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0087 - Die Schläfer der ISC

Titel: 0087 - Die Schläfer der ISC
Autoren: Unbekannt
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Experimente benutzt."
    „Experimente?" wiederholte Dunbee schockiert.
    „Das Ganze stellt vielleicht nur einen Versuch dar, der, wenn er einmal gelungen ist, ausgebaut werden und dann sein Geld bringen soll."
    Dunbee erwiderte entrüstet: „Ich habe einen Vertrag unterschrieben, der vom Innenministerium genehmigt ist. Die Höhlen werden in regelmäßigen Abständen von Prüfungsbeamten inspiziert. Gewiß, die Verantwortung für medizinische Kunstfehler muß ich selbst tragen, aber das ist verständlich."
    Der Pilot zuckte mit den Schultern. Er schien das Thema als erledigt anzusehen. Dunbee, der sich gern weiter unterhalten hätte, mußte sich mit der Beobachtung der Landschaft begnügen. Einige Zeit später zeigte der ISC-Flieger auf ein größeres Felsengebirge.
    „Dort unten ist es", bemerkte er. „Ich kann nichts erkennen - keine Gebäude, meine ich", sagte Dunbee enttäuscht. Er reckte den Kopf.
    „Bis auf den Landeplatz wurde praktisch alles in den Höhlen untergebracht", wurde er aufgeklärt. „Sie werden staunen, wieviel Platz dort vorhanden ist."
    Langsam verlor der Helikopter an Höhe. Links unter ihnen, scheinbar in den Wald gestanzt, tauchte allmählich das Landefeld auf. Der Mann aus Dubose entdeckte einen Weg, der vom Flugplatz hinweg zu den Felsen führte. Dort mußten sich die Schlafkammern befinden. Eine unerklärliche Aufregung bemächtigte sich seiner. Sein Herz schlug schneller, und seine Hände tasteten nervös an der glatten Plastikscheibe entlang. Dicht hinter dem Wald flatterte eine rote Fahne im Wind. Mit gelben Buchstaben waren die Initialen der Gesellschaft auf das Tuch gedruckt. Dunbee erschien es wie ein letzter Gruß aus dieser sonnenumfluteten Welt. Erst dreihundert Jahre später würde er wieder an die Oberfläche zurückkehren. Zweifel begannen in ihm zu nagen. Hätte es tatsächlich keinen anderen Ausweg aus dem Dilemma gegeben? Plötzlich fielen ihm die Sommertage ein, an denen er zusammen mit Jeanne auf dem flachen Dach ihres Hauses gesessen hatte. Ein sanfter Wind war von den Bergen gekommen, hatte das Haar seiner Frau bewegt und den Geruch feuchter Erde herangetragen. Ab und zu hatte er eine Pfeife geraucht oder ein Bier getrunken. Diese kleinen, alltäglichen Dinge, dachte er. Warum erkenne ich erst jetzt, was sie mir bedeuten?
    Er preßte die Zähne aufeinander und schüttelte seine Gedanken ab. Nun konnte er nicht mehr umkehren.
    Mit einem Ruck setzte der Hubschrauber auf. Dunbee starrte unentschlossen vor sich hin. Der Pilot kletterte ins Freie. Zwei Männer in blauen Kitteln kamen quer über das Feld gelaufen. In Brusthöhe hatte man die drei Buchstaben ISC in ihre Bekleidung gestickt.
    „Da nähert sich Ihr Empfangskomitee", knurrte der Flieger.
    Dunbee wurde freundlich begrüßt. Er zeigte die gelbe Karte vor, die ihm M'Artois überreicht hatte. Sie berechtigte ihn, in die Höhlen einzutreten und seinen Schlafplatz einzunehmen, wenn alles Erforderliche getan war. Die beiden ISC-Mitarbeiter gaben ihm zu verstehen, daß sie ihn möglichst schnell zu den Höhlen bringen wollten. Dunbee verabschiedete sich von dem Piloten und folgte den Männern.
    Es gab drei verschiedene Eingänge in das Innere der Erde, wie Dunbee wenig später feststellte. Sie waren ausgebaut und befestigt. Der Boden war glatt und peinlich sauber. Die Öffnungen in den Felsen waren unterschiedlich groß. Durch die kleinste hätten nicht mehr als vier Mann gemeinsam eintreten können. Natürlich konnte man daraus keine Rückschlüsse auf die eigentliche Ausdehnung der Höhlen ziehen.
    „Das Tor in der Mitte führt zu den Schlafkammern", erläuterte einer der Männer. „Durch die beiden anderen erreicht man die Vorbereitungsräume und Verwaltungsstelle. Wir selbst wohnen nahe der Verwaltung, da wir bei den Untersuchungen nur im Wege sind. Eigentlich halten sich nur die Ärzte in der Nähe der Behälter auf."
    Dunbee hätte gern mehr erfahren, aber sie waren bei jener natürlichen Pforte angekommen, hinter der sich nach den Erklärungen die Verwaltung befinden mußte. Eine automatische Schiebetür glitt seitwärts in das bearbeitete Gestein hinein und gab den Blick auf einen hell erleuchteten Gang frei. Wände und Decken waren geglättet und mit Platten ausgelegt.
    „Im Schlafsaal ist es bei weitem nicht so komfortabel", erfuhr Dunbee. Er hörte die schwache Ironie aus der Stimme heraus. Aus irgendeinem Grund wollte der Mann ihn kränken.
    Der Gang senkte sich etwas und mündete in einen
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