurück und harrte voller Ungeduld der Nacht. Ich hatte dem Kutscher aufgetragen, unbedingt bis zu einer Herberge nahe des gräflichen Gutes durchzufahren, denn ich wollte, daß meine Frau und die Kinder so weit wie möglich vom Eulenberg entfernt waren, wenn der Hexensabbat begann.
    Je näher Mitternacht rückte, desto ruhiger wurde ich. Ich sah der Begegnung mit Asmodi gelassen entgegen, denn ich war sicher, ihn überlistet zu haben.
    Schließlich war es Zeit zum Aufbruch. Ich hatte dem Gesinde vorher Anweisung gegeben, sich nicht um jenen späten Besucher zu kümmern, der in einen schwarzen Mantel gekleidet war und sein Gesicht unter einer Kapuze verbarg, und ihn unbehelligt aus dem Schloß zu lassen.
    So schlich ich mich, von niemandem erkannt, wie ein Dieb aus meinem Schloß und begann dann durch den Wald den Aufstieg auf den
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