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0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand

Titel: 0080 - Zanos, des Teufels rechte Hand
Autoren: A.F. Morland
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Tiegel, in dem sich jene Salbe befand, die über eine rätselhaft magische Wirkung verfügte. Damit wurde der Untote am ganzen Körper bestrichen. Als Al-Sangra diese Arbeit beendet hatte, sagte er zufrieden: »Nun bist du einer von uns.«
    ***
    Professor Zamorra wollte noch mehr über Zanos erfahren, doch Kenneth Jeffers hatte nichts mehr zu bieten.
    »Woher haben Sie Ihr Wissen?« erkundigte sich der Parapsychologe.
    Der weißhaarige Mann massierte mit Daumen und Zeigefinger seine Mundwinkel. »Meine Geschäfte«, sagte er, »bringen es mit sich, daß ich oft per Flugzeug verreise. Auf einem solchen Flug machte ich die Bekanntschaft von Will O'Hara, einem sympathischen Briten, der dieser Zanos-Geschichte auf den Malediven nachgehen wollte. Will O'Hara ist Sektenforscher. Er hoffte, auf das Geheimnis der Zanos-Trabanten zu stoßen, von denen die Bevölkerung von Male nur sehr ängstlich spricht. Wir haben mehrmals miteinander telefoniert, Mr. O'Hara und ich, doch seit einiger Zeit hat er sich nicht mehr bei mir gemeldet.«
    Professor Zamorra schaute Bill Fleming und Nicole Duval schmunzelnd an. »Was haltet ihr von einem kleinen Abstecher zu dieser paradiesischen Inselgruppe?«
    »Paradiesisch würde ich gerade nicht sagen«, erwiderte Kenneth Jeffers mit gerümpfter Nase.
    »Warum nicht?« fragte Zamorra.
    »Weil Zanos ein Teufel ist, und ein Teufel paßt nicht ins Paradies.«
    »Vor dem Sündenfall von Adam und Eva war auch im christlichen Paradies der Teufel anwesend«, meinte Zamorra lächelnd.
    »Wozu fragst du uns, ob wir die Malediven sehen wollen, wenn es doch schon beschlossene Sache ist?« seufzte Nicole Duval.
    »Freut mich, daß wir wieder mal alle einer Meinung sind«, sagte Zamorra.
    Jeffers' Augen glänzten ehrfürchtig. »Sie wollen wirklich versuchen, diesem Dämon die Rückkehr zu versauern?«
    Zamorra hob die Hände, als wollte er etwas von sich abwehren. »Zunächst will ich Ihre Geschichte mal auf ihren Wahrheitsgehalt untersuchen, Mr. Jeffers. Damit will ich selbstverständlich nicht gesagt haben, daß ich Sie für einen Lügner halte. Es geht mir viel mehr darum, mir von der Sache ein eigenes Bild zu machen. Jeder Mensch sieht die Dinge mit anderen Augen. Ich möchte sie mit den meinen sehen. Dann werde ich entscheiden, was zu geschehen hat.«
    Bill Fleming rieb sich die Nase. »Folglich reist meine Zahnbürste morgen nicht mit mir nach New York, sondern nach Male.«
    Zamorra nickte dem Freund dankbar zu. »Ich habe gehofft, daß du mich nicht im Stich läßt, Bill.«
    »Wie könnte ich«, erwiderte Fleming sarkastisch.
    »Dann werden wir also morgen von Trivandrum nach Kerala fahren und von da mit dem Flugzeug zu den Malediven hinüberfliegen«, sagte Zamorra.
    »Oh«, schaltete sich Ramon Code eifrig ein. Er schüttelte heftig den Kopf. »Also das ist wirklich nicht nötig. Sie werden sich doch nicht diese Strapazen unterziehen, wenn Sie jederzeit über meinen Hubschrauber verfügen können.« Code kam ins Schwärmen. »Ich besitze die Libelle erst seit zwei Monaten. Bin schwer begeistert davon.«
    »Was für ein Modell ist es denn?« erkundigte sich Zamorra.
    »Ein Bell OH-58A Kiowa«, antwortete Code mit sichtlichem Besitzerstolz. »Spielt alle Stückchen, sag' ich Ihnen. Reichweite 740 Kilometer, und steigen kann das Ding bis zu einer Gipfelhöhe von 2410 Metern.«
    Zamorra nickte. »Wir nehmen Ihr Angebot dankend an, Mr. Code.«
    Der Teehändler rieb sich grinsend die Hände. »Das freut mich, Professor. Freut mich ganz außerordentlich.«
    ***
    Leise zirpten die Grillen. Über die Malediven spannte sich ein dunkelblauer, fast schwarzer Himmel. Wie glitzernde Glassplitter auf dunklem Samt leuchteten die unzähligen Sterne.
    Will O'Hara ließ seinen Jeep ausrollen. Er behielt die sehnigen Hände noch einen Moment auf dem schwarzen Lenkrad. Ein kleines Lächeln lag um seine Lippen.
    »Junge, ich glaube, du hast dich Hals über Kopf verliebt!« sagte er zu sich selbst. Das Gefühl, das sich in seiner Brust ausbreitete, empfand er als ungemein angenehm.
    Sati. Ein zauberhaftes Mädchen. Ein Mädchen, wie er es sein Leben lang gesucht hatte. Blutjung. Hübsch. Frisch und unkompliziert. Ihr warmes Wesen schlug einen sofort in ihren Bann. Wenn sie lächelte, geschah das so strahlend, daß dagegen die Sonne neidvoll erblassen mußte. O Himmel, was für ein Kunstwerk ist dir mit Sati gelungen, dachte der Engländer überwältigt. Seufzend schaltete er die Scheinwerfer aus.
    Sati arbeitete in Male
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