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0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges

Titel: 0087 - Im Schloß des teuflischen Zwerges
Autoren: Jürgen Duensing
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einen langen, düsteren Gang entlang und blieben vor einer massiven Tür stehen.
    Jonathan Drake öffnete sie.
    Neugierig folgte ihm Zamorra und sah ein großes Gemälde, das an der Wand hing.
    Die beiden Männer blieben vor dem Ölgemälde stehen.
    Zamorra wurde von Sir Drake neugierig gemustert, während er sich das Bild ansah.
    Der Professor starrte auf das lebensgroße Gesicht eines buckligen Zwerges, in dessen Augen ein dämonisches Feuer leuchtete. Er erkannte gekrümmte Arme. Als Finger besaß der Zwerg Krallen. Das verrunzelte und uralt wirkende Gesicht des Gnoms wirkte grausam.
    Eine tödliche Gefahr schien von dem Gemälde auszugehen. Zamorra konnte nur schwer seinen Blick von den rotglühenden Augen des Zwerges lösen.
    Er wandte sich dem Gastgeber zu.
    »Ein unheimliches Gemälde, Sir Drake«, sagte er nachdenklich. »Scheint wohl sehr alt zu sein. Wen stellt es dar?«
    Sir Jonathan Drake nickte ernst.
    »Den Großen Lauriel«, drang es über seine Lippen. »Es ist der Dämonengott der Zwerge. Ich entdeckte das Gemälde zufällig vor einigen Jahren. Es befand sich in einem zugemauerten Raum des Schlosses. Bestimmt ist es ein paar hundert Jahre alt.«
    Zamorra trat näher.
    Vorsichtig berührten seine Finger die Leinwand. Doch dann zuckte seine Hand zurück. Es war ihm, als wäre ein glühender Energiestrom durch seine Finger gezuckt.
    Professor Zamorra rieb die Hände ineinander.
    »Sie haben es also auch gefühlt«, sagte Sir Drake zufrieden. »Ich glaubte schon an Halluzinationen, als ich es zum erstenmal antastete. Doch nun hatten auch Sie den Eindruck, als würde Ihnen ein Stromstoß durch den Körper gejagt. So war es doch, Professor, oder habe ich mich getäuscht?«
    Zamorra nickte.
    Er trat erneut näher und musterte das Gemälde noch schärfer. Er konnte aber weder an der Farbe, noch an der Leinwand und auch nichts Besonderes am goldgefaßten Rahmen feststellen.
    »Eigenartig«, entfuhr es dem Parapsychologen. »Sehr merkwürdig, Sir. Haben Sie schon irgend etwas unternommen, um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen?«
    Der Schloßherr schüttelte den Kopf und strich sich eine Strähne seines dunklen Haares aus der Stirn. Sein Gesicht wirkte noch immer angespannt. Eine dicke Ader am Hals begann heftig zu pulsieren.
    »Gehen wir zu den anderen Gästen zurück«, meinte Sir Drake entschuldigend. »Sie werden uns schon vermißt haben. Ich werde meinen anderen Gästen natürlich auch das Gemälde zeigen. Wird bestimmt eine Menge Gesprächsstoff geben.«
    Die beiden Männer schritten zur Tür.
    Das Amulett auf Zamorras Brust sandte starke Impulse aus, die den Professor fast schmerzten.
    »Hängt dieses Gemälde mit dem Experiment zusammen, das Sie mit uns machen wollen?« fragte Zamorra, als sie den düsteren Gang entlang liefen.
    Sir Drake nickte.
    Der Professor glaubte es in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Er nahm sich vor, noch mehr auf der Hut zu sein.
    »In gewisser Weise ja«, entgegnete Drake. »Doch wir werden den Versuch erst morgen wagen. Meine Gäste dürften für heute durch die zum Teil beschwerliche Anreise müde sein. Das Experiment erfordert äußerste Konzentration.«
    Sie hatten die Bibliothek erreicht und traten ein.
    Die Blicke der versammelten Gäste richteten sich auf die beiden Eintretenden. Der Professor glaubte in den Augen von Nicole Erleichterung zu sehen und nickte ihr beruhigend zu.
    Die Unterhaltungen nahmen ihren weiteren Lauf. Zamorra wurde in einige interessante Gespräche verwickelt. Ein fruchtbarer Gedankenaustausch bahnte sich an. Die nächsten beiden Stunden vergingen wie im Fluge.
    Plötzlich ergriff der Schloßherr das Wort.
    »Meine sehr verehrte Dame, meine sehr geehrten Herren«, begann er. »Würden Sie mir bitte folgen. Ich habe Ihnen allen etwas Besonderes zu zeigen. Sie werden gleich ein eigenartiges Phänomen erleben. Doch wozu große Worte? Bitte folgen Sie mir.«
    Nicole Duval schob sich neben dem Parapsychologen, der ihren Arm nahm. Sie folgten den anderen Männern, die mit neugierigen Gesichtern hinter Sir Jonathan Drake herschritten.
    »Wohin gehen wir?« fragte die bildhübsche Frau.
    »Du wirst es gleich selbst erleben, Cherie«, lächelte Zamorra. »Erschrick nur nicht. Ich bin auf deine Meinung schon jetzt sehr gespannt.«
    Sie hatten das Zimmer erreicht, in dem das Gemälde hing. Die übrigen Männer drängten sich um das Bild. Nacheinander berührten sie es.
    Natürlich erging es ihnen nicht anders, als Zamorra zwei Stunden zuvor.
    Auch sie
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