Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ungünstig und keine Höhle zu finden. Eine steile Felswand ragte mehrere hundert Meter hoch, ehe sie in einen Hang überging.
    Rhog tastete sich an dieser Wand entlang in der Hoffnung, eine schützende Einbuchtung zu entdecken, in der er schlafen konnte, ohne Gefahr zu laufen, von den Hhracks gefressen zu werden. Rechts verglomm der letzte Schimmer der untergegangenen Sonne. Die ersten Sterne spendeten nur schwaches Licht. Kein Mond war zu sehen.
    Rhog blieb stehen. War da nicht ein Geräusch gewesen - eins, das ganz bestimmt keine Einbildung sein konnte? Ein heiseres Schnauben, schabende Krallen auf Fels...? Bewegungslos stand er da, gegen den Felsen gelehnt, und lauschte. Wie von selbst war die kleine Waffe in seine Hand geglitten. Ehe er einem Raubtier zum Opfer fiel, würde er eine der wertvollen Energieladungen verschwenden.
    Es war still und wurde immer dunkler. Aber dann, nach dem Übergang, würde es wieder heller werden. Zalits Sonne Voga stand nahe beim Mittelpunkt des Sternhaufens M13. Der nächtliche Himmel war mit Sternen übersät, die genug Licht gaben, um verschwommene Schatten zu werfen.
    Kein Laut war zu hören. Er mußte sich also doch getäuscht haben. Rhog schritt weiter. Die linke Hand strich leicht über die Steilwand, die unwahrscheinlich eben schien. Keine Spur einer Höhle. Hätte er sich doch früher nach einer Unterkunft für die Nacht umgesehen. Nun konnte er womöglich noch stundenlang laufen.
    Fast wäre er gestolpert, als die Hand plötzlich keinen Widerstand mehr fühlte und ins Leere griff. Er verlegte sein Gewicht auf das rechte Bein und fing sich rechtzeitig. Die Felswand war zurückgewichen, aber fünf Meter weiter begann sie wieder und setzte sich endlos fort. Dazwischen aber ...
    Rhog hatte es kaum mehr zu hoffen gewagt, eine Höhle oder wenigstens einen schmalen Einschnitt zu finden. Er rückte sein Bündel zurecht und tastete sich in die enge Schlucht hinein. Er erwartete, deren Ende sofort zu erreichen, aber er sah sich getäuscht. Zwar verengten sich die Wände bis auf vier Meter, aber dann traten sie wieder auseinander. Sogar sehr weit auseinander. Rhog konnte sie nicht mehr sehen, obwohl es schon heller geworden war.
    Vor ihm, so erkannte er, war nicht die abschließende Felswand, sondern eine weite Ebene, die wie ein Kessel mitten im Gebirge lag, von steilen Felswänden umgeben. Oben war ein kreisförmiger Ausschnitt mit Tausenden von Sternen zu sehen. Das Tal hatte sicher einen Durchmesser von fünfhundert Metern. Flackerte dort drüben nicht ein Feuer?
    Es mußte in einer Höhle brennen, denn nur die huschenden Schatten waren zu erkennen. Rebellen? Kriegsdienstverweigerer? Freunde von ihm? Eine plötzliche Hoffnung ergriff von ihm Besitz.
    Er vergaß alle Vorsicht und ging auf das flackernde Feuer zu. Er mußte sich eingestehen, daß diese Gruppe ein vorzügliches Versteck gewählt hatte. Es war purer Zufall gewesen, daß er den Eingang in das Tal entdeckt hatte.
    Rechts hoben sich dunklere Konturen von der Wand ab. Sie kamen ihm nicht unbekannt vor. Sie waren zu regelmäßig, um Felsformationen zu sein. Und dann wußte er plötzlich, was sie waren. Fahrzeuge, wie sie zum Transport von Waren durch die Wüste benutzt wurden, wenn man den kostspieligen Luftweg sparen wollte. Er war auf den Lagerplatz einer Karawane gestoßen.
    Rhog war stehengeblieben. Eine Karawane, hier, so hoch im Norden? Das breite Tal durchs Gebirge lag noch gut hundert Kilometer südlich. Warum sollte eine Karawane einen solchen Umweg machen, nur um zu übernachten?
    Etwas stimmte nicht mit dieser Karawane, das stand fest. Aber die Vorsicht konnte nur den Arkoniden gelten, niemals den Behörden von Zalit, wenn man sich jetzt auch vor denen in acht nehmen mußte. Er mußte es herausfinden, und dazu gab es nur einen Weg. Die rechte Hand um den Kolben seiner kleinen Waffe, schlich er weiter auf das Feuer zu, das immer noch durch Felsvorsprünge verdeckt wurde.
    Dicht hinter ihm erklang plötzlich eine laute Stimme: „Ich würde an deiner Stelle stehenbleiben und beide Hände langsam hochheben, Freund. Es ist viel zu gefährlich, nachts ein Lagerfeuer anzuschleichen, ohne sich zu erkennen zu geben."
    Rhog erstarrte.
    Langsam und vorsichtig zog er die rechte Hand leer aus der Tasche und erhob sie gleichzeitig mit der linken. Jemand trat von hinten an ihn heran und nahm ihm den Strahler ab.
    „Brav, mein Freund. Und nun wollen wir doch auch noch wissen, wer da nachts durch die Wüste wandert. Laß dir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher